Edamame sind grüne Gemüsesojabohnen, die in den Schoten gekocht und serviert werden – häufig werden sie in Japan in einer Schale gereicht und als Snack zum Knabbern gegessen. Die Bohnen werden kurz vor ihrer Ausreifung, im noch grünen Stadium geerntet und erntefrisch verarbeitet, was ihren erfrischenden, satten Geschmack erhält und sie zu einem gesunden, japanischen Fingerfood macht!
Die leuchtend grünen Edamame mit ihrem leicht nussigen Geschmack passen perfekt zu einem kühlen, prickelnden Getränk deiner Wahl – dazu gute Unterhaltung und der Abend ist perfekt! Wenn das für dich verlockend klingt, solltest du diesen Beitrag lesen. Denn hier erfährst du alles Wichtige rund um Edamame und die besten (und einfachsten Rezeptideen) für die knackigen Sojabohnen!
✔ Wie Edamame richtig zubereiten?
✚ Rezept: Edamame mit Chiliöl & Knoblauchflocken
Was sind Edamame?
– Hintergrundwissen –
Edamame ist die japanische Bezeichnung für grüne Gemüsesojabohnen, die als ganze Schote gekocht und serviert werden. Gegessen werden sie traditionellerweise in Japan als Snack oder Vorspeise – ganz so wie bei einer Schale Erdnüsse in einer Bar oder Kneipe. Dazu werden die Schoten nach dem Kochen im Salzwasser zusätzlich mit etwas Hagelsalz bestreut. Die grünen Bohnen werden aus den Schoten direkt in den Mund herausgedrückt, die Schale der Schote ist nicht essbar.
Die Sojabohnen, die für Edamame verwendet werden, entstammen einer Sorte vom Typ Gemüse und besitzen etwas größere Samen im Inneren der Schoten sowie einen besseren Geschmack als vergleichsweise typische Sojabohnen vom Typ Getreide. Sie brauchen im Vergleich zu anderen Sorten außerdem weniger Zeit, um während des Kochens weich zu werden!
In Japan und ganz Ostasien wird zur Ernte die gesamte Sojabohnenpflanze inklusive der anwachsenden Edamame Schoten im unreifen, grünen Stadium entwurzelt, zu einem Bündel zusammengebunden und verkauft. In Europa sind Edamame meisten im Tiefkühlregal zu finden. Richtig zubereitet, machen die kleinen grünen Bohnen richtig süchtig beim Essen!
Würden die Bohnen nur ein wenig später geerntet werden, wären sie bereits typisch pastellfarben und leicht eingetrocknet. Sie könnten dann als Grundzutat für Miso Paste, Tofu oder Sojasauce weiterverarbeitet werden.
Wie gesund sind Edamame?
Auch wenn in Europa und anderen Ländern Edamame vor allem in guten Restaurants, die sich körperliches Wohlbefinden und eine gesunde Lebensweise auf die Fahnen geschrieben haben, serviert werden, kommen die leckeren Sojabohnen in Japan vor allem in Kneipen (auch als Izakaya bekannt) als kleiner und unkomplizierter Snack auf den Tisch.
Kein Wunder, denn 100 Gramm Edamame enthalten gerade mal 125 Kalorien. Die gleiche Menge Kartoffelchips oder Erdnüsse haben zum Vergleich mehr als 500 Kalorien.
Besonders bei Vegetariern und Veganern sowie Sportlern sind Edamame besonders beliebt. Denn die Bohnen enthalten außerdem viel Eisen, Kalzium und eine Menge gute Proteine und Ballaststoffe. Sie halten wirklich richtig lange satt und den Blutzuckerspiegel stabil. Mit dem Ziel, ein paar Kilo abzunehmen, sind sie ideal für einen gemütlichen Fernsehabend!
Edamame kaufen.
– Welche Varianten gibt es? –
Die grünen Sojabohnen haben in Japan von Juni bis September Saison, aber als Tiefkühlware sind sie bei uns in Deutschland ganzjährig verfügbar. Zu finden sind in vielen Asienmärkten und Supermärkten, wobei 1 Packung (400 Gramm) tiefgekühlte Edamame ungefähr 2 bis 3 Euro kosten.
Dort kannst du oft zwischen ganzen Schoten mit Schale und nur den einzelnen Bohnen ohne Schale wählen. Als Snack würde ich stets zu den ganzen Schoten greifen. Als Topping zu Salaten (hier findest du zum Beispiel unser Rezept für einen leckeren Soba Nudelsalat mit Edamame) oder als Zutat für Eintöpfe empfehle ich die Bohnen ohne Schale einzukaufen.
Edamame zubereiten.
