Dunhill – My Mixture 965

Dunhill - My Mixture 965, Pfeife: Matzhold

Dunhill – My Mixture 965, Pfeife: Matzhold

“Warm, kräf­tig, nus­sig und cre­mig und hin­ter­grün­dig süß” – das sind die Assoziationen, die mir zuerst in den Kopf kom­men, wenn ich den Tabak rau­che und dar­über nach­denke, wie ich den Geschmack beschrei­ben würde. Er ist kräf­ti­ger als der letz­tens beschrie­bene Early Morning Pipe aus dem glei­chen Hause: in Allem. Er ist stär­ker im Geschmack, im Nikotin und im Raumduft. Und das gesamte Aroma – das macht den Tabak zu einem “Muss-Man-Mal-Probiert-Haben-Tabak” – kommt nur aus dem puren Tabak. Da gibt es kein Nuss-Aroma; das kann der Tabak ganz allein. Dieses cre­mige: auch purer Tabak. Na ja; und das Herbstliche ist auch Tabak: über dem Feuer geräu­cher­ter Laktakia, der dem 965 seine immer anwe­sende Würze gibt.

In der Dose ist der Tabak sehr fest ges­presst. Gerade die ers­ten Füllungen las­sen sich kaum Stopfen, ohne dass etwas des guten Krauts neben die Dose krü­melt. Aber ich achte immer dar­auf, dass ich nur die Oberfläche des Tabak abnehme und den Rest fest gepresst belasse: das läßt die Feuchtigkeit in der Dose. Weniger feucht, wie er ver­kauft wird, sollte er nicht blei­ben. Denn dann brennt er auf der Zunge und ver­liert gna­den­los an Aroma. Vor allem das sanft-cremige geht ver­lo­ren und ist auch nur schwer mit Wiederbelebungsversuchen wie­der­her­zu­stel­len. Auch die natür­li­che Virginiasüße, die sich wie ein Schleier auf die Zunge und den Gaumen legt, wird etwas ver­min­dert.

Das Stopfen ist kin­der­leicht. Nicht all zu fest gestopft braucht es zwei-drei Streichhölzer (oder Zündversuche mit dem Feuerzeug) und der 965 glimmt leis vor sich hin. Dabei braucht er kaum Aufmerksamkeit – bei gro­ßen Pfeifen viel­leicht mal nen Reiniger zwi­schen­durch.

Ich habe ihn fast immer ohne Filter oder (bei Filterpfeifen) mit Papierfilter geraucht – nur so blei­ben die Virginiaspitzen erhal­ten. Nicht, dass er schlecht wäre ohne Filter. Aber der ega­li­siert den Geschmack dann doch ganz ordent­lich.

Irgendwann geht der Tabak ein­fach aus – ich habe ein paar mal an der längst erkal­te­ten Pfeife gezo­gen und mir die feine Asche auf die Zunge appli­ziert.

Fazit:
Die Mixture 965 gehört zu den bes­ten Tabaken, die es auf dem deut­schen Markt zu kau­fen gibt – wenn man denn Engländer mag. Denn der rau­chige Latakia-Anteil ist immer wie ein Grundton anwe­send. Und wird umtanzt von freund­li­cher Süße – die im Laufe des Rauchens etwas abnimmt, einer schmei­cheln­den Cremigkeit, die gleich­blei­bend bleibt und umspielt von einem Hauch an Nuss, der, je küh­ler der Tabak geraucht wird, desto stär­ker ver­nehm­bar ist.

Alles in Allem: Er schmeckt mir selbst bei Außentemperaturen um die 25 Grad. Und nor­ma­ler­weise rau­che ich da nur noch Virginia-Flakes (und mal was Süsses).


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