Ein spannendes Qualifying in Sao Paulo

Nicki Lauda riskierte einen Blick auf das Regenradar, denn kurz vor Beginn des Qualifying gab es einen kurzen Schauer und die Strecke war feucht, auch nieselte es noch ein wenig. Nicht sehr optimale Bedingungen, wie der Österreicher bemerkte. Natürlich kühlte dadurch die Strecke ab und es wurde rutschig. Für Mercedes wäre es allerdings ein Vorteil, da hier ihre Reifen sehr schnell heiß werden. Auf die Frage von Kai Ebel meinte Schuhmacher: „Man darf keine Wunder von uns erwarten, wir machen das, was wir immer machen.“

Nicki Laudas Meinung, dass Schuhmacher der größte Rennfahrer aller Zeiten ist, teile ich voll und ganz. Leider war das Auto nicht so gut. Er fuhr zwar mit Höchstleistung, konnte es aber aus mangelnder Technik nicht zeigen.

Q 1

Es schien, als ob es ein Qualifying voller Chaos werden würde. Die Strecke war noch ziemlich nass und so war es kein Wunder, dass die Autos nur noch aus den Kurven flogen. Erste Kurve, ein Drift von Timo Glock und Quersteher, auch Kovalainen verließ die Strecke. Doch der Wettergott wollte es anscheinend gut mit den Fahrern und die Strecke wurde zunehmend trockener, obwohl es Eingangs der Zielgeraden noch sehr nass war. Aber es nieselte nicht mehr und je mehr gefahren wurde, desto trockener und schneller wurde die Strecke.

Kobayashi fuhr die Reifen mit der silbernen Markierung und setzte sich an die Spitze, doch nur kurz, schon war Vergne schneller. Cool und lässig blieb Alonso in der Box. Hülkenberg wurde über Funk aufgefordert in die Box zu kommen, er hätte definitiv die falschen Reifen drauf. Es waren die Intermediates montiert und bei abtrocknender Strecke waren sie nun mal nicht optimal. Es war ein kleines Pokerspiel, auf das sich Force India einließ, denn wenn es mehr zu regnen angefangen hätte, wäre dies ein Vorteil gewesen. Man sah ganz deutlich, dass im nassen letzten Streckenabschnitt Hülkenberg hier zwei Sekunden schneller war, als der beste Fahrer mit Trockenreifen. Hülkenberg schien die Aufforderung über Funk nicht zu beindrucken und fuhr eine weitere Runde mit den Intermediates. Noch 12 Minuten zu fahren und mit Leichtigkeit überholte Kobayashi Hülkenberg, ein sicheres Zeichen für falsche Reifen.

Trotz abtrocknender Strecke konnte man Ausritte von Senna und Perez sehen, an den nasseren Stellen. Noch 11 Minuten zu fahren und Webber wird rausgeschickt, sofort darauf Alonso und Vettel, der Trockenreifen aufgezogen hatte, wie übrigens auch Webber und Alonso. Der Spanier erhielt die Nachricht über Funk, dass er Sprit für 7 gezeitete Runden an Bord hätte. Noch 9 Minuten und die Zeitentabelle sieht folgendermaßen aus – Senna, Maldonado, Vergne, Kobayashi, DiResta, Kovalainen.

Als Einzigster stand Schuhmacher noch in der Box, Glock auf 11, Webber auf 5 und Hamilton setzet sich an die Spitze. Während Alonso bereits auf 4 fuhr, erreichte Vettel nur Platz 13. Button fuhr die schnellste Zeit und wurde sofort von Hamilton wieder überholt, Hülkenberg verbessert sich auf 4. Schuhmacher fährt nach seiner Rausfahrt sofort auf Platz 2, anscheinend hat sich das Warten gelohnt. Pro Sekunde ist jetzt ein anderer Fahrer auf Platz 1, zuerst Perez, dann Rosberg und sofort darauf DiResta. Vettel, momentan auf dem 20. Platz, wäre damit draußen. Er verbesserte sich zwar auf 10, doch das reichte noch nicht.

Grosjean wäre durch eine dumme Aktion bei der Zufahrt zur Zielgeraden beinahe mit DeLaRosa kollidiert, eine haarige Situation. Während der Flügel von Grosjean flog, verbesserte sich Vettel auf die 2. Schuhmacher jetzt auf 14, war gefährdet und auch Raikkönnen auf Position 16. Bei Timo Glock auf der 20. Position sah man das übliche Bild und Rosberg kam im letzten Moment über die Linie und verbesserte sich auf die 7. Sein Teamkollege erreichte Platz 6 und Vettel Platz 3. Grosjean durch seine Aktion, erreichte das Q 2 nicht.

