Ein entspannter Tag mit einer Ausnahme: Schreckmoment

Heute war ein richtig schöner Tag. Obwohl ich ziemlich müde war, bin ich vor den Kindern und vor dem Mann aufgestanden und habe in Ruhe geduscht, die Katzen gefüttert und das Frühstück vorbereitet. Da dann die Kleine unruhig wurde und auf der Suche nach mir war - im Halbschlaf - legte ich mich schnell wieder dazu, um sie zu stillen. Kurze Zeit später wurde die Große wach. Da ich bereits fertig war, konnte ich mich direkt voll und ganz auf sie konzentrieren. Die Kleine krabbelte währenddessen so rum. Also waschen, Zähne putzen, anziehen, während der Papa sich vorbereitete für die Arbeit. In letzter Zeit ist die Große immer traurig, wenn Papa zur Arbeit fährt. Sie will ihn dann nicht umarmen zum Abschied oder tschüss sagen, weil sie nicht möchte, dass er fährt - was er natürlich leider trotzdem muss. Sie rennt dann aber trotzdem schnell zum Fenster im Kinderzimmer, um ihm zu winken - mit weit offenem Mund und wie wild am Winken. Auch die Kleine kniet dann vor dem Fenster und guckt, wie er vorbei geht und anschließend das Auto vorbeifährt und abbiegt. Dann hab ich die Kleine angezogen.

Frühstück: für die Kleine gab es gekochte Obst-Stücke Birne und Banane. Die Große wollte Mandarinen. Ok, für's erste Frühstück. Die Große durfte sich dann aussuchen, ob wir zum Stilltreff oder zur freien Spielgruppe gehen. Sie entschied sich für den Stilltreff, den sie aus ihrem ersten Lebensjahr noch kennt und den Raum auch von der Babymassage mit der Kleinen. Seit der Geburt der Kleinen waren wir auch einige Male da, aber nicht wöchentlich so wie mit der Großen „damals". Auf dem Weg dorthin gingen wir dann noch einkaufen und ich erlitt den Schock meines Lebens - die schlimmsten 30 Sekunden, ich kreidebleich. Ich wollte nur kurz Waffeln holen (die die Große im Moment sehr gerne isst) und bat sie, solange neben dem Kinderwagen stehen zu bleiben und sich da festzuhalten. Als ich nach kurzer Zeit zurück kam, stand der Kinderwagen ohne die Große da. Schock! Ich schaute nach vorne - zu den Süßigkeiten - und nach hinten - zur Käsetheke. Große nicht zu sehen. Ich rief 3 x aufgeregt den Namen, keine Reaktion. Mein Herz schlug bis zum Hals - ich rief immer wieder den Namen. Dann fragten mich 2 Kunden: ein kleines Mädchen, mit Puppe und Mütze? Ja, genau! Die steht am Eingang beim Obst. Und tatsächlich da stand sie - puh. Ich nahm sie sofort auf den Arm. Mein Herz wurde ruhiger und ich erklärte ihr, dass sie nie wieder weggehen darf, wenn ich sie bitte, da zu warten. Dennoch machte ich mir große Vorwürfe, sie auch nur diese 10 Sekunden da stehen zu lassen. Sie ist ja noch so klein. Ich dachte an ein Verbrechen, dass sie jemand mitgenommen haben könnte und was ich dann wohl hätte machen sollen (eine Hand am Handy, um 110 zu wählen). Nie wieder lasse ich sie auch nur 10 Sekunden im Geschäft aus den Augen - das habe ich definitiv daraus gelernt. Ist gut gegangen - ich nahm sie in den Arm und drückte sie ganz fest, eine kleine unsichtbare Träne kullerte. Weggewischt und weiter!

