die ersten meter sind staksig und ungelenk
etwas unbeholfen laufe ich die ersten meter durch die dämmerung
die sonnebrille gibt der nacht noch eine kleine verlängerung
vorsichtig sind die schritte
nach zwei kilometern tauche ich in den wald ein
frische und klare luft erweckt den noch müden körper
noch immer steuert der kopf die beine
noch immer brauchen sie einen antrieb
schwer fällt der erste längere anstieg
dazu der neu aufgebrachte wegebelag
sandig, schwer, ermüdend
der geist beschäftigt zwangsläufig mit der koordination
auch bergab läuft es noch nicht rund
die beine werden aber leichter und lockerer
die gedanken verabschieden sich vom steuern
langsam nimmt die umgebung die sinne in beschlag
das hundertfache singen der vögel
das hinweghuschen zweier rehe in der ferne
das aufleuchten der Baumwipfel im sonnenschein
der nebel über den wiesenflächen
entspannung kehrt in den körper ein
ruhe
gelassenheit
freude
die beine laufen von alleine
kein steuern, kein antreiben
bremsen damit sie nicht ständig schneller werden
genießen
der kopf ist frei und aufnahmebereit
kein stress, kein zwang
das drumherum zerfliest zu einer einheit mit meinen bewegungen
zufriedenheit zieht auf
plötzlich lichter, lärm, autos
an der stadt angekommen
der alltag holt einen aus einem wunderschönen traum
was bleibt ist das gute gefühl und die freude
das glück wieder einmal etwas einzigartiges erlebt zu haben
träume nicht
lebe es!