Ein historischer Abriss (Teil I)

Archery (C) by qayyaq / pixelio.de

Der Gesandte Allahs (saw)
Von Ukba bin Amir: Ich hörte den Gesandten Allahs sagen: „Allah bringt durch einen einzigen Pfeil drei Leute ins Paradies: den Hersteller, der ihn zu gutem Zwecke verfertigt, den Schützen, der damit schießt und den, der ihn aufsammelt und zureicht.“

Von Abu Huraira wird überliefert: der Gesandte Allahs hat gesagt: „Das Schießen mit Pfeilen (Siham) ist ein Anteil und eine Eigenschaft von den Anteilen des Islam“.

Von Abu Huraira: Der Gesandte Allahs sprach: „Lernt das Schießen mit Pfeilen und lasst nicht davon ab; denn die Entfernung zwischen den beiden Zielen (d.h. Standort und Ziel) ist ein Garten von den Paradiesgärten“.

Abu Sa’id al Hudri: der Gesandte Allahs sprach: „Lernt das Bogenschießen und den Koran [...]“.

Von Ka’b bin Murra: „Der Prophet liebte zwischen dem Standort des Zieles und des Pfeilwurfs hin und her zu gehen, zwischen denselben mit seinen Gefährten um die Wette zu laufen.“

Osmanen, Araber, Berber, Kurden, Perser, Inder

Es erscheint für uns heute merkwürdig in Anbetracht unserer muslimischen Länder und der Muslime, dass es eine Zeit geben konnte, in der das Bogenschiessen eine staatstragende Rolle für die Muslime spielte.  Alle Mitglieder der Gesellschaft waren gefördert und aufgefordert Bogenschiessen zu lernen.  Viele Moscheen hatten Bogenschiessplätze im Hof.  Fast jeder junge Mann hatte seinen eigenen Bogen und traf sich regelmäßig mit den anderen zum Wettkampf auf dem Platz.  Es wurde das Distanzschiessen, das Zielschiessen und das berittene Schiessen zu Pferde regelmäßig trainiert.  Muslime stellten die besten Bogenschiesslehrer, die besten Bögen und die besten Schützen in der Welt auf.  Man kann sogar mit Recht vermuten, dass Muslime in jener Zeit oft Weltmeister geworden wären, gäbe es damals eine Weltmeisterschaft.  Den Bogenschiessgelehrten wurde in der Gesellschaft eine sehr hohe Stellung zugesprochen.  Das Bogenschiessen hatte nicht nur für den militärischen Bereich eine sehr wichtige Rolle gespielt.  Das Bogenschiessen  bedeutete auch für die gesellschaftliche Entwicklung ein Training von Gedanken und Köpfen auf den Erfolg hin, auf das Ziele treffen.

Die Zeit in der Muslime ihr Ego zu ordnen wussten
Dies war eine Zeit in der Osmanen, Araber, Berber, Perser, Inder und Muslime vieler anderer Länder, in der Lage waren ihr Ego zu ordnen und willig waren es der Einheit der Muslime unterzuordnen.  Ihnen war bewusst, dass Islam die Einheit in der Vielfalt lehrt und dass Gedanken sich gegenseitig befruchten können zum Vorteil der Gemeinschaft.  Es war eine anerkannte öffentliche Meinung.  Es gab eine rege öffentliche Diskussion in der Argumente ausgetauscht wurden, so dass man sich dann für die eine oder andere Ansicht entscheiden konnte und in folge dieses Denkprozesses sein Fikr (Nachdenken), Dhikr (Gedanken wiederholen), Dabar (organisieren), Aql (Vernunft) und sein Fiqh (Verstehen und Unterscheidungsvermögen) trainierte.  Dies half dabei sich von Jahl (Unwissenheit), Ghafla (Unachtsamkeit), Zann (Vermutungen) und Wahm (Aberglaube und Illusionen) zu befreien. Es war eine Zeit in der die einzelnen Muslime sicher waren bzgl. ihres eigenen Weltbildes, ihrer eigenen Einstellungen und Urteile, ihrer eigenen Prinzipien und dem was sie bereit waren dafür zu opfern.  Es war eine Zeit in der Erfolgseinstellungen bekannt waren und Einstellungsweisen des Misserfolgs klar erkennbar waren.  Die einen wurden gefördert und die anderen beseitigt.  Sowohl der Einzelne mit sich und der Einzelne in der Gemeinschaft hatten recht klare Vorstellungen des Umgangs und das was angesehenes Handeln und verpöntes Handeln ist.  Die Fiqh (islamisches Recht) Kategorien von Fard, Wajib, Mubah, Mandub und Haram spiegeln diese Zeit für uns noch heute wieder.  So verwirklichten die Muslime durch innere Ordnung und Exzellenz der einzelnen Mitglieder einen starken Gesamtkörper, der als solcher weltweit geachtet und respektiert wurde.  Aber was hat Bogenschiessen damit zu tun?  Darauf will ich noch kommen.

Heute
Heute sind die muslimischen Gelehrten des Bogenschiessens schon lange verstorben.  Neue sind nicht nachgerückt.  Stattdessen gibt es eine Großzahl an Menschen, die nichts vom Gesandten Allahs (saw) gehört haben und sich trotzdem für das Bogenschiessen begeistern.  Korea bringt die besten Bogenschützen auf.  Indien findet viele neue Talente und folgt eng hinterher.  USA und Deutschland lassen der Konkurrenz auch keine Ruhe und Russland bleibt stets ein ernstzunehmendes Land.  Aber für die Muslime gehört das Bogenschiessen zu den vielen anderen Gewohnheiten und Eigenschaften, die auf dem Friedhof der Sunnahlehren begraben wurde.

Von: Kareem Shehadeh


wallpaper-1019588
Kalorienarme Lebensmittel: Top-Auswahl für Ihre Diät
wallpaper-1019588
Kalorienarme Lebensmittel: Top-Auswahl für Ihre Diät
wallpaper-1019588
#1492 [Review] Manga ~ Dein Verlangen gehört mir
wallpaper-1019588
Wie laut wird eine Wärmepumpe?