 

Q 2

Gleich zu Beginn des zweiten Teilstücks des Qualifyings leuchtete die Anzeige auf, dass die Beinahe-Kollision von Grosjean und DeLaRosa von den Stuarts untersucht wird. Alonso und Hülkenberg waren die ersten auf der Strecke. Alonso setzt sich sofort an die Spitze. Beide Ferrari Piloten waren mit den harten Reifen unterwegs, während alle anderen weiche Reifen benützten. Massa auf 3 und Schuhmacher auf 4. Nach fünf Minuten waren Vettel, Button und Hamilton noch in der Box. Massa setzte sich hinter Alonso, Schumacher auf 4 und Rosberg auf 3. Kurz darauf fuhren Massa und Alonso in die Box, es war Zeit die weichen Reifen zu montieren. Maldonado fuhr sehr langsam in die Box, vielleicht ein Problem oder es wurde nur der Luftdruck geprüft.

Nun die Rausfahrt von Vettel und Webber. Ferrari nun auf den weichen Reifen, noch vier Minuten und Button war noch in der Box. Webber und Hamilton waren nun auf ihrer schnellen Runde und Hamilton setzte sich sofort an die Spitze mit einer Zeit von 1:13.398, die gleich von Vettel getoppt wurde. Alonso hatte nicht genügend Grip und hatte viele Quersteher, Platz 5, gleich Platz 7 für ihn. Eine Minute nur noch und Alonso auf 8 und Webber auf 4.

Das zweite Qualifying war aus, Vettel in der Box als Erster, Massa rutschte gerade noch so auf Platz 10 und Schuhmacher schaffte es als 14-er in seinem letzten Rennen nicht unter die ersten zehn.

 

Q 3

Das letzte Drittel des Qualifyings begann und somit die letzten Meter in dieser Saison. Drei Deutsche konnten noch daran teilnehmen, Vettel, Rosberg und Hülkenberg. Diesmal hatte es nur Rosberg bei den Mercedes Piloten geschafft.

Rosberg erhielt die Anweisung über Funk, dass er zwei Runden mit seinen gebrauchten Reifen fahren und dann in die Box kommen soll. Vettel sitzt noch konzentriert in seinem Auto in der Box. Noch 7 Minuten und Vettel fährt auf frischen Reifen raus, Rosberg legt eine Zeit von 1:22.398 hin. Nach Meinung von Moderator Danner hat Räikkonen nur noch einen Satz frischer Reifen.

Jetzt scheint wieder die Sonne und Hamilton war im ersten Sektor deutlich schneller als Rosberg. Neue Bestzeit von Hamilton mit 1:12.850, Alonso kommt mit der Zeit von 1:13.463 bei weitem nicht ran. Massa wieder schneller als Alonso und Button wurde Zweiter. Vettel fuhr durchaus auf Hamilton Niveau, es musste aber etwas schief gegangen sein, nur Platz 6 für ihn. Im zweiten Versuch musste es allerdings klappen, denn Vettel platziert sich hinter Alonso. Nach drei Minuten folgende Tabelle – Hamilton, Button, Webber, Massa, Alonso, Vettel. Hülkenberg verbessert sich auf 4, Vettel nur noch Siebter.

Vettel wieder in der Box, gleichzeitige Rausfahrt kurz vor ihm durch Button. Das ist nicht gut, meinte Danner. Die letzte Minute war absolut spannend, Vettel immer noch hinter Alonso. Hamilton dominiert auf der Pole-Position. Alonso fuhr auf seine entscheidende fliegende Runde, für Webber sah es gut aus, er war kurze Zeit auf Platz 1. Dann jedoch setzte Hamilton wieder ein Zeichen und holte sich nun endgültig die Pole. Die Positionen wechseln im Sekundentakt, Alonso nur Sechster, Vettel Dritter. Zum Schluss erreichte jedoch Vettel nur Position 4, aber sehr wichtig war, dass Alonso sich auf dem achten Platz positionierte.

Die ersten Neun: Hamilton (Pole), Button (2), Webber (3), Vettel (4), Massa (5), Maldonado (6), Hülkenberg (7), Alonso (8), Raikkönen (9) – Schuhmacher (14), Glock (21)

Kein ideales Qualifying Ergebnis der zwei Weltmeisterschafts-Kandidaten. Aber aus deutscher Sicht nicht schlecht, immerhin steht Vettel vor Alonso.

Nach Laudas Ansicht wird es schwierig morgen für Vettel den Sieg einzufahren, die McLarens sind einfach zu stark. Hauptsache Vettel kommt vor Alonso ins Ziel.

Massa strahlte beim Interview über das ganze Gesicht. Auf die Frage, ob er wieder für Alonso sein Getriebe wechselt, sagte  er: „Nein (lachend), auf keinen Fall und wenn ich mit einem kaputten Getriebe los fahren muss.“ Oho, ganz neue Seiten an Massa. Was man aber auch verstehen kann, schließlich ist dies sein Heim-Grand-Prix.

Seien wir gespannt auf dieses letzte Rennen, das gewiss von uns viele Nerven fordert. Drücken wir Vettel die Daumen und hoffen auf seinen dritten Weltmeistertitel. Übrigens eine starke Leistung von Hamilton für das letzte Rennen, das er für McLaren bestreiten durfte.

 


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