Durchs Burgund von Beaune nach Chagny

Mittwoch 27. Mai 2015. Von Beaune über Meursault nach Chagny.

Nach dem Frühstück begleite ich Helmut zum Bahnhof. In wenigen Stunden wird er zu Hause sein und sich ärztlich untersuchen lassen. Die Schmerzen haben nicht nachgelassen.
Ein Haus fällt durch eine aufgemalte Filmszene auf: Da steht offenbar Louis de Funès vor dem Hôtel Dieu in Beaune und es wird offenbar ein Film gedreht. Lebensgroße Figuren!

Gemalte Filmszene in Beaune. - © Foto: Erich Kimmich   Gemalte Filmszene in Beaune. - © Foto: Erich Kimmich

Ein Stück später stehe ich genau dort beim Hôtel Dieu. Ein kleiner Markt findet statt. Bunte Stofftaschen, Salamiwürste und Käse werden angeboten. Die Stadt ist voller Touristen.

Feinste Käse. Markt in Beaune. - © Foto: Erich Kimmich

Salami. Markt in Beaune. - © Foto: Erich Kimmich    Antiquitätenhändler in Beaune. - © Foto: Erich Kimmich

Ein Antiquitätengeschäft zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich verlasse die Altstadt und bin bald wieder mitten in den Weinbergen. Heute will ich zur Abwechslung meine Wanderhalbschuhe ausprobieren, die ich ansonsten für Abends dabei habe. Doch bald merke ich: darin läuft es sich keineswegs besser. Die Sonne liefert zwischen den Wolken ein spannendes Lichtspiel: Ein kleines Weinberghäuschen leuchtet schneeweiß inmitten der Reben.

Südlich von Beaune. - © Foto: Erich Kimmich

Radroute durch die Weinberge. - © Foto: Erich Kimmich    Weinberg-Blüten. - © Foto: Erich Kimmich

Ein älteres Ehepaar – echte Wanderer – kommt mir entgegen. Natürlich wird man als Rucksackwanderer sofort angesprochen. Sie haben offenbar Sigrid südlich von Beaune getroffen und erzählen mir davon. Sie hat offenbar einige Kilometer Vorsprung.
Der Wanderweg durch die Grands Crus verläuft fast ohne motorisierten Verkehr inmitten der Weinflächen. Überall wird in den Rebzeilen gearbeitet. Die Strecke ist ab Beaune als „Veloroute La Voie des Vignes“ markiert. Zwei Asiaten kommen auf Leihfahrrädern vorbei. Am nächsten zarten Hügelchen hole ich sie wieder ein, denn nun schieben sie ihr Fahrrad. Im Angesicht von Schloss Pommard wechsle ich wieder in die Wanderschuhe. Trotz der Sonne ist es recht warm und ich spüre jeden Sonnenstrahl.

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Chateau Pommard. - © Foto: Erich Kimmich

Gesegnete Landschaft. - © Foto: Erich Kimmich   Volnay: Blüten in den Mauern. - © Foto: Erich Kimmich

Über Volnay erreiche ich gegen Mittag den bekannten Weinort Meursault. Im Hotel du Centre setze ich mich auf einen der Stühle vor dem Haus. Eine junge Dame bittet mich in den Innenhof, der ruhig und schattig und nicht so zugig sei. Dort haben sich schon einige andere Touristen zum Mittagessen niedergelassen. Ich bestelle ein Krüglein frischen Meursault (Chardonnay) und eine Lachsplatte dazu. Sie erzählt, dass sie auch schon auf den Jakobsweg von Le Puy aus gewandert sei.

Chardonnay de Meursault. - © Foto: Erich Kimmich   Lachsteller in Meursault. - © Foto: Erich Kimmich

Wasser zum Wein. - © Foto: Erich Kimmich   Alter Marc de Bourgogne. - © Foto: Erich Kimmich

Rathaus in Meursault. - © Foto: Erich Kimmich

Ich ziehe wieder los, am Rathaus mit seinem bunten Dachziegeln und dem Springbrunnen vorbei und weiter durch die lang gezogenen Weinfelder. Spezialmaschinen sind im Einsatz, es ist noch wärmer geworden. Jeder Weinberg hat seinen guten Namen an einem steinernen Eingangsportal stehen, „Domaine Clos de la Chapelle“ steht da zum Beispiel. Oder „Montrachet, Marquis de Laguiche“.

Arbeit im Weinberg. - © Foto: Erich Kimmich   Weinberge bei Chassagne-Montrachet. - © Foto: Erich Kimmich

Weinberge bei Chassagne-Montrachet. - © Foto: Erich Kimmich

Bei Chassagne-Montrachet, dessen Weine weltweit geschätzt werden, wird die Landschaft ein wenig hügeliger. Weiter südlich überquert der Camino die Bahnlinie und führt an einer uralten Brücke vorbei nach Remigny.

Alte Brücke vor Remigny. - © Foto: Erich Kimmich   Canal du Centre bei Remigny. - © Foto: Erich Kimmich

Canal du Centre bei Chagny. - © Foto: Erich Kimmich   Canal du Centre bei Chagny. - © Foto: Erich Kimmich

Hinter dem Rand des Dörfchens zieht sich der Canal du Centre. Auf 114 Kilometern zieht sich diese künstliche Wasserader. Sie verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer, in dem sie Loire und Rhône miteinander verknüpft. 81 Schleusen und 62 Brücken sind dafür ab dem Jahr 1783 gebaut worden. Heute begegnen dem Wanderer nur hin und wieder ein paar Hausboote. Links und rechts des Kanals ist für Wanderer, Jogger und Radfahrer viel Platz zur Bewegung. In einer sanften Schleife tut sich ein kurzer Blick auf die Kirche von Chagny auf. Bald bin ich am heutigen Ziel angelangt!

Auf Höhe des Bahnhofs verlasse ich den Kanal und komme ins Stadtzentrum von Chagny: Jetzt brauche ich erstmal ein erfrischendes Panaché! Danach werde ich eine Unterkunft suchen.  Im Hotel de la Ferté finde ich eine prima Bleibe. Ein Restaurant gibt es dort jedoch keines. Also schlendere ich frisch geduscht und ohne rucksacklos durch die Straßen. In einer Pizzeria genieße ich einen Salade Niçoise und eine Spezialkomposition namens „Pizza Andouillette“ und zum Abschluss eine wunderbare Kugel Cassis-Eis. Im Hotel falle ich innerhalb von Minuten in den Tiefschlaf.

Immer wieder ein super Durstlöscher: Panachee. - © Foto: Erich Kimmich   Pizza Andouillette. - © Foto: Erich Kimmich

24,1 km 3,1 km/h 7:45 468 hm 449 hm 108,0 km.

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