Es ist erstaunlich, wie erfindungsreich die Adipositaschirurgie ist. Magenverkleinerung kennt ja jeder und der Magenbypass erfreut sich auch einiger Bekanntheit. Dass erstes nicht immer auf Dauer funktioniert und zweites heftige Nachwirkungen (lebenslang) haben kann, hat sich zum Leidwesen der Geschäftsmänner in Weiß herumgesprochen.
Die Kernfrage lautet also: Wie verhindern wir, dass das Verdauungssystem ordentlich arbeitet?
Die neue Antwort des Universitätsspitals Zürich lautet: Wir stopfen dem Patienten einen Plastikschlauch durch Hals und Magen bis in den Zwölffingerdarm. Dort bleibt er liegen und verhindert, dass die Verdauungssäfte des Darmes ihre Arbeit tun. Sprich, der Patient kann sein Essen nicht mehr richtig aufspalten, bekommt somit auch nicht die Inhaltsstoffe und wird auf eine Mangelernährung eingestellt, welche die Kilos purzeln lässt.
Das Positive an der Schlauchmethode ist, dass das Ding nach einem Jahr wieder entfernt wird und das Verdauungssystem nicht auf Dauer schädigt. Dieses eine Jahr lang verliert der Patient also Gewicht und muss seine Ernährung umstellen, auch, weil er ohne diese Verdauungsenzyme sonst Probleme bekommen würde. Welche Diät das auch immer erfordert, sie darf nach Entfernung des Schlauches nicht fallen, sonst kommt es zum JoJo, aber das ist dann das Problem des Patienten, wie Gastroenterologe Christoph Gubler in dem Artikel der Aargauer Zeitung sagt.
Seine Bilanz nach einem Jahr: vier Barrieren wurden wieder entfernt, zwei davon, weil die Patienten das nicht mehr ertragen konnten, zwei regulär und einer der vier Patienten ist schon wieder dabei dem JoJo zum Opfer zu fallen, weil er die Diät nicht beibehalten hat.
Durchaus positiv, so findet das Unispital und deshalb macht man weiter und empfiehlt die Methode den Kollegen.
Man weiß ja was gut fürs Geschäft ist und sich über die Presse verkaufen lässt.