Denke ich an die Zwischenzeit in Andalusien zurück, bleibt da das Bild eines schmalen Häuschens in einem weißen Dorf, in dem wir drei Tage verweilten.
Was ich mochte und was mich daran zurückdenken lässt, ist die Stille und Einfachheit, die jenes Haus atmet. Die rohen, weißen Wände, das reglose Mobiliar, die bunten Fliesen vor der Spüle. Das karge, gelassene Südliche, das in den Räumen schwebt.
All das wollte ich in Bildern festhalten. So wird Wirklichkeit zum Souvenir, von dem ich nicht weiß, was es taugt: Warum alles dokumentieren?
Wieso auch immer ...
In Paris, wo es kein richtiger Sommer ist und die Abschlussarbeit meine kreative Energie verschlingt, da sind mir die Bilder herrliche Muße. Fast wie Poesie.
In diesem Sommer
1 Der weggewandte Eidechsenblick der Rosen.
2 In sich gekehrt die Althand, die ihn belauscht.
– Adolf Endler
Die Stille ist dieselbe im ganzen Dorf. Tagsüber trifft man niemanden an. Nur die Fernsehgeräusche hinter den offenen Fenstern und Türen lassen auf die Anwesenheit von Dorfbewohnern schließen. Und hält man sich länger in einer Ecke auf, um die prachtvollen Blumentöpfe zu bewundern oder eine Eidechse zu beobachten, kommt doch noch eine Greisin aus der Dunkelheit hinter der Tür, grüßt und beäugt die Besucher.
Abends beginnt sich der Ort zu regen. Die Hitze klingt ab. Die Alten setzen sich auf Klappstühle vor ihre Häuser und unterhalten sich über die Gassen hinweg. Nachts scheppert laut ein Motorroller durch das Dorf.
Als Skizze im Geist habe ich die Szenerie abgespeichert. Auf Abruf, falls der Herbst hier zu früh (immer zu früh) einfällt ...