Dürre und Hungersnot in Äthiopien

Leider kann ich heuer nicht nach Äthiopien reisen, um dort den Bau der zehn Häuschen zu begutachten, die von unserer Organisation „hope for a better world“ und Südtiroler Spendengeldern finanziert worden sind. Eine immense Dürre, Hungersnöte und Aufruhr beuteln erneut das Afrikanische Land.

Im April- Mai 2014 führte mich eine weitere Reise in Sachen Entwicklungszusammenarbeit im Namen von „hope for a better world“ in den Süden der Welt. Dieses Mal ging es nach Äthiopien- Afrika. Dort besuchte ich im Süden von Adis Abeba die Mission Gambo. Im Distrikt Ilala steht ein relativ großes Krankenhaus, das auch von den Ärzten ohne Grenzen schon oft unterstützt wurde und eine Mission, die vom Orden der “Consolatas” geführt wird.

Äthiopien-Christine-mit-Kindern

Dieser Orden hat seinen Hauptsitz in Italien und unterhält Ordensschwestern- und Brüder aus der ganzen Welt. Meine Freundin Sabine Haniger, die sich schon seit Jahren für Gambo einsetzt und zum Teil ihre Kinder mit nach Äthiopien gebracht hatte, stellte mir Sister Eudoxa vor, eine Brasilianerin. Eudoxa arbeitet seit nunmehr 40 Jahren immer wieder in Afrika und nun seit mehr als 15 in Gambo. Sie kennt die Gegebenheiten des Landes in und auswendig und weiß um die Nöte der Menschen dort.

Äthiopien-Christine-mit-Sabine-und-Niko

Insbesondere kümmert sie sich um die Frauen, die sie im Rahmen ihrer Arbeit aufbaut und denen sie existenzielle Grundlagen ermöglicht wie die Nahrungsgewinnung oder eine Schulbildung oder gar einen Hausbau. So geschah es, dass Suor Eudoxa mich schlussendlich bat, ihre Frauenprojekte zu unterstützen. Eudoxas Idee, zehn einfache Häuschen für Frauen zu bauen, die mittellos sind und zum Teil ohne Mann ihre Kinder großziehen müssen, gefiel mir. Frauen haben es auch in Äthiopien sehr schwer, die Armut ist oft grenzenlos, viele Männer sind alkoholisiert und – oder lassen ihre Familien allein. Die immer wiederkehrenden Dürren bringen Hungersnöte hervor und damit großes Leid.

Auch meine Reise durch den wilden Norden Äthiopien, bestätigte mir ein wunderschönes Land mit sehr liebevollen und einfach gestrickten Menschen, die zum Teil sehr autarkt leben und sich oft selbst von der Regierung nicht „dreinpfuschen“ lassen. Mit Hilfe der Regierung wurden in den vergangenen Jahren Kornspeicher gebaut, wo nun Ingera gelagert wird. Ingera ist eine glutenfreie Getreideart, aus der große Fladen gebacken werden, von denen sich ganz Äthiopien ernährt.
Eine bezeichnende Begegnung hatte ich in Lalibela: Der Ort ist weltweit bekannt für seine phantastischen Felsenkirchen. Ich traf dort, weitab von jeglicher Zivilisation, drei Jugendliche, Adeno, Johannes und Richard, die als Kinder von Bauern in den Ort gekommen waren, um die Schule besuchen zu können. Auch diese Jugendlichen unterstütze ich seither mit eigenen Geld-Mitteln.

Adis Adeba

Zurück in Adis Abeda wurde ich von der Wucht der Straßenkinder getroffen. Hunderte Kinder und Jugendliche vegetieren dort von Gott und der Welt allein gelassen, auf den Straßen der Hauptstadt herum und versuchen sich durchzuschlagen. Gina erzählte mir von ihrem Leben, und dass sie 14 sei und seit sieben Jahren auf der Straße lebe. Andere, größere Kinder hätten ihre geholfen zu überleben und dasselbe tue sie nun selbst mit den Kleineren. Draußen am Flughafen gebe es eine Sister, die sie füttere und auch betreue. Ich schämte mich sehr.

Aktuell schreibt mir Sister Eudoxa: „Liebe Christine, tausend Dank für die Spenden von mehr als 5.000 Euro. Damit konnten wir im Dorf Basaku, Distrikt Ilala, bereits einige Häuschen bauen. Ich sende dir hier die Fotos davon. Die Frauen, die diese Häuschen beziehen dürfen, heißen Askala, Genet und Medina. Leider sind diese Häuschen noch nicht fertiggestellt, und mit dem Bau von weiteren müssen wir noch warten, denn wie du sicher weißt, herrscht in Äthiopien gerade eine große Dürre und eine damit einhergehende Hungersnot. Wir warten alle sehnsüchtigst auf Regen. Auch die Häuschen benötigen Wasser zum Bau, denn sie sind aus Lehm. Es tut uns Leid, dass wir keine freudigeren Nachrichten senden können, doch zur Zeit gibt es in Äthiopien große Angst und auch schon Übergriffe. Auch wir von der Mission haben Angst.“

Äthiopien-Häuschen-3 Äthiopien-Häuschen-2 Athiopien-Häuschen

Sister Eudoxa und Sister Laura, die Oberin, raten dringend ab, jetzt nach Äthiopien zu reisen, da das Land in Aufruhr sei und es in der Gegend bereits Brandlegungen gegeben habe. Eigentlich hatte ich vorgehabt heuer im Mai nach Gambo zu fahren, um die „Erfolge“ unserer Spendenaktion zu bewundern. Nun aber hoffen und beten wir gemeinsam mit unseren Freunden in Äthiopien nur noch um Regen, und dass sich die Lage sehr bald entspannen möge.


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