The Twilight Sad „No One Can Ever Know“ (FatCat)
Im Fanforum der britischen Editors stand vor einiger Zeit zu lesen: „Schade dass die Editors nicht so klingen wie The Twilight Sad, dann könnten sie mir direkt gefallen.“ Nun, dem User konnte geholfen werden, wenn auch nicht in dem Sinne, der ihm ursprünglich vorschwebte. The Twilight Sad haben mit „No One Can Ever Know“ gerade ihre dritte Platte veröffentlicht und bewegen sich mit dieser, man mag das gut finden oder nicht, auffällig in Richtung der wavelastigen Indierocker um Tom Smith. Allerdings stand ihnen dabei offensichtlich nicht deren druckvolles Frühwerk Pate, sondern eher das letzte, recht zwiespältig besprochene „In This Light And On This Evening“. Natürlich sind The Twilight Sad von einer Kopie meilenweit entfernt, ihr Opus ist mehr Goth, noch düsterer, noch trostloser – aber Andrew Weatherall, der an den Reglern saß, hat in der Mehrzahl die kreischenden Gitarren des Vorgängers „Forget The Night Ahead“ mit jeder Menge analoger Synthies aufgewogen. Wie ein roter Faden schleppen sich diese bleischweren Klänge, wie in den Anfangstagen von New Order, durch die neun Songs und leider droht diese schlingernde Masse an Tönen dann manchen der Songs zu begraben. „Another Bed“, „Don’t Move“, „Alphabet“ – sie alle kommen nicht recht auf die Füße, auch das dunkel dräuende Requiem „Nil“ wirkt manchmal etwas verkleistert. Besser wird es immer dann, wenn doch einmal gezupft werden darf – „Sick“, die erste Single, und „Not Sleeping“ können sogar richtig poltern und auch für den Schlussakkord „Kill In The Morning“ haben sich die Mannen um James Graham des engen Stilkorsetts entledigt. Grahams kehliges schottisches Idiom hat im Übrigen an Reiz nichts verloren und gibt selbst den weniger gelungenen Stücken noch etwas morbiden Glanz. Insgesamt ist das Album jedoch kein Schritt nach vorn, mehr Wagemut und weniger Gleichklang wären hier hilfreich gewesen. http://www.thetwilightsad.com/