An einem sonnigen Tag in Fulda den lieben Gott einen guten Mann sein und die Seele baumeln zu lassen, das ist wahrlich nicht schwer. Doch gleich mehrere Ferientage mit meiner kleinen vierjährigen Nichte und ihrem siebenjährigen Bruder in der Barockstadt zu bestreiten, stellte mich vor eine ganz neue Herausvorderung. Was soll ich sagen, ich habe überlebt
Hier nun also mein persönlicher Favorit unter den Freizeittipps: Fulda erleben und genießen mit Kind – und das ganze auch noch für wirklich kleines Geld.
Heimattiergarten Fulda
Ob wir hier wohl richtig sind?, muss ich mich unweigerlich fragen, als ich gemeinsam mit zwei quengeligen Halbwüchsigen, denen heut nichts recht zu machen ist, den Heimattiergarten in Fulda erreiche. Das ehemalige Kassenhäuschen am Eingang ist so gebeutelt von Wind und Wetter, dass es etwas windschief in seiner Ecke hängt. Hier wurde offensichtlich schon sehr lange kein Ticket mehr ausgestellt. Dafür gibt es ein Schild: Eintritt bitte am Kiosk zahlen. Der kleine Park scheint also doch noch zu existieren, auch wenn der handgemalte, moosgrüne Übersichtsplan nicht unbedingt darauf schließen lässt.
Übersichtsplan im Heimtiergarten Fulda
Also wuseln wir weiter und finden nach wenigen Schritten, vorüber an einer Voliere mit Pfauen und Hühneren, tatsächlich den Kiosk, an dem wir für wenig Geld nicht nur unsere Tickets bekommen, sondern auch ein paar Tütchen mit Tierfutter zu 50 Cent das Stück.
Nachdem der Morgen eher durchwachsen daherkam, lässt sich inzwischen doch noch die Sonne blicken. Ein guter Start in den kleinen Tiergarten, der in der Tat schon etwas in die Jahre gekommen ist. Alles ist irgendwie schief, verrutscht und nicht mehr ganz neu. Und trotzdem ist es schön hier zwischen Hühner, Rhönschafen und Ponys, Affen, Papagaien und Lamas – letztere darf man inzwischen tatsächlich in der Rhön heimisch nennen.
Gleich gegenüber des Kiosks bettelt uns ein Lama so charmant um etwas Futter an, dass das erste Tütchen schon kaum noch für die Kühe reicht, die nicht weniger hunrig scheinen. Weiter geht es, vorbei am Pony, den Ziegen und einem recht großen Wildgehege, bis zum Warmhaus mit Affe und Ganarienvögeln.
Groß ist der Heimattiergarten nicht, doch die Tiere und ihre Vorliebe für Mais und Trockenfutter schlagen meine beiden Begleiter so rasch in ihren Bann, dass der verzangte Vormittag schnell vergessen ist. Langsam klettert die Sonne über den Zenit und während wir im Hinausgehen den Häschen in ihren Boxen noch einen schönen Tag wünschen, knurren auch uns allmählich die Mägen. Zeit, einen geeigneten Ort für unser geplantes Picknick zu finden.
Auepark Fulda – der perfekte Platz für ein ausgedehntes Picknick
Nur einen Katzensprung vom Heimattiergarten entfernt liegt der Auepark an der Fulda. Der Park – der größte im Stadtgebiet – ist im wahrsten Sinne des Wortes die grüne Lunge der Stadt – kaum zu glauben, dass es von hier keine zehn Minuten Fußmarsch bis in die Innenstadt und das Barockviertel sind.
Steinerne Brücke im Auepark
Schnell finden wir ein sonniges Plätzchen auf einer der vielen Parkbänke und beobachten die Skäter, während wir unsere Vesper-Päckchen auspacken und uns die Sonne auf die Nase scheinen lassen.
Als der erste Hunger gestillt ist, fällt die Entscheidung schwer: Erst auf den Spielplatz oder gleich zu dem kleinen Floß, mit dem man über einen angelegten See schippern kann. Es geht natürlich zum Floß – schaukeln kann man doch überall.
Doch hier gibt es noch viel mehr zu erkunden, erleben und ausprobieren. Wer mag, der lustwandelt durch einen der kleinen Gärten oder versucht sich am Barfußpfad. Wer etwas für seine Gesundheit tun will, stürzt sich auf die Trimm-Dich-Pfad Geräte und dreht anschließend eine Runde durch das Kneipp Becken.
Zwischendurch sollte aber immer noch ein wenig Zeit sein, um in dem kleinen Öko-Bistro einen Cappuccino für die Großen und leckeres Bauernhofeis für die Kleinen zu bestellen. Auf dem Rückweg bleiben wir noch einmal an dem Floß hängen und die Sonne steht schon sehr tief, als wir nach einigen Stunden im Auepark schließlich wieder Richtung Auto laufen.
Und wie verbringt ihr die Ferientage mit den Kleinen?
Ein perfekter Sommertag im Auepark – Freizeittipp: Mit Kindern in Fulda
ist mein Beitrag zur Blogparade:
“Die besten Freizeittipps für meine Stadt” zu dem das freizeit-hobbys Blog aufgerufen hat. Hier bloggt Laura über all die schönen Dinge im Leben, die man machen kann, wenn man gerade nicht seine Brötchen verdienen muss. Mit viel Freude erkundet sie ihre Heimat – das Rhein-Main Gebiet – und erzählt von all den schönen Flecken, die sie dabei entdeckt.