ein Buch aus Österreich

Der Masslose” von Kurt Benesch erschien 1956 in der Paul Zsolnay Verlagsgesellschaft.
Kurt Benesch war ein österreichischer Schriftsteller, der von 1926 bis 2008 lebte. Er war Autor von mehreren Büchern und erhielt Literaturpreise, z.B. 1993 den Ernst und Rosa von Dombrowski Stiftungspreis.
In dem Buch geht es um Tobias Brandstätter, einen Ehemann und Vater eines kleinen Jungen, der als Straßenbahnfahrer arbeitet. Seine Hobbies? Fluglinien beobachten und mit seinem Jungen Drachen steigen lassen. Bis dahin klingt alles gut.
Eines Tages stellt Brandstätter Sehsstörungen fest. Diese werden so stark, das er sie nicht mehr verheimlichen kann. Zuallererst reagiert er mit Angst und er informiert sich. Kann man denn nicht etwas tun? Kann mein Augenlicht denn nicht gerettet werden? Er geht hohe Risiken ein. Bestiehlt seine eigene Ehefrau, leiht sich Geld von Kollegen, nimmt eine Hypothek auf, alles, um teure Behandlungen bezahlen zu können.
Doch darf er weiter fahren ? Nein. Er wird herabgestuft. Und das immer mehr. Je weiter er herabgestuft wird, umso mehr distanziert er sich von seiner Ehefrau und auch von seinen Freunden.
Die Situation spitzt sich immer mehr zu, bis Brandstätter eine dramatische Entscheidung fällt.
Thema: Umgang mit einer Krisensituation. Wie reagiere ich, wenn ich genau den Beruf, den ich über alles liebe, nicht ausüben darf?
Konflikt: Brandstätter kommt mit der Realität nicht mehr zurecht. Er möchte vor seiner Frau Helene gut darstehen. Er meint, das sei nur möglich, wenn er weiterhin Straßenbahnführer wäre.
Der Inhalt des Buches gefällt mir. Es ist kein langweiliges Buch, sondern es ist ein ganz besonderes Werk.
Besonders gefällt mir Brandstätter. Es ist gut nachvollziehbar, dass er so verzweifelt wird. Anfangs denkt man, das Fahren des Straßenbahn ist für ihn Liebe oder Leidenschaft. Später merkt man, dass er regelrecht besessen davon ist.
Zum Stil: Benesch verwendet nicht zu viele Dialoge. Die Dialoge, die er verwendet, sind sehr gut eingesetzt. Vor allen Dingen denke ich an eine Konfliktsituation am Ende des Buches, bei der Brandstätter von einem entfernten Bekannten ziemlich hart mit der Realität konfrontiert wird. Es war ein echter Überraschungsmoment für den Leser. Selbst ich bin nicht darauf gekommen, das die Realität SO aussieht.
Fazit: ein sehr gelungenes Buch.



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