Ein Fluchtversuch

Was hat das Leben der Politiker eigentlich noch mit uns zu tun, das fragt sich einer, der seine Buchstaben hackt, der sie hier direkt in die Tastatur kackt, wie ist es um so ein Politikerherz bestellt, wüten da wütende Herzensstürme oder rumpelt da ein tonnenschwerer Castor-Transport über die Schienenherzstränge, über die würde der Politiker vielleicht gerne mal schlagen, darf er aber nicht, er ist ja Politiker und somit gebunden an die Krawatte, auch ans Brüderlein in der Automobilindustrie, die Brüder sitzen eh überall in den Vorständen der großen Firmen, nur nicht zu Hause, denn da wartet die Frau, vielleicht der Mann, der grübelt sich nicht tot, denn der oder die ist längst eingebunden in die Krawattenzwänge, wie ist das Feld eines Politikers eigentlich bestellt, bellt so einer auch mal in den Nächten, nö, der hangelt sich von Liane zu Liane, auch wenn die Prostituierten, die er so nennt, eigentlich Sandra oder Marion heißen, die eifern sich selber nach, immer adrett im Anzug, da stecken sie fest, die werden zu ihrem eigenen Stau, VORSICHT, meine Herren, Samenstau führt zu überstürzten Gesetzestexten, so ein Text will überlegt sein, dieser ist es nicht, der läuft mir aus den Fingern, der läuft davon, das kann man lesen, ja, aber ich darf das, gehöre ich doch zum Wahlvieh, die Politiker lieben das Wahlvieh, pauschalieren Sie hier nicht, Rohm, was soll das denn heißen, DIE POLITIKER, DIE POLITIKER, FRESSE, schrei ich, geht doch, also weiter im Text, nicht im Pressetext, nicht im Gesetzestext, sondern in diesem Text hier, man wird doch auch noch mal verallgemeinern dürfen, machen die Herren Politiker ständig, die Damen Politiker wollte ich nicht vergessen, wo waren wir, immer diese Unterbrechungen, beim Wahlvieh, denn das ist kein Land hier, nimmer mehr, das ist eine Ranch, die große Wahlvieh-Ranch, die züchten uns doch nicht, weil sie uns mögen, die züchten uns, damit wir sie wählen, die Zeiten sind vorbei, da der Politiker sich um die Bedürfnisse des Volkes kümmerte, heute hat sich das Volk gefälligst um seine Bedürfnisse zu kümmern, die fahren vor, die führen uns vor, die hätten am liebsten einen Führer wieder, Heil wem auch immer, dann müsste man sich nicht mit den Meinungen rum schlagen, überhaupt, denkt so ein Politikerhirn, denken diese Hirne überhaupt, was will ich denn mit all diesen Meinungen, denkt das Politikerhirn, Meinungen sind ja gut, vor allem wenn man sie kaufen oder verkaufen kann, Meinungen müssten endlich zum Wirtschaftsgut werden, pfui, Heil wem auch immer, sage ich, das wünscht ihr euch doch, Wahlvieh sind wir, Wahlvieh bleiben wir, es sei denn, wir schlagen endlich mal zurück, was heißt hier WIR, keine Ahnung, Sie und ich vielleicht, wir schlagen zurück, Gewalt ist keine Lösung, höre ich den Politiker schwätzen, ach, den Schwatz lieben sie, diese unverbindlichen Wortfürze, wo wir beim Furz wären, Schröder, kann sich noch jemand an die Mediendiva erinnern, gut, gut, wenigstens haben uns die Genossen Hartz-IV beschert, die Scheren gern, immer runter mit der Wolle, Heil wem auch immer, Peter Hartz, was wurde eigentlich aus dem Lianenliebhaber, ist der nicht auf Firmenkosten zum Lianenlieben in den Urlaub, nicht schlecht Herr Specht, da hat er wenigstens etwas hinterlassen, sich selbst mal 4 nämlich, wer will denn so einen mal 4 haben, ich nicht, ich schenk ihn gern zurück, die stehen alle in einer großen Tradition, da muss man sich nur mal die Visage vom Speer ansehen, der nahm den heutigen Politikertyp voraus, ich habe nichts von den Vernichtungslagern gewusst, ich weiß gar nicht, was Sie meinen, dabei haben wir diese Ranchermentalität noch heute, die haben uns zum Wählen, nur keine Gewalt, gut, gut, gut, die Französische Revolution hatte auch irgendwie mit Gewalt zu tun, aber wir sind eine Demokratie, ach was, wir sind eine Demonstration, endlich einmal wieder, Stuttgart, der Castor-Transport, auf, auf zum Kampf, da muss wieder einmal eine Wut in einem brodeln, denn so eine Wut reinigt Herz, Seele und Nieren, wir wollen doch keine Lämmer sein, auch keine Kühe oder Rinder, wir leben, das Leben spüren, meine Damen und Herren, hören Sie auf mich, denn Sie haben nur dieses eine Leben, hauen Sie den Genossen auf die Fresse, auch den Führern, bekennen sie sich, am Besten zu sich selbst, denn dann kann noch etwas werden aus diesem kranken Zustand Demokratie, ja, nein, Amen, Ende.

(Erschienen bei Getidan)



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