– Anleitung & Rezepte –
Die Zubereitung von Edamame ist – wie so oft in der japanischen Küche – ganz simpel und viel einfacher als du vielleicht denkst.
Tiefgekühlte Edamame müssen vor dem Kochen NICHT aufgetaut werden.
Grundsätzlich wird Wasser in einen Topf gefüllt, zum Kochen gebracht und Salz hinzugefügt. Nun werden die gefrorenen Edamame in den Topf gegeben, die Hitze wird auf mittlere Stufe gestellt und die grünen Schoten für 5 Minuten gekocht. Die Bohnen durch ein Sieb abgießen und NICHT kalt abschrecken, sondern kurz im Sieb abkühlen lassen. Die leicht abgekühlten, aber noch warmen Edamame in eine kleine Schale füllen und mit etwas Hagelsalz bestreuen.
Das vollständige Rezept für den klassischen Snack aus einem japanischen Izakaya – also Edamame mit Salz – findest du hier:
Edamame – salziger Snack mit Sojabohnen
Zum Rezept…Für die schnelle Zubereitung benötigst du nur 3 Zutaten (Edamame, Salz und Wasser). Die grünen Sojabohnen machen wie jedes gutes Fingerfood richtig süchtig – besonders gut passen sie übrigens zu einem schön eisgekühlten Bier.
Doch für alle, die es mal etwas schärfer mögen, ist das Rezept für Edamame mit Chili der perfekte japanischer Snack! Für diese feurige Snackidee mit Edamame benötigst du neben Salz, aromatischen Knoblauch und schön scharfes Chiliöl plus Chiliflocken. Die Aromen des Chiliöls und der selbst gerösteten Knoblauchflocken ziehen bis in die grünen Bohnen ein und hinterlassen beim Essen ein angenehm scharfes Prickeln!
Edamame mit Chiliöl & Knoblauchflocken
für 2 Portionen | 15 Minuten | 205 kcal
Note: There is a rating embedded within this post, please visit this post to rate it.Das Rezept für Edamame mit Chili ist ein perfekter japanischer Snack für alle, die es mal etwas schärfer mögen. Für diese feurige Snackidee mit Edamame benötigst du neben Salz, aromatischen Knoblauch und schön scharfes Chiliöl plus Chiliflocken. Die Aromen des Chiliöls und der selbst gerösteten Knoblauchflocken ziehen bis in die grünen Bohnen ein und hinterlassen beim Essen ein angenehm scharfes Prickeln!
Herzhafte Snacks vegan leichtZutaten (2 Portionen)
200 g Edamame (tiefgekühlt)
500 ml Wasser
2 TL Salz
1 Knoblauchzehe
1 EL Öl (zum Beispiel Rapsöl)
1 TL Chiliöl
1/2 TL Chiliflocken
Zubereitung (15 Minuten)
1. Schritt
Zutaten für die Edamame mit Chiliöl und Knoblauchflocken bereitlegen.
2. Schritt
Wasser in einen Topf füllen und zum Kochen bringen. Das „normale“ Salz hinzufügen sobald das Wasser sprudelnd kocht.
3. Schritt
Nun die gefrorenen Edamame (müssen nicht vorher aufgetaut werden) in den Topf geben, Hitze auf mittlere Stufe stellen und 5 Minuten kochen. Dann den Topfinhalt durch ein Sieb abgießen (Edamame NICHT kalt abschrecken, sondern kurz im Sieb abkühlen lassen).
4. Schritt
Den Knoblauch mit dem Messerrücken leicht andrücken, anschließend die Haut entfernen und fein reiben.
5. Schritt
Eine mittelgroße Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und Öl (noch NICHT das Chiliöl) hineingeben. Knoblauch in der heißen Pfanne kurz unter Rühren anrösten, bis die Ränder knusprig-braun werden.
6. Schritt
Zu dem leicht gerösteten Knoblauch die gekochten Edamame geben und kräftig, aber kurz und unter Rühren bzw. Schwenken anbraten. Die Hitze danach abstellen.
7. Schritt
Die geröststen Edamame jetzt mit etwas Chiliöl nach Belieben würzen und kurz mittels Rühren oder Schwenken verteilen.
8. Schritt
Edamame in eine kleine Schale füllen und mit den Chiliflocken bestreuen.
Zum Essen an einer Seite der Edamame-Schote mit den Fingern drücken und so die essbaren Bohnen herausdücken (die Schale ist nicht zum Verzehr geeignet). Fertig – Itadakimasu!
Die passenden Zutaten einkaufen:
✔ Chiliöl – japanisches Öl aus Sesamsaat und Chiliflocken (von SundB kaufen)
Wie Edamame richtig essen?
Zum Essen an einer Seite der Schote mit den Fingern drücken und so die essbaren Bohnen herausdrücken (die Schale ist nicht zum Verzehr geeignet).
Wichtig: Die Schale wird nicht gegessen, nur die grünen Bohnen im Inneren sind zum Verzehr geeignet!
Zusammenfassung
Das solltest du unbedingt über Edamame wissen:
✎ Edamame sind grüne Gemüsesojabohnen, die kurz vor ihrer Ausreifung, im noch grünen Stadium geerntet und erntefrisch verarbeitet werden.
✎ Sie werden in den Schoten gekocht und serviert – häufig werden sie in Japan in einer Schale gereicht und als Snack zum Knabbern gegessen.
✎ Die grünen Sojabohnen stecken voller Proteine, Eisen und Ballststoffen!
✎ Tiefgekühlte Edamame sind im Supermarkt zu finden und müssen vor dem Kochen nicht aufgetaut werden.
✎ Zum Essen an einer Seite der Schote mit den Fingern drücken und so die essbaren Bohnen herausdrücken (die Schale ist nicht zum Verzehr geeignet).
Hast du Lust auf noch mehr rund ums Thema? Dann geht es hier direkt weiter:
Geschichtlicher Hintergrund.
– für Fortgeschrittene –
(Kapitel überspringen)
Heute gehören in Japan Edamame ganz selbstverständlich zu jedem guten Kneipenbesuch dazu. Vergleichbar ist der Snack mit einer Schale gesalzener Erdnüsse, die auch bei uns manchmal kostenlos am Bartresen zum Naschen bereitstehen. Doch beim Wegknuspern der weichen Bohnen werden wahrscheinlich wenige an das chinesische Shijing, an das Buch der Lieder Chinas, aus der Zeit vor dem 7. Jahrhundert v. Chr. denken. In dieser ältesten Sammlung chinesischer Gedichte, Lieder und Hymnen wird das erste Mal die Sojabohne (shu) als Pflanze erwähnt. Es wird davon gesprochen, dass die Sojabohne (huo), solange sie noch grün und frisch ist, unverarbeitet gegessen werden kann!
Viele Jahre vergingen, bis das Wort Edamame in Japan das erste Mal auftauchte. Ein Brief vom 26. Juli 1275 belegt schriftlich deren Bedeutung in Japan. Geschrieben wurde dieser Brief vom buddhistischen Mönch Nichiren Shonin, der zu seiner Zeit hohen geistlichen Einfluss auf Japan hatte.
Aufgrund seiner Volksverbundenheit erhielt er viele Präsente und protokolierte diese sehr genau. Er notierte den Namen jedes Geschenks und dessen Wert. In einem Schreiben an Herrn Takahashi bedankt sich Nichiren dafür, dass dieser als Geschenk dem Tempel einige grüne Sojabohnen überlassen hat.
Weitere 691 Jahre vergehen, bevor sie über die Grenzen der japanischen Inseln hinweg wirklich bekannt und beliebt werden. 1966 importiert Herr Noritoshi Kanai, Präsident der Mutual Trading Corporation das erste Mal gefrorene Edamame aus Japan in die USA, Kalifornien.
Unter der Marke Miyako Brand vertreibt er erfolgreich die 30 importierten Pakete je 300 Gramm an lokale japanische Restaurants, das sind gerade mal neun Kilogramm. Erst 1970 erreichte eine neue Lieferung Herrn Kanai. Da waren es immerhin schon 70 Pakete!
Als im September 1980 die romanbasierte Fernsehserien Shogun in Kalifornien ausgestrahlt wird, wurde das Interesse an der japanischen Kultur immer größer. Mit dem Ausbruch des Sushi-Booms, konnten auch noch andere kulinarische Köstlichkeiten aus Japan Fuß fassen.
Japanisches Bier und Sake fanden reißenden Absatz in den Kneipen und Restaurants. Aber ganz traditionell wurden diese immer zusammen mit Edamame serviert, kostenlos natürlich. So wurde sie sehr schnell sehr beliebt, denn bei grünen Bohnen mit Salz tritt der gleiche Effekt ein wie bei Kartoffelchips: Man bekommt nie genug!
Ob schon Herr Takahashi, der dem Tempel des Mönches Nichiren Shonin im Jahre 1275 die grünen Sojabohnen schenke, wusste, dass die grünen Bohnen in Zukunft als Superfood bezeichnet werden würden? Wahrscheinlich nicht, aber die Menschen Japans wissen schon lange, was gut für Körper und Geist ist – oder haben zumindest eine gute Intuition, was das angeht.
Und nun wünsche ich dir viel Spaß und guten Hunger beim Ausprobieren der verschiedenen Rezeptideen für Edamame!
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