“Eigentlich geht es mir gut” höre ich von einigen langjährigen Kunden. Und dennoch haben sich die Symptome verstärkt. Genauso wie damals, als es ihnen noch nicht so gut ging. Der Kiefer ist genauso angespannt und die Rücken-/Nackenpartie ist selbst durch Osteopathie und Massage nicht mehr in einen lockeren Zustand zu bringen. Was ist passiert? Im Prinzip ganz einfach: Unser Körper reagiert auf ein “Zuviel” meistens immer mit demselben Reiz-Reaktions-Muster. Und ihm ist es egal, ob dieser Reiz jetzt ein negativer oder ein positiver Reiz ist. Bei einem negativen Reiz erwarten wir es ja förmlich, dass sich etwas in uns anspannt und zusammenzieht – Stress entsteht. Aber auch bei positiven Reizen?
Auch ein positives Erlebnis kann einen überwältigen!
Und damit rechnen die wenigsten Menschen. Auch eine positive Überraschung kann einem die Luft nehmen. Es wird zu viel. Und schon reagiert der Körper so, wie er immer dann reagiert, wenn es ihm zu viel wird. Auch an “das gute Leben” muss man sich erst gewöhnen, meistens Stück für Stück. Der Körper reagiert nur sehr zögerlich und vorsichtig auf diese Ausdehnung und wenn er erschrickt, macht er meistens gleich wieder zu. Ist auf der Hut, vorsichtig, manchmal übervorsichtig.
Und vielleicht macht dieses Wissen, dass es normal ist, schon wieder etwas ruhiger. Mein Körper hat jetzt auf ein “zuviel” reagiert, auch wenn das “zuviel” gerade sehr angenehm ist. Und durch dieses Reagieren, ein bißchen Loslassen, ein bißchen entspannen merkt er sich das und lernt, mit dem “zuviel” besser bzw. anders umzugehen. Sowohl im positiven als auch im negativen. Weil – diese Verhaltensweise hat sich meistens sehr früh im Leben gebildet. Und heute sind wir erwachsen und könnten anders reagieren. Sofern wir in solchen Situationen auch erwachsen bleiben und nicht dem jüngeren Anteil buchstäblich das Steuer überlassen.
Und wenn es das nächste Mal bei Ihnen zuviel wird – achten Sie mal darauf, wie sich Ihre Füße gerade auf dem Boden anfühlen. Geben Sie ein bißchen Druck über die Fußballen in den Boden und wackeln Sie ein bißen mit dem großen Zeh. Und achten Sie darauf, was sich ändert….
