Heute möchte ich von einem, leider nicht mehr vorhandenen, Kleinod der Dresdner Geschichte berichten. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Dresdner wissen, dass es im Stadtteil Prohlis, welcher heute eher für ein Neubaugebiet im Plattenbaustil bekannt ist, ein ansehnliches Schloss gab. Bereits um 1200 existierte in Prohlis ein befestigter Herrenhof mit einer Wallanlage am Geberbach. 1868 erwarb Freiherr Johann Christian von Kap-herr den Hof Hänichen und ließ umfangreiche Um- und Erweiterungsbauten vornehmen. Höhepunkt war 1887/88 der Bau eines repräsentativen Schlosses im Neorenaissancestil. Gleichzeitig entstand der Schlosspark mit verschiedenen exotischen Gehölzen, vermutlich nach Plänen des Gartenarchitekten Friedrich Bouché. Bouché hatte kurz zuvor auch die Erweiterung des Großen Gartens vorgenommen. Durch Ankauf des Hofes, in dem Johann George Palitzsch gelebt hatte, vergrößerte sich 1884 der Grundbesitz auf 63 Hektar.
Dresden-Postkarte Kalenderwoche 49/13
Quelle: Wikipedia, dresdner-stadtteile.de
Empfehlung: Das Heimat- und Palitzsch-Museum Prohlis in Zahlen bei statistik-dresden.de
Die Blog-Reihe "Dresden-Postkarte der Woche" erscheint unregelmäßig mit alten (und neuen) Dresdner Ansichten. Ich versuche den alten Ansichten eine neuere und aktuelle Ansicht gegenüber zu stellen. Das ist der 145. Blogeintrag zum Thema. Über den eigenen Hashtag #ddpk werden aktuelle Beiträge auch bei Twitter gefunden.
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Dresden-Postkarte Kalenderwoche 49/13
Schloss Prohlis, Dresden, um 1919, Verlag Johannes Leonhardt, Privatbesitz
1945 besetzten sowjetische Soldaten das Prohliser Schloss. Die Besitzer durften zunächst in einigen Räumen wohnen bleiben, verließen Prohlis jedoch wenig später. Nachdem einquartierte Flüchtlinge Teile der wertvollen Einrichtung geplündert hatten, verpachtete der letzte Schlossherr Victor von Kap-herr das Schloss 1947 an die Kirchgemeinde Leubnitz-Neuostra, die hier einen Gemeindesaal für Prohlis einrichtete. Die landwirtschaftlichen Nebengebäude wurden ab 1954 vom VEG Pillnitz als Schweine- und Rindermastanlage genutzt. Infolge fehlender Werterhaltung verfielen diese immer mehr und mussten 1978 baupolizeilich gesperrt werden. Das Schloss selbst wurde noch bis zu diesem Zeitpunkt von der Kirche genutzt.Im Zusammenhang mit dem Bau des Neubaugebietes wurden fast sämtliche Gebäude des alten Dorfkerns, darunter auch Teile der Schlossanlage abgerissen. Das Hauptgebäude sollte nach den Vorstellungen des Generalinvestors für Prohlis zu einem Kulturzentrum des Neubaugebietes ausgebaut werden. Diesen nicht unumstrittenen Plänen setzte eine vermutlich unter Mitwirkung höherer staatlicher Stellen inszenierte Brandstiftung am 17. Dezember 1980 ein Ende. Dabei wurde ein Großteil der Innenräume und der Dachstuhl des Schlosses zerstört. Alle Versuche zur Rettung der Brandruine für einen späteren Wiederaufbau scheiterten. Im März 1985 wurde das Prohliser Schloss abgerissen. Heute erinnern nur noch wenige Reste und eine 2007 aufgestellte Gedenktafel an den früheren Standort. Erhalten blieb jedoch der Schlosspark, der in den letzten Jahren in Anlehnung an sein früheres Aussehen wiederhergestellt wurde.Quelle: Wikipedia, dresdner-stadtteile.de
Empfehlung: Das Heimat- und Palitzsch-Museum Prohlis in Zahlen bei statistik-dresden.de
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