Eddie Murphy hilft als „Mr. Church“ Britt Robertson erwachsen zu werden

Für mich wird Eddie Murphy immer der Beverly Hills Cop bleiben, der schnell sprechende Prinz aus Zamunda oder ein Glücksritter mit Dan Aykroyd, vielleicht noch der Typ, der Auf der Suche nach dem goldenen Kind war. Seine Hochphase hatte Murphy sicherlich in den 1980er Jahren, wo er die unangefochtene Quasselstrippe in Hollywood war. Vor allem aber ist er für seine Arbeiten im komödiantischen Bereich bekannt und darf allenfalls seine Oscar-nominierte Rolle in Dreamgirls zu seinen wenigen Ausbrüchen aus dieser Genre-Schublade zählen. Und nun gesellt sich noch Mr. Church hinzu.

In dem Film von Regisseur Bruce Beresford (Doppelmord) wird die Geschichte einer einzigartigen, viele Jahrzehnte überdauernden Freundschaft erzählt. Auf der einen Seite eine im sterben liegende Mutter (Natalie Coughlin) und ihre Tochter (Britt Robertson), auf der anderen Seite ihre Haushaltshilfe Henry Church (Murphy), ein begnadeter Koch. Obwohl er anfangs nur für sechs Monate im Haus helfen soll, sieht er die kleine Charlie aufwachsen. Er begleitet sie auf fast allen Lebenswegen, bis das einstige kleine Kind, das sein Essen nur allzu gerne verspeist hat, selbst zur Mutter geworden ist.

Mr. Church mit Eddie Murphy

Eddie Murphy als Mr. Church. Er hilft Charlie (Britt Robertson) in allen Lebenslagen

Eddie Murphy wird vom Make-Up wieder jung gemacht und darf sich in seiner Rolle über sein eigenes Alter hinaus altern lassen. Make-Up sei dank, sieht das niemals künstlich aus. Ganz gleich ob jung oder alt, Eddie Murphy scheint immer in seinem Element zu sein, auch wenn er nicht mehr der Schnellsprecher sein darf. Hier wirkt er zurückgezogen. Eine Rolle, für die vielleicht zuerst ein Name wie Denzel Washington in den Sinn kommen würde.

Aber das Drehbuch von Susan McMartin (Two and a Half Men) schafft es nicht, die Anstrengungen Murphys wirklich auszuspielen. Es wirkt so, als wolle man eine epische Lebensgeschichte à la Forrest Gump mit einem großkalibrigen Schauspieler wie eben Denzel Washington erzählen. Außer dem Beweis seitens Murphy, dass er so etwas abliefern kann, weiß der Film sonst nicht so recht, wie er uns das vermitteln soll.

Das Drehbuch gleich da eher einem Flickenteppich. Es bedient sich bekannten Mustern und springt immer mal wieder in die Handlung hinein. Hier mal eine Woche im Leben der Hauptfiguren gezeigt, dann Monate Pause, bis wir wieder etwas von ihnen zu sehen bekommen. Dabei schafft es der Film nicht, die Lücken zu füllen. Es entsteht ein ab-und-zu Blick auf die Geschichte.

Mr. Church mit Eddie Murphy

Eddie Murphy zeigt als Mr. Church Kochkünste, die sowohl Britt Robertson als auch uns äußerst hungrig machen

Neben Eddie Murphy weiß allerding auch Britt Robertson ihr Spiel immer zielgenau auf den jeweiligen Moment abzustimmen. Mal himmelt sie die Kochkünste ihres Freundes Mr. Church an, dann schaut sie angewidert und schockiert dabei zu, wie er volltrunken nach Hause kommt.

Apropos Essenszubereitung. Es gibt wenige Filme, die tatsächlich dazu in der Lage sind uns beim Zusehen hungrig werden zu lassen. Julie & Julia ist ein sehr gutes Beispiel, aber auch Kiss the Cook von und mit Jon Favreau. Wenn auch es in Mr. Church nicht vorrangig um seine Kochkünste geht, so dürfen wir jeden Moment genießen, in dem Eddie Murphy in der Küche steht. Der Film dürfte zur Qual werden, wenn man die knapp über 100 Minuten mit leeren Magen zu bestreiten versucht.

Mr. Church zeigt erhebliche Mängel am Drehbuch, was nur teilweise durch das wirklich gute Spiel von Eddie Murphy und Britt Robertson aufgefangen werden kann. Am Ende muss man sich aber auch eingestehen, dass der Film das Herz sowas von am rechten Fleck hat und die Performance von Murphy allein es Wert ist, Mr. Church eine Chance zu geben.


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