Ein Exote unter den Outdoorblogs – Einfach bewusst

Am 16. August habe ich meine persönlichen Favoriten unter den Outdoor-/Wanderblogs veröffentlicht. Da diese Liste großes Echo hervorgerufen hat, habe ich unmittelbar danach begonnen, Outdoor- und Wanderblogs zu sammeln. Mittlerweile umfaßt die Liste 93 Blogs und bei der laufenden Abstimmung wurden 1519 Stimmen abgegeben.

Folgende Blogs habe ich bereits vorgestellt:

  • Hiking-Blog
  • Schlenderer
  • Via-Ferrata
  • Wander Videoblog
  • Wusa on the Mountain
  • My-summit.de

In dieser Woche möchte ich Euch einen vielleicht etwas exotischeren Outdoorblog vorstellen. Christof’s Blog „einfach bewusst“. Kein klassischer Outdoorblog, aber ein Blog, den man kennen sollte und für den es doch gute Gründe gibt, warum er hier gelistet wird.

einfachbewusst

Christof’s Blog hat sich längst einen Namen gemacht. Vielleicht nicht gerade als Outdoorblog, aber als ein naturverbundener und gesundheitsorientierter Blog. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man auf seinem Blog neben interessanten Touren (zB 23-tägige Alpenüberquerung) auch viele anderen interessanten Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit und Minimalismus findet.

Christof

Christof

Wer sich durch Christof’s Blog schmökert, der trifft unweigerlicher auf seine spannende Vita. Von einem vermeintlich „normalen“ mit ausreichend Geld erfülltem Leben hat er den Absprung in ein so ganz anderes Leben geschafft. Ein Leben, das vielleicht reduzierter und einfacher ist, aber aus seinem Munde nicht weniger glücklich und erfüllter klingt. Spannend. Eindrucksvoll und bewundernswert.

Sein Blog ist gut aufgemacht und begeistert mit Themenvielfalt. Viele Themen, die vielen unter den Nägeln brennen, hat er bereits aufgenommen und seine Meinung kundgetan. Eine Meinung, die viele teilen, aber nur wenige leben.

Das das Schreiben, das Seine ist, sieht man auch daran, dass er auch Bücher veröffentlicht hat. Mit seinen „Biergarten-Wanderungen“ ist er auch unter den Reise- und Wanderführern ein Exote, aber mal ehrlich, der Titel hat seinen Reiz und die dahinter steckenden Wanderungen wohl auch.

Zusammenfassung:

  • Erscheinungsbild des Blogs:

Schöne Aufmachung. Gut strukturierter Blog mit übersichtlicher Menüführung.

  • Anzahl Berichte, Schreibstil:

Daß Christof gerne schreibt, kann man seinen Beiträgen entnehmen und wer es immer noch nicht glaubt, der bestellt seinen Wanderführer. Aktuell findet man auf seinem Blog über 60 Beiträge.

  • Fotos, Beschreibung:

Seine Berichte sind gut beschrieben und vermitteln einen guten Eindruck. Die Beiträge sind mit schönem Bildmaterial (er fotografiert auch gerne) ausgestattet.

  • Blogger:

Christof ist ein spannender Mensch, der mit seinem Blog vielen aus der Seele spricht, wenn sie denn nicht schon unter dem Deckmantel des Kapitalismus und der Konsumgesellschaft verschwunden ist. Toll, dass es jemand auf den Punkt oder in das Netz bringt.

Alpenüberquerung

Alpenüberquerung

Interview mit Christof:

Kannst Du kurz etwas zu Dir sagen?

Klar, ich bin 41 Jahre alt, lebe in Franken und arbeite seit Anfang des Jahres als freier Autor.

Was hast Du gemacht, bevor Du mit dem Schreiben angefangen hast?

Ich habe lange als Informatiker gearbeitet und hatte auch mal zusammen mit meinem Bruder einen Webshop, in dem wir Second Hand Schallplatten verkauft haben.

Warum nun der Neuanfang?

Mir hat das Programmieren nie wirklich Spaß gemacht. Deswegen dachte ich mir, dass ich zur statistischen Mitte meines Lebens, etwas Neues probieren sollte. Ich bin gerne mein eigener Herr und liebe es zu schreiben. Nicht ein Beruf sollte mein Leben bestimmen, sondern meine Berufung fortan mein Leben.

Dein Blog findet sich auf dem Outdoorblog-Verzeichnis wieder. Ein klassischer Outdoorblog ist es aber nicht. Warum ist Dein Blog dort gut aufgehoben?

Ich schreibe über Minimalismus, Nachhaltigkeit, Wandern, Alpenüberquerungen zu Fuß und pflanzliche Ernährung. Klingt zunächst nach einem etwas unvereinbaren Mix. Bei genauerer Betrachtung passt das aber perfekt zusammen. Minimalismus ist für mich der kleine Bruder der Nachhaltigkeit. Ohne diese Geschwister, also ohne leichtem Gepäck und intakter Natur macht es keinen Spaß über die Alpen zu gehen.

Du hast diesen Sommer in 23 Tagen zusammen mit Deiner Freundin die Alpen von Salzburg nach Triest überquert … mit einem Minimum an Gepäck. Was hat im Nachhinein gefehlt?

Mir fällt wirklich nichts ein, was uns gefehlt hat. Stephi gingen in Kärnten die Kontaktlinsen aus. Wir kamen im Tal zwar an einem Supermarkt und einer Drogerie vorbei, doch Kontaktlinsen gibt es in Österreich wohl nur in der Apotheke. Die freundliche Besitzerin unserer Pension fuhr für uns in die 15 km entfernte Stadt – zweimal sogar, da es beim ersten mal die falschen waren – ohne einen Cent zu verlangen.

Und was war trotz der minimalistischen Ausstattung noch überflüssig?

Ich werde nächstes Jahr auf optimierter Route erneut von Salzburg nach Triest laufen. Mein Ziel ist es diese unvergessliche Alpenüberquerung in einem Wanderbuch bekannt zu machen. Inkl. Notproviant für einen Tag und zwei Liter Wasser möchte ich dann deutlich unter 10 kg auf dem Rücken tragen. Eigentlich nehme ich nur die zum Überleben wichtigen Dinge mit. Luxus brauche ich keinen. Die Natur, die Alpen, das Wandern, die Freiheit ein paar Wochen nichts zu tun, außer bis ans Mittelmeer zu marschieren, sind mir Luxus genug!

Und wie gehts zurück nach Deutschland … zu Fuß?

Das wäre mir am liebsten. Allerdings müsste man dann zeitig Zurücklaufen, denn die Berghütten in den Alpen machen teilweise schon Mitte September wieder zu. Wie letztes Jahr, als ich den Traumpfad München-Venedig gemacht habe, sind wir auch heuer mit dem Zug zurückgefahren. Solch eine kurze Strecke zu fliegen, halte ich für ökologischen Irrsinn.

Mehr von mir gibt es unter:

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Michael Geisler Michael Geisler

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