*Hindernisse inklusive
Seit gut einer Woche ist mein Sohn nun ein richtiges Kindergartenkind. Nach den drei erfolgreichen Schnuppertagen, die er bereits vor einigen Wochen im Kindergarten verbringen durfte, hat er sich richtig darauf gefreut und war stolz wie Oskar, als es nun endlich losging!
Und wie erwartet, war das Loslösen von Mama auch überhaupt kein Problem. Er wurde gleich von einer Erzieherin an die Hand genommen, sagte mir noch kurz Tschüss und schon war ich abgeschrieben. Ich fuhr mit einem recht guten Gefühl nach Hause.
Im Haus war es ziemlich ruhig. Das Tochterkind schlief noch tief und fest, nachdem sie die Nacht mehr oder weniger durchgemacht hat. An diesem Morgen war ich sehr dankbar, dass ich meinem Mann das Babyphone einfach auf den Schreibtisch stellen konnte. Ein Hoch auf das HomeOffice!
Und so saß ich zunächst eine ganze Weile auf dem Sofa, horchte in die Stille und wusste nichts mit mir anzufangen. Als die Kleine schließlich wach wurde und wir gefrühstückt hatten, packte ich sie gleich in den Kinderwagen und los ging’s! Spaziergänge gab es bisher nur am Wochenende oder wenn Oma dabei war, denn mit beiden Kindern konnte ich allein nicht gehen, da der Wildfang nach wie vor der Wegläufer ist. Das soll sich nun ändern. Mit der Kleinen werde ich nun regelmäßig vor die Tür gehen – endlich wieder! Raus kommen, Frischluft tanken und mehr Bewegung.
Die Zeit war ruck zuck rum und um 12.15 mussten wir wieder am Kindergarten sein, um den großen Bruder abzuholen. Er freute sich, uns zu sehen! Die Erzieherinnen sagten mir, dass alles super gelaufen ist. Und auch mein Sohn erzählte mir freudig von seinem Tag.
„Wir hat es Dir denn heute gefallen, mein Schatz?“ „Es war toll, Mama!“ „Und, möchtest Du morgen wieder in den Kindergarten gehen?“ „Nein Mama! Ich möchte jetzt lieber in die Schule gehen!“
Okay! Er sagte mir aber dann, was er alles so gemacht hat, welches Lied sie gesungen haben, dass er draußen gematscht hat…alles wunderbar.
Zuhause wartete eine Überraschung auf das Kindergartenkind.
Wir nahmen diesen besonderen Tag zum Anlass, ihm ein TipToi-Starterset zu schenken und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Die Großeltern hatten auch etwas dazu beigesteuert und so hat er passend zum TipToi-Stift auch noch drei Dinosaurier-Figuren bekommen.
Am nächsten Tag ging er wieder freudig in den Kindergarten. Es war sehr heiß und ich nutze den noch halbwegs angenehmen frühen Morgen für eine kleine Runde durch den Wald. Als ich meinem Sohn mittags wieder abholte, fragte er mich: „Aber warum fahren wir denn schon wieder nach Hause? Ich möchte noch im Kindergarten bleiben.“ So ging es an den nächsten beiden Tagen auch.
Weil es mir zu heiß war zum Spazieren, nutze ich den Donnerstag tatsächlich für ein wenig (die Betonung liegt auf wenig) Hausarbeit, soweit es die Kleine zuließ. Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Das Zeitfenster für sowas ist aber wirklich klein, denn irgendwann ertönt großes Protestgebrüll aus dem Laufstall.
Freitag Morgen war ich dann seit Monaten zum ersten Mal wieder einkaufen mit Kind. Für Pusteblume war es tatsächlich der erste Einkauf. Sie hat sogar ganz gut mitgemacht und selig war sie dann, als sie auch noch eine Scheibe Käse bekam.
Samstag Morgen wollte der Wildfang dann wieder in die Kita. Wir mussten ihn auf Montag vertrösten. Ich war erfreut, dass er sich dort offensichtlich wohl fühlt.
Am Dienstag jedoch war die Nacht schon um 04.20 vorbei. Das Kind: krank! Nach nur einer Woche ist er tatsächlich schon krank. Gleich sechs Mal musste er sich übergeben, der arme kleine Kerl. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis es ihm wieder besser ging. Aufs Sofa gekuschelt, „Ice Age“ im TV und Zwieback in der Hand – und schon ging es bergauf. Tatsächlich hatte er an dem Tag einen gesunden Appetit und aß sogar Möhrengemüse – drei Portionen!
Offenbar hatte die Schonkost gewirkt und er war am Nachmittag wieder putzmunter. Die Nacht war ebenfalls ruhig, der nächste Morgen war da.
„Hast Du noch Bauchschmerzen?“ „Nein, alles wieder gut, Mama!“ Und in den Kindergarten wollte er auch wieder.
Doch dort angekommen, klammerte er sich an mich und wollte unbedingt wieder mit nach Hause. Die Erzieherin und ich redeten beruhigend auf ihn ein, doch er wollte einfach nicht spielen gehen. Schließlich nahm sie ihn einfach, obwohl er sich mit Händen und Füßen wehrte, und sagte mir, ich solle fahren. Schweren Herzens ging ich – ihn weinen zu hören brach mir fast das Herz.
Noch bevor ich Zuhause ankam, hatte die Erzieherin schon angerufen, um uns zu sagen, dass er sich beruhigt hätte und dass es gut möglich sei, dass es öfter solche Abschiede geben wird, es aber keinen Sinn machen würde, wenn wir ihn dann wieder mit nach Hause nehmen. Sicher – sie haben da mehr Erfahrung, aber es ist verdammt noch mal nicht einfach sein Kind gegen seinen Willen einfach dort zu lassen.
Ich saß unruhig herum und schließlich entschied ich mich dazu, spazieren zu gehen. Ich bin nicht weit gekommen. Die Kita rief an – unser Sohn hat sich zwar beruhigt, dafür hat er jetzt aber Durchfall. Ich sollte ihn bitte abholen.
Dort angekommen, wollte er aber gar nicht weg. Ich zog ihm die Hausschuhe aus und schneller als ich gucken konnte, hatte er seine Gummistiefel an und war draußen auf dem Spielplatz. Ihn zum Weggehen zu bewegen, war gar nicht so einfach.
Ich werde ihn nun einen Tag zu Hause lassen. Sollte er wieder richtig fit sein, geht es Freitag wieder in den Kindergarten. Mal sehen, ob er dann bleiben möchte, oder nicht.
Ich hoffe auf einen leichten Abschied. Für uns beide.
To be continued…