Seit einem Jahr nun schon dokumentieren wir nahezu täglich den Kristallisationsgrad mehrerer Sturmgläser in Orrefors und konnten Sturm Xavier wie Herwart sehr präzise vorher sagen. Beide Stürme verwüsteten im Herbst 2017 weite Teile Deutschlands.In diesem einen Jahr konnten wir den Nachweis erbringen, dass Paulina Dolores Kaempfe in ihrer diesbezüglichen Dissertation des Jahres 2011 schlicht weg irrte. Auf Facebook fanden sich im letzten Jahr mehrere Sturmglasenthusiasten zusammen, die seit dem in Deutschland, Österreich und Schweden ihre Beobachtungen dokumentieren und im Web publizieren.
In diesem einem Jahr lernte ich, dass es mit etwas Übung recht gut möglich ist, Wind und Sturm mit dem Sturmglas zu prognostizieren und natürlich die Temperatur Einfluss auf den Kristallisationsgrad hat. So fällt die Kristallisation gerade jetzt in der kälteren Jahreszeit immer kräftiger aus als im Sommer.
In diesem einen Jahr lernte ich auch, dass Elektromagnetismus wesentlichen Einfluss auf den Kristallisationsgrad hat. Anfang des Jahres unternahm ich mehrere Versuche bei denen ich ein Sturmglas direkt auf einen WLAN Router platzierte. Dies hatte zum Ergebnis, dass gar nichts mehr kristallisierte. Ebenso hat bei Nutzung in Räumen die Qualität wie Wanddicke Einfluss auf den Kristallisationsgrad. Bauten aus Stahlbeton wirken abschirmend, was sich aus den Gesetzen des Faradayschen Käfig erklärt. Holzwände dagegen wie in Schweden oft anzutreffen tun dies nicht. Dies erklärt sich daraus, dass Holz ein Dielektrikum ist da nicht leitend und eher wie ein Kondensator wirkt.
Dieses spannende Thema ist es wert, zukünftig tiefer gehend wissenschaftlich analysiert zu werden. Es eignet sich aus meiner bescheidenen Sicht ideal als Thema an einer Hochschule der Elektrotechnik oder Meteorologie.
