Duke Nukem 3D – Der Duke ist entfesselt
Der Duke ist entfesselt? Der Duke ist entfesselt. Um genau zu sein wurde Duke Nukem 3D vor kurzen vom Index genommen womit in deutschen Landen das Tabu um diese Ikone des blonden Machomans endlich gebrochen ist. Und von daher wollen wir ihm doch ein kleines Tribut bieten. Hail to the King, Baby!
Groß, blond, mit Sixpack, weder zimperlich noch Gentleman und immer einen flachen Witz auf der Zunge habend, so kennen wir die virtuelle Verkörperung eines jeden 90ger Jahre Actionheldens. Mit unter anderem Schrotflinte, Raketenwerfer und Schrumpfstrahler bewaffnet und zur Not (oder aus Spaß an der Freude) mit ordentlichen Kicks austeilend schlägt sich unser Held durch sein erstes dreidimensionales Abenteuer in der Ego-Perspektive. Teil eins und zwei waren noch waschechte Jump ‘n Runs mit einer Menge Balleraction. In dem von 3D Realms entwickeltem Shooter aus dem Jahre 1996 hat Duke Nukem sich allerdings endlich seinen Platz in den Annalen der Gaming-Geschichte endgültig gesichert.
Shake it, Baby!
Neben dem Hauptspiel umfasst der Titel, der auf dem PC über die Jahre in elf verschiedene Versionen und Bundles erschien, noch neun Erweiterungen, die sowohl aus fremden als aus eigenem Entwicklerhause stammen, als auch zehn Portierungen des Titels auf verschiedene Konsolen. Wer dieses Spiel heute noch kennen lernen möchte, der braucht nicht auf Flohmarktjagd zu gehen. Die letzte Version des Spieles, die 20th Anniversary World Tour, wurde am 11. Oktober 2016 für den PC, die PS4 und die Xbox One veröffentlicht. Somit gibt es keine Ausrede mehr für die jüngere Generation (mal abgesehen von möglichen pädagogischen Einwenden).
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Man könnte es Story nennen
Damals war es noch die relativ nahe Zukunft, heutzutage wäre es wohl die Gegenwart. Das Spiel findet irgendwann früh im 21ten Jahrhundert statt. Das Spiel schließt direkt an das Ende von Duke Nukem 2 an. Duke (mal schauen wie oft ich den Namen am Ende geschrieben haben werde) befindet sich im Landeanflug mit seinem Space Cruiser über Los Angeles mit der Absicht etwas Urlaub zu machen, als sein Schiff von unbekannten abgeschossen wurde. Durch ein Notrufsignal erfährt er, dass die Erde von Aliens angegriffen wird. Diese echsenartigen Aliens haben zudem die Polizisten des LAPD (Los Angeles Police Department) zu humanoiden Wildschweinen mutieren lassen. Duke schwört Rache für die verdorbenen Urlaubspläne und kämpft sich anschließend durch Läden, Straßen und Stripclubs der Stadt bis hin zum San Andreas Graben, wo der Duke in einem Alienraumschiff entdeckt, dass Frauen von den Invasoren entführt wurden (kann ja mal passieren).
Keeping it classy.
Damit wäre die erste Episode namens L.A. Meltdown abgeschlossen