Ein Winter, 1000 Küsse
Erscheinungsdatum: 25.10.2010 (laut Verlag)
Autor: Henriette Wich
Verlag: Carlsen
Altersempfehlung: 12-13 Jahre
Preis: 8,95€ (Taschenbuch)
Leseprobe
Meine Bewertung: 4/5
‘Ein Winter, 1000 Küsse’ erzählt aus 12 verschiedenen Perspektiven acht unterschiedliche Geschichten über Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Liebeskummer.
Marie ist 15 Jahre alt, ist im Schwimmverein und sehnt sich schon lange nach einem festen Freund. Auf ihrer Geburtstagsparty schleicht sie sich in den Garten und bittet das Universum um Hilfe. Sie wünscht sich noch vor Weihnachten ihrem Traumtypen zu begegnen.
Mattis und Stefanie haben sich vor einem Monat getrennt. Während Mattis vor Liebeskummer fast umgekommt und es beinahe nicht erträgt zusammen mit seiner Ex-Freundin in einem Raum zu sein, scheint Stefanie die Trennung überhaupt nicht nahezugehen.
Giselle ist unsterblich verliebt. Im Unterricht gibt sie sich ihrem schönsten Tagtraum hin, in dem sie mit ihrem Wunschpartner einen wunderschönen Urlaub verbringt. Zu blöd ist allerdings, dass es sich bei ihrem Schwarm um ihren Lehrer handelt.
Fiona möchte ihr altes, langweiliges Leben hinter sich lassen und nochmal völlig neu anfangen. Für ihren Neustart wünscht sie sich nichts mehr, als einen unglaublich tollen Jungen als festen Freund zu finden. Da kommt ihr die Idee, dass sie eine dramatische Geschichte erfindet, um den Jungen ihrer Wahl um den Finger zu wickeln.
Alina und Penelope sind die allerbesten Freundinnen. Doch eines Tages gerät ihre innige Freundschaft ins Wanken; und das nur wegen eines dummen Missverständnisses.
Olaf und Luzie haben vor kurzem ihr erstes Mal erlebt. Olaf ist völlig aus dem Häuschen, doch Luzie kann die Begeisterung ihres Freundes nicht teilen. Sie wird das Gefühl nicht los, dass ihre Entscheidung etwas übereilt war. Und dann wird ihre Beziehung auch noch auf eine harte Probe gestellt.
Für Erik und Chrissie ist die Schule und vor allem das Fach Phsyik das Wichtigste auf der Welt. Da stört es sie wenig, dass alle Mitschüler sie aufziehen und verspotten, nur weil keiner der Beiden bisher auch nur ansatzweise die Aussicht auf eine Beziehung hatten.
Henriette Wich schafft es gekonnt die verschiedensten Geschichten miteinander in Verbindung zu bringen, sodass trotz des steten Perspektivenwechsels und der völlig unterschiedlichen Erzählungen eine sehr emotionale und teilweise auch lustige Einheit entsteht. In ‘Ein Winter, 1000 Küsse’ werden eine Vielfalt von Gefühlen, Ängsten und Träumen angesprochen, die allesamt absolut authentisch sind, sodass der Leser sich prompt in seine eigene Jugendzeit zurückversetzt fühlt und sich das ein oder andere Mal denkt ‘Hach, das kenne ich nur zu gut!’.
Besonders gut zu diesem gefühlvollen Thema passt die weihnachtliche Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht. Henriette Wich beschreibt eine sehr zauberhafte, völlig schneebdeckte Welt, die aus einem Märchen stammen könnte. Allerdings handelt es sich hier um ein sehr modernes Märchen, denn die Autorin greift Probleme und Details aus der Welt von Jugendlichen auf, die absolut in die Welt des 21. Jahrhunderts passt. Die Jugendlichen in diesem Roman beschäftigen sich nicht nur mit der Liebe und den Kummer, der ab und an damit einhergeht, sondern auch mit sehr aktuellen Themen, wie Homosexualität, Zukunftsplänen oder das heutige Schulleben, was ab und an doch sehr anstrengend sein kann.
Fazit: ‘Ein Winter, 1000 Küsse’ ist ein sehr gefühlvolles und nachdenkliches Buch, welches besonders für Mädchen im Teenageralter geeignet ist. Doch auch Erwachsene, die sich gern wieder an ihre eigene Jugendzeit erinnern wollen und ein kurzweiliges Lesevergnügen suchen, werden mit Henriette Wichs Roman schöne Unterhaltung finden.
Vielen Dank an Buchbotschafter.de und den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.