Ladies & Gentlemen,
das griechische Parlament stimmte heute den drastischen Sparbeschlüssen der Regierung zu: 155 der Abgeordneten stimmen für, 138 stimmten gegen das Sparpaket. Die Eurozone begrüßte das Votum. Die Zustimmung zu den Sparplänen war Voraussetzung für die Auszahlung eines weiteren Milliarden-Hilfspaketes, welches nun auf den Weg gebracht werden kann.
Es ist der Anfang eines langen steinigen Weges für Griechenland. Einen Vorgeschmack auf das, was den Griechen - und damit Europa - bevorsteht, lieferten heute erneut wütende Proteste gewalttätiger Demonstranten in Athen, welche die Polizei massiv mit Steinen bewarfen. Es wurde ein Postamt in Brand gesteckt, Autos wurden angezündet und Abgeordnete wurden auf dem Weg zum Parlament behindert.
Auf den Punkt gebracht:
Man muss kein Wirtschaftswissenschaftler sein, um zu verstehen, dass mit Krawallen und Generalstreiks die griechische Wirtschaft und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nicht saniert werden können. Auf diese Art und Weise wird Griechenland sich immer weiter davon entfernen aus der Schuldenfalle herauszukommen. Von einer Rückzahlung der gewährten Kredite ganz zu schweigen.
Aus der Sicht des 'kleinen Mannes' in Athen handelt es sich bei den zwangsverordneten Sparplänen der Regierung um eine echte Katastrophe: "Weshalb soll ich jetzt ausbaden müssen, was die Politik und die reichen Steuerhinterzieher jahrelang angerichtet haben? Ich habe auch nichts davon, dass die Eurozone nun mit Geld winkt, denn diese Beträge fließen doch umgehend wieder zurück an Banken und Institutionen zur Schuldentilgung. Ich werde von diesem Geld nicht einen einzigen Cent jemals sehen."
Die 'Rettung Griechenlands' ist bei Licht betrachtet ja nichts anderes als eine weitere Bankenrettung. Eine Rettung hauptsächlich französischer Banken. Ich kann die Denkweise der Griechen gut nachvollziehen und ich bin sicher, dass ich auch gegen die Sparpläne der Regierung protestieren würde, - wäre ich ein in Griechenland lebender Bürger. Allerdings würde ich selbstverständlich NUR auf friedliche Art und Weise meinem Protest Ausdruck verleihen.
Viel heiße Luft
Nach meiner Meinung bringt das Kaputtsparen eines Landes nichts. Im Gegenteil: Die Wirtschaft wird noch mehr auf Tauchstation gehen, tüchtige Leute verlassen das sinkende Schiff und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes wird weiter sinken. Und damit auch die Steuereinnahmen, die dringend notwendig wären, um den Schuldendienst zu bedienen.
Deshalb wäre es wohl besser gewesen, wenn das Parlament dem unsinnigen Sparpaket heute nicht zugestimmt hätte. Denn selbst wenn die Griechen den besten Willen zum Sparen hätten - in der Praxis kann dieses Heiße-Luft-Sparpaket ohnehin nie und nimmer eingehalten werden. Das sagt hier und heute voraus ... Peter Broell
das griechische Parlament stimmte heute den drastischen Sparbeschlüssen der Regierung zu: 155 der Abgeordneten stimmen für, 138 stimmten gegen das Sparpaket. Die Eurozone begrüßte das Votum. Die Zustimmung zu den Sparplänen war Voraussetzung für die Auszahlung eines weiteren Milliarden-Hilfspaketes, welches nun auf den Weg gebracht werden kann.
Es ist der Anfang eines langen steinigen Weges für Griechenland. Einen Vorgeschmack auf das, was den Griechen - und damit Europa - bevorsteht, lieferten heute erneut wütende Proteste gewalttätiger Demonstranten in Athen, welche die Polizei massiv mit Steinen bewarfen. Es wurde ein Postamt in Brand gesteckt, Autos wurden angezündet und Abgeordnete wurden auf dem Weg zum Parlament behindert.
Auf den Punkt gebracht:
Man muss kein Wirtschaftswissenschaftler sein, um zu verstehen, dass mit Krawallen und Generalstreiks die griechische Wirtschaft und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nicht saniert werden können. Auf diese Art und Weise wird Griechenland sich immer weiter davon entfernen aus der Schuldenfalle herauszukommen. Von einer Rückzahlung der gewährten Kredite ganz zu schweigen.
Aus der Sicht des 'kleinen Mannes' in Athen handelt es sich bei den zwangsverordneten Sparplänen der Regierung um eine echte Katastrophe: "Weshalb soll ich jetzt ausbaden müssen, was die Politik und die reichen Steuerhinterzieher jahrelang angerichtet haben? Ich habe auch nichts davon, dass die Eurozone nun mit Geld winkt, denn diese Beträge fließen doch umgehend wieder zurück an Banken und Institutionen zur Schuldentilgung. Ich werde von diesem Geld nicht einen einzigen Cent jemals sehen."
Die 'Rettung Griechenlands' ist bei Licht betrachtet ja nichts anderes als eine weitere Bankenrettung. Eine Rettung hauptsächlich französischer Banken. Ich kann die Denkweise der Griechen gut nachvollziehen und ich bin sicher, dass ich auch gegen die Sparpläne der Regierung protestieren würde, - wäre ich ein in Griechenland lebender Bürger. Allerdings würde ich selbstverständlich NUR auf friedliche Art und Weise meinem Protest Ausdruck verleihen.
Viel heiße Luft
Nach meiner Meinung bringt das Kaputtsparen eines Landes nichts. Im Gegenteil: Die Wirtschaft wird noch mehr auf Tauchstation gehen, tüchtige Leute verlassen das sinkende Schiff und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes wird weiter sinken. Und damit auch die Steuereinnahmen, die dringend notwendig wären, um den Schuldendienst zu bedienen.
Deshalb wäre es wohl besser gewesen, wenn das Parlament dem unsinnigen Sparpaket heute nicht zugestimmt hätte. Denn selbst wenn die Griechen den besten Willen zum Sparen hätten - in der Praxis kann dieses Heiße-Luft-Sparpaket ohnehin nie und nimmer eingehalten werden. Das sagt hier und heute voraus ... Peter Broell