Wir waren spät dran, also erfüllte ich der Großen einen (wenn auch heute unausgesprochenen Wunsch), Bus zu fahren. 4-er-Ticket Kurzstrecke gekauft und los ging's. Die Große staunte, hielt sich gut fest, sah zufrieden aus und beobachtete einfach die Leute, den Bus und die Umgebung. Farben, Orte und Geschäfte erkennt sie schon einige und sie erzählt mir dann immer, was da draußen zu sehen ist und wo wir vorbeikommen: Hier wohnt die Tagesmutter, da gehen wir schwimmen, da ist die Kita, usw. Dort im Stilltreff gab es dann das zweite Frühstück. Die Kleine verputzte ein halbes Brötchen und die Große sage und schreibe 1,5 Brötchen und 2 Lebkuchen. Sie ist wohl echt im Wachstum - zumindest in die Breite! 😉 Wir wollten uns gerade anziehen, da fing sie auf einmal an, aufzuräumen. Die Tücher, auf denen die Babys lagen, auf den Stapel zum Waschen und die Matten wieder in die Schublade sowie das Spielzeug in den Beutel. Daran erinnerte sie sich und wir durften nicht gehen, bevor alle Matten in der Schublade waren. Also waren wir wieder die Letzten. Auf dem Rückweg schauten wir wieder auf den Busfahrplan, aber leider waren die Busse, die bei uns hielten, gerade weg und wir hätten 15 Minuten warten müssen. Ich erwartete einen Trotzanfall und wurde positiv überrascht. Meine Erklärung, dass wir in der Zeit, bis der nächste Bus kommt, schon zu Hause sind, akzeptierte sie und lief ohne zu Murren mit. Sie war so gut drauf, dass wir sogar noch schnell in 2 Geschäfte springen konnten. Die Große brauchte neue Rutsch-Socken. Hier hielt ich ihr 2 verschiedene hin und sie durfte sich aussuchen, welche wir nehmen. Bei Rossmann war sei abgelenkt von den Weihnachtssüßigkeiten und vielen Kunden, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass ich 4 Schoko-Nikoläuse unbemerkt kaufen konnte. Da die Große immernoch gut drauf war, machten wir einen schnellen Abstecher um Karten für die Kindekarnevals-Veranstaltung zu ergattern. So ein schöner Zufall, denn die Verkäuferin hatte ihr Kind vor 12 Jahren in der Elterninitiative, die für uns in Frage kommt. Wir haben uns so nett unterhalten, dass wir beide die Zeit vergaßen und die Große irgendwann den Kopf auf einen Stuhl legte. Das war das Zeichen - schnell nach Hause. Sie ging ohne zu zögern ins Schlafzimmer, machte die Jalouslien runter und legte sich mit ihrem Traumelefanten hin. Ich sagte ihr, dass ich schnell die Einkäufe auspacke und dann zu ihr komme. Bei der Kleinen fielen die Augen direkt zu, als sie im Kinderwagen lag. Da blieb sie dann auch erstmal liegen, bis sie von allein aufwachte. Die Große schlief, als ich die Einkäufe ausgepackt hatte. Um 15:30 Uhr war die Kleine wieder wach, krabbelte durch die Wohnung mit zwischenzeitlichen Stillpausen. Um 17 Uhr ließ ich dann die Jalousien im Schlafzimmer hoch, um die Große vom verlängerten Mittagsschlaf aufzuwecken, weil sonst abends bestimmt das Einschlafen schwierig würde.

Wir riefen dann kurz meine Mama an, das war das einzige, was etwas unentspannt war. Sie war irgendwie lustig aufgelegt und lachte auch über Aussagen, die ich nicht besonders zum Lachen fand. Also legte ich schnell auf, einfach so. Ich entschuldigte mich nachher noch kurz per Nachricht und sie auch. So war das wenigstens wieder im Reinen - das ist mir wichtig, bevor der Tag zu Ende geht. Streit oder Unstimmigkeiten über Nacht weiterzutragen, möchte ich nicht. Die Große war überrascht, als ich so schnell wieder auflegte und fragte: Was hat die Oma gesagt? Ich hab ihr dann gesagt, dass ich nicht mehr weiter reden möchte jetzt und lieber mit ihr spielen. Das war dann verständlich, kindgerecht und ok für sie.

Es passte insofern auch gut, dass beide etwas später vom Mittagsschlaf aufwachten, weil der Papa länger arbeiten musste und um 20 Uhr zu Hause ankam. Ausnahmsweise gab es also nach einem kleinen Obst-Snack, als die Große aufstand, die Kleine bekam wie gewohnt ihren Milchbrei um 18:30 Uhr. Anschließend kümmerte ich mich um ihr Abendritual, während die Große spielen oder sich zu uns legen durfte. Sie entschied sich für Spielen mit der Kinderküche und war sehr zufrieden dort. Die Kleine schlief etwa eine Stunde. Es gab ausnahmsweise erst um 20 Uhr Abendessen - zur Feier des Tages vom Lieferservice: unser 5. Hochzeitstag. Überschattet war der doch sehr gemütliche Abend von unserer Sorge um dem Kater, dem das Fressen zunehmend schwerer fällt. Sein Gewicht schwankt von Tag zu Tag um 100 g, mal mehr dann weniger. Richtig abgenommen hat er noch nicht, er trinkt und frisst, man sieht aber, dass es ihm etwas zu schaffen macht. Ansonsten sucht er viel Nähe und macht einen zufriedenen Eindruck. Mein Mann telefonierte mit seinen Eltern, die uns sagten, woran man wirklich den Zeitpunkt erkennen wird, wenn wir ihn erlösen müssen. Es handelt sich wahrscheinlich um wenige Tage, die er überhaupt noch bei uns ist. Wir haben zusammen geweint, der arme Kater - und er wird uns so fehlen.

Die Kleine war natürlich als Erste satt und überraschte uns dann noch, dass sie aufstand an ihrem Gestell und als es wegrutschte, ging sie 2 Schritte hinterher, bevor sie umfiel und sich aber mit Körperspannung auffangen konnte. Nicht dass wir Weihnachten doch noch die ersten Schuhe kaufen müssen. Nach dem Telefonat und als wir mehr als satt waren, gab's das Abendritual für beide. Die Große ging erst noch zur Toilette, anschließend Zähneputzen, Schlafanzug anziehen und Geschichten mit Papa lesen. Die Kleine nur noch einmal Zähne putzen, der Rest war ja schon erledigt.Sie schlief nach dem Beten und Erzählen, was heute schön war, seelenruhig ein. Ich hatte noch Zeit, die Reste aufzuräumen, die Wäsche aus dem Trockner zu holen und dann auch ins Bett zu gehen.

Es war so ein toller Tag, dass ich Euch gerne davon berichten wollte. Ich war entspannt, weil ich bereits morgens vor den Kindern fertig war und direkt für sie da sein konnte. Die Kinder waren dadurch auch entspannt. Wir haben zusammen gelacht, gespielt, gegessen, geweint. Ich habe mich gut unterhalten mit meinem Mann, mit der Großen, mit anderen Mamas und anderen Menschen. Solche Tage darf es ruhig öfter geben. Und wieder wurde ich in meiner Meinung bestätigt, dass die Kinder ruhiger sind und gut kooperieren, wenn ich auch ruhig bin.

Ich wünsche Euch auch solche tollen Momente mit Euren Kindern und mir viele weitere solcher Tage. Und wenn ich für meine Kinder sprechen darf, wünschen sie sich offensichtlich auch viel öfter eine ruhige, entspannte, fröhliche Mama. Da ich mir in den letzten Tagen viel Stress (selbst) gemacht habe, hatten sie das leider nicht und dadurch war die Stimmung angespannt. Durch den gestrigen Tag ist die Stimmung gekippt und ich freue mich auf die gemütliche Weihnachtszeit, die die Große jetzt schon sehr schön wahrnimmt. Euch wünsche ich auch eine tolle und gemütliche Adventszeit mit vielen tollen glücklichen Momenten und strahlenden Kinderaugen. Ich halte diese Tage, Momente und Erinnerungen auf dem Blog und in meinem Herzen fest, damit ich es später nachlesen und vielleicht auch mal den Kindern zeigen kann, wenn sie möchten. Eure Mami Renate

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