Ein echter Porsche

Ein echter Porsche

Reden wir nicht um Tatsachen herum: Ohne den Cayenne wäre die Sportwagenschmiede Porsche längst Geschichte: Jeder zweite Wagen aus Zuffenhausen ist einer der massigen Geländewagen, die in Leipzig zusammengebaut werden. Sein Erfolgsrezept: Er bietet Preistige, Optik und Emotion eines echten Porsche, außerdem Geländetauglichkeit. Und gerade die ist ein Kaufargument für die Heerscharen zahlungskräftiger Kunden in den Hauptmärkten in Russland, dem Nahen Osten und China. Denn auf den dortigen Schotterpisten und Asphaltwüsten ist ein 911er oft so deplatziert wie Gregor Gysi auf dem Parteitag der CDU.

Als ob ein Geländewagen nicht schon genug wäre, mussten Porsche-Puristen neben dem Einbau eines Dieselmotors in einem Porsche – ebenfalls dem Cayenne – auch den Einzug der Hybrid-Technologie ertragen. Die soll dem SUV einen grünen Anstrich geben. Doch was versteckt sich genau hinter der Technik? Porsche verbaut in seinem Geländewagen einen Parallel-Vollhybrid. Das Ziel: Auf der Basis eines Sechszylinders mit einem gekoppelten Elektromotor sollen Fahrleistungen wie bei einem vergleichbaren Achtzylinder entstehen, während der Verbrauch auf Mittelklassen-Niveau liegen soll, nämlich bei 8,2 Litern Super Plus.

Ein echter Geländewagen

Die Geländetauglichkeit des Wagens ist atemberaubend, wie der Cayenne auf dem Geländeparcours des Leipziger Werks von Porsche unter Beweis stellen konnte: Die Federn sind höhenverstellbar und insgesamt drei Offroad-Fahrprogramme stehen zur Verfügung. Fahrassistenten und Leistungscharakteristik passen sich so den rauen Umweltgegebenheiten optimal an.

Das alles klingt nach einem typischen Cayenne, nach einem typischen Porsche. Stimmt: Die Fahrleistungen sind beeindruckend. 380PS beschleunigen den weißen Riesen in 6,5 Sekunden auf Tempo 100, bei 242 km/h ist Schluss. Man beachte: Unser Testfahrzeug wog dank zahlreicher Zusatzausstattung beinahe 2,5 Tonnen. Der Fahrkomfort und auch die Geländetauglichkeit sind auf höchstem Niveau – ebenso wie der Preis. Ab 81.016 Euro ist ein Porsche Cayenne S Hybrid zu haben. Das news.de-Testfahrzeug kostete 102.036,55 Euro. Der Testverbrauch belief sich im Schnitt auf 14,4 Liter auf 100 Kilometer.

Aus Umweltgründen braucht den Cayenne Hybrid kein Mensch

Das bedeutet auch, dass der Hybrid seines Trumpfes beraubt wird, nämlich der Umweltfreundlichkeit. Der CO2-Ausstoß von 193 g/km mag für ein so großes Auto spektakulär sein. Dennoch ist er sehr hoch. Auch der Verbrauch ist angesichts der Fahrleistungen, des massiven Fahrzeugaufbaus und des hohen Gewichts nachvollzeiehbar – wirklich sparsam ist das Auto indes nicht. Aus Umweltschutzaspekten braucht dieses Auto niemand. Aufgrund seiner enormen Sportlichkeit auch nicht, denn schon ab 120.762 Euro gibt’s den 500-PS-starken Cayenne Turbo mit wirklich supersportlichen Fahreigenschaften und -leistungen. Und 18.000 Euro Preisunterschied stellen für die allermeisten Kunden eines solchen Fahrzeugs kein Kaufhindernis dar.

Der Porsche Cayenne S Hybrid ist ein Technologieträger. Ein Prestigefahrzeug, das keine hohen Absatzzahlen einfahren wird. Im Praxistest konnte der Wagen mit dem Fahrzeugkonzept des Cayenne überzeugen, nicht aber mit seinen modellspezifischen Eigenschaften. Wer braucht schon einen Elektromotor, wenn der nicht federführend den Antrieb übernimmt? 2011 ist der Hybird von Porsche faszinierend, aber nicht ausgereift. Hoffentlich dient er wenigstens dem Erkenntnisgewinn für die Mobilität von morgen. Momentan allerdings steckt die beim Cayenne Hybrid in seiner jetzigen Form noch nicht unter der Haube.

Erfahren Sie mehr Details zum Hybrid-Porsche in unserer Bilderstrecke.

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Porsche Cayenne Hybrid – Ein echter Porsche

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