Ein Frühling wie aus dem Bilderbuch in MV

Offenbach/Schwerin – Der Frühling 2012 war in Deutschland schön warm und sehr sonnig – und zu trocken. Besonders viel Sonne und extrem wenig Regen gab es dabei im Nordosten, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach hervorgeht.

Demnach war Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 58 Liter je Quadratmeter das trockenste Bundesland. Im langjährigen Mittel ging im Nordosten die dreifache Menge an Regen nieder. An keiner anderen Messstelle in Deutschland wurden so wenige Niederschläge registriert wie in Anklam, das im ganzen Frühling gerade auf 39 Liter je Quadratmeter kam. Arkona auf Rügen war bundesweit die sonnenscheinreichste Station mit 687 Stunden. Die Dauerbestrahlung trieb die Durchschnittstemperaturen im Land auf 9,1 Grad, zwei Grad über dem Mittel. Dennoch blieb Mecklenburg-Vorpommern im Frühling zweitkältestes Bundesland.

Nach einem milden, sonnenscheinreichen und niederschlagsarmen März hatten April und Mai in Deutschland viele Temperaturwechsel gebracht, aber nur örtlich kräftige Niederschläge. Die Meteorologen sprechen von einem „Bilderbuchfrühling“. Für sie beginnt der Frühling schon Anfang März und endet mit dem Mai – drei Wochen vor dem kalendarischen Sommerbeginn.

Die Temperaturen lagen im Frühjahr 2012 bundesweit mit 9,8 Grad um 2,1 Grad über dem Durchschnitt. An vielen der 2000 Wetterstationen wurden im April Rekorde gemessen – bei Tiefst- wie Höchstwerten. Am 9. sank das Thermometer in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge bis auf minus 9,9 Grad, am 28. stieg es in Kitzingen am Main in Unterfranken und in Bad Mergentheim-Neunkirchen in Baden-Württemberg auf je 32,9 Grad. „Damit wurde der alte Rekordwert für den April, aufgestellt am 22. April 1968 in Zehdenick nördlich von Berlin mit 32,1 Grad, überboten“, hieß es. Nur am 22. Mai stiegen die Temperaturen noch höher: In Bernburg an der Saale wurden 33,2 Grad gemessen.

Nach dem extrem niederschlagsarmen Frühling 2011 war es in diesem Jahr erneut zu trocken: Mit 106 Litern pro Quadratmeter fielen nur 57 Prozent des Solls. Damit landete der Frühling 2012 auf dem sechsten Platz in der 1881 begonnenen Messreihe. Besonders in den neuen Bundesländern verschärfte sich die Trockenheit erheblich. Nassester Ort war Reit im Winkl mit 296 Litern – was aber auch nur 74 Prozent des Solls entsprach.

Mit einer Sonnenscheindauer von 545 Stunden übertraf der Frühling den Durchschnittswert von 459 Stunden um 19 Prozent. Besonders häufig schien die Sonne in Niederbayern und rund um die Insel Rügen. Am wenigsten zeigte sie sich im Westen, vor allem in der Eifel und im Sauerland. Dort bildete Arnsberg-Neheim mit 440 Stunden das Schlusslicht.

Quelle: OZ (dpa/mv)

Ein Frühling wie aus dem Bilderbuch in MV

Ein Frühling wie aus dem Bilderbuch in MV. Foto: Martina Wetzel



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