Ladies & Gentlemen,
ein Architekturdenkmal der besonderen Art ist das als 'Fuchs-Villa' bekannte Haus in Wien in der Hüttelbergstrasse (siehe Foto).
Im Jahr 1888 hatte der Jugendstilarchitekt Otto Wagner für sich und seine Familie diese prunkvolle Villa erbauen lassen. Als nach dem 2. Weltkrieg das Gebäude vom Verfall bedroht war und in den 60-ern gar abgerissen werden sollte, nahm sich der Wiener Maler Ernst Fuchs dieser Jugendstilvilla an und sanierte sie im Sinne Otto Wagners. Fuchs schmückte alle Räume mit seiner aufwändigen Kunst, die er teilweise extra für diesen Ort angefertigt hatte, und machte schließlich die Villa als Privatmuseum der Öffentlichkeit zugänglich.
Ernst Fuchs, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, lebt und arbeitet seit 1988 in Monaco. Fuchs ist ein Maler der klassischen Schule. Er gilt als einer der bedeutendsten lebenden Maler und bezeichnet sich selbst als 'Malerfürst'. Mit seinen freizügigen, überwiegend biblisch-mystisch inspirierten Bildern machte er sich bereits 1948 als Mitbegründer des "Wiener Phantastischen Realismus" einen Namen.
Als Zeichner, Maler, Architekt und als Visionär trat der rührige Künstler mit seinem Markenzeichen, dem unverwechselbaren "Fuchs-Käppchen" in zahllosen Fernsehsendungen in
Erscheinung. Diese Marketing-Aktiviäten in eigener Sache müssen sich zweifellos günstig für den Geschäftsmann Fuchs ausgewirkt haben. Und gerne zeigt er auch was er hat: Seinen Status macht er zum Beispiel deutlich, indem er mit einem goldenen Rolls-Royce zu kutschieren pflegt.
Nachfolgend einige Exponate des Phantastischen Realisten Ernst Fuchs:
Wie Sie sehen, sind die Werke von Ernst Fuchs stets Gesamtkunstwerke, denn der Künstler legt großen Wert auf hochwertige Rahmen. Niemals würde er es zulassen, dass etwa die Wahl des Rahmens dem (fragwürdigen) Geschmack des Käufer überlassen bleibt! Niemals!
In den 60-ern kreuzten Fuchs' und mein Lebensweg sich für ca. drei Monate. Ich war bei der Druckerei Gistel & Cie, Wien III, Münzgasse 6, als Lithograph angestellt und war nicht ohne Stolz schon in jungen Jahren ausschließlich für die namhaften Firmen Österreichs tätig (z.B. der Kult-Coca Cola-Kalender 1967). - Prof. Ernst Fuchs kam damals jeweils in den frühen Abendstunden zur Firma Gistel, um als Lithograph aktiv an der Reproduktion seiner eigenen Werke zu arbeiten. Umgeben war der gertenschlanke Mann von einer karottenknackenden Kinderschar. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie nervig dies war! Unser Litho-Abteilungsleiter, Herr Dürner, hatte von den neun Lithographen ausgerechnet mich abkommandiert, damit ich Fuchs bei der technischen Umsetzung der Lithoarbeit beratend zur Seite stehe.
Mir fiel während der Zusammenarbeit mit Fuchs auf, dass dieser bei der Arbeit gnadenlos selbstkritisch zu Werke ging. Selten war er zufrieden. Immer gab es noch etwas zu verbessern. Ich erinnere mich noch sehr gut an jene dramatische Szene, als der bescheiden auftretende Maler Ernst Fuchs, der zu jener Zeit allenfalls in Kunstkreisen bekannt war, neben mir stehend an seinem Original mit Buntstiften feilte. Plötzlich stürzte der Leiter der Reproabteilung, Herr Grohbauer, zur Tür herein und erklärte resolut, dass mit der Malerei jetzt aber endlich Schluss sein müsse, weil das Original nun unwiderruflich in die Dunkelkammer zur Reprokamera geschafft würde. Fuchs war völlig aufgelöst, weil er weiterhin der Meinung war, dass die Qualität seines Werkes noch einer allerletzten Verbesserung bedürfe. "Broelli, bittschön, wo hast den Gelbstift? I muss da unbedingt no was machen...!" Fuchs versuchte dann noch verzweifelt am Original zu werkeln, während dieses bereits abtransportiert wurde...
Ernst Fuchs ist ohne Zweifel ein ganz außergewöhnlicher Maler. Im Jahr 2010 wurde er in Wien mit dem goldenen Ehrenzeichen für Verdienste ausgezeichnet. Ihm wurde als einzigem Maler weltweit bereits zu Lebzeiten ein eigenes Museum zuteil. Doch wo so viel Licht ist, gibt es immer auch Schatten. So wird in der Fuchs-Villa ein Video gezeigt, das Ernst Fuchs zusammen mit einigen seiner Kinder und auch mit Enkelkindern zeigt. Liebevoll hilft der Meister vor laufender Kamera den Kleinen bei den Hausaufgaben. Klar, - so möchte Fuchs gerne in der Öffentlichkeit gesehen werden! Die Wirklichkeit sieht aber wohl ganz anders aus: Fuchs hat gut und gerne 20 Kinder von mehreren Frauen. Deshalb wird Fuchs auch niemals einen Kondom-Hersteller als Sponsor gewinnen können (Sorry, diesen kleinen Scherz konnte ich mir nicht verkneifen). Tatsache ist, dass unter der Vielzahl an Kindern ein großer Machtkampf um die Gunst und Nähe des berühmten Vaters entbrannt ist und nach wie vor ausgetragen wird. Dass dies leider so ist, wird ebenfalls in erwähntem Video deutlich. Ein Sohn meint energisch: Unter den Kindern von Ernst Fuchs bin ich die Nummer eins! Ein anderer Sohn beklagt sich bitter darüber, dass er oft lange vergeblich gehofft hatte, seinen leiblichen Vater wenigstens für kurze Zeit zu sehen.
Zum Schluss: Ein Foto von P. Broell im Reich des großen Meisters Ernst Fuchs, - staunend und dankbar!! --- Peter Broell
ein Architekturdenkmal der besonderen Art ist das als 'Fuchs-Villa' bekannte Haus in Wien in der Hüttelbergstrasse (siehe Foto).
Im Jahr 1888 hatte der Jugendstilarchitekt Otto Wagner für sich und seine Familie diese prunkvolle Villa erbauen lassen. Als nach dem 2. Weltkrieg das Gebäude vom Verfall bedroht war und in den 60-ern gar abgerissen werden sollte, nahm sich der Wiener Maler Ernst Fuchs dieser Jugendstilvilla an und sanierte sie im Sinne Otto Wagners. Fuchs schmückte alle Räume mit seiner aufwändigen Kunst, die er teilweise extra für diesen Ort angefertigt hatte, und machte schließlich die Villa als Privatmuseum der Öffentlichkeit zugänglich.
Ernst Fuchs, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, lebt und arbeitet seit 1988 in Monaco. Fuchs ist ein Maler der klassischen Schule. Er gilt als einer der bedeutendsten lebenden Maler und bezeichnet sich selbst als 'Malerfürst'. Mit seinen freizügigen, überwiegend biblisch-mystisch inspirierten Bildern machte er sich bereits 1948 als Mitbegründer des "Wiener Phantastischen Realismus" einen Namen.
Als Zeichner, Maler, Architekt und als Visionär trat der rührige Künstler mit seinem Markenzeichen, dem unverwechselbaren "Fuchs-Käppchen" in zahllosen Fernsehsendungen in
Erscheinung. Diese Marketing-Aktiviäten in eigener Sache müssen sich zweifellos günstig für den Geschäftsmann Fuchs ausgewirkt haben. Und gerne zeigt er auch was er hat: Seinen Status macht er zum Beispiel deutlich, indem er mit einem goldenen Rolls-Royce zu kutschieren pflegt.
Nachfolgend einige Exponate des Phantastischen Realisten Ernst Fuchs:
Wie Sie sehen, sind die Werke von Ernst Fuchs stets Gesamtkunstwerke, denn der Künstler legt großen Wert auf hochwertige Rahmen. Niemals würde er es zulassen, dass etwa die Wahl des Rahmens dem (fragwürdigen) Geschmack des Käufer überlassen bleibt! Niemals!
In den 60-ern kreuzten Fuchs' und mein Lebensweg sich für ca. drei Monate. Ich war bei der Druckerei Gistel & Cie, Wien III, Münzgasse 6, als Lithograph angestellt und war nicht ohne Stolz schon in jungen Jahren ausschließlich für die namhaften Firmen Österreichs tätig (z.B. der Kult-Coca Cola-Kalender 1967). - Prof. Ernst Fuchs kam damals jeweils in den frühen Abendstunden zur Firma Gistel, um als Lithograph aktiv an der Reproduktion seiner eigenen Werke zu arbeiten. Umgeben war der gertenschlanke Mann von einer karottenknackenden Kinderschar. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie nervig dies war! Unser Litho-Abteilungsleiter, Herr Dürner, hatte von den neun Lithographen ausgerechnet mich abkommandiert, damit ich Fuchs bei der technischen Umsetzung der Lithoarbeit beratend zur Seite stehe.
Mir fiel während der Zusammenarbeit mit Fuchs auf, dass dieser bei der Arbeit gnadenlos selbstkritisch zu Werke ging. Selten war er zufrieden. Immer gab es noch etwas zu verbessern. Ich erinnere mich noch sehr gut an jene dramatische Szene, als der bescheiden auftretende Maler Ernst Fuchs, der zu jener Zeit allenfalls in Kunstkreisen bekannt war, neben mir stehend an seinem Original mit Buntstiften feilte. Plötzlich stürzte der Leiter der Reproabteilung, Herr Grohbauer, zur Tür herein und erklärte resolut, dass mit der Malerei jetzt aber endlich Schluss sein müsse, weil das Original nun unwiderruflich in die Dunkelkammer zur Reprokamera geschafft würde. Fuchs war völlig aufgelöst, weil er weiterhin der Meinung war, dass die Qualität seines Werkes noch einer allerletzten Verbesserung bedürfe. "Broelli, bittschön, wo hast den Gelbstift? I muss da unbedingt no was machen...!" Fuchs versuchte dann noch verzweifelt am Original zu werkeln, während dieses bereits abtransportiert wurde...
Ernst Fuchs ist ohne Zweifel ein ganz außergewöhnlicher Maler. Im Jahr 2010 wurde er in Wien mit dem goldenen Ehrenzeichen für Verdienste ausgezeichnet. Ihm wurde als einzigem Maler weltweit bereits zu Lebzeiten ein eigenes Museum zuteil. Doch wo so viel Licht ist, gibt es immer auch Schatten. So wird in der Fuchs-Villa ein Video gezeigt, das Ernst Fuchs zusammen mit einigen seiner Kinder und auch mit Enkelkindern zeigt. Liebevoll hilft der Meister vor laufender Kamera den Kleinen bei den Hausaufgaben. Klar, - so möchte Fuchs gerne in der Öffentlichkeit gesehen werden! Die Wirklichkeit sieht aber wohl ganz anders aus: Fuchs hat gut und gerne 20 Kinder von mehreren Frauen. Deshalb wird Fuchs auch niemals einen Kondom-Hersteller als Sponsor gewinnen können (Sorry, diesen kleinen Scherz konnte ich mir nicht verkneifen). Tatsache ist, dass unter der Vielzahl an Kindern ein großer Machtkampf um die Gunst und Nähe des berühmten Vaters entbrannt ist und nach wie vor ausgetragen wird. Dass dies leider so ist, wird ebenfalls in erwähntem Video deutlich. Ein Sohn meint energisch: Unter den Kindern von Ernst Fuchs bin ich die Nummer eins! Ein anderer Sohn beklagt sich bitter darüber, dass er oft lange vergeblich gehofft hatte, seinen leiblichen Vater wenigstens für kurze Zeit zu sehen.
Zum Schluss: Ein Foto von P. Broell im Reich des großen Meisters Ernst Fuchs, - staunend und dankbar!! --- Peter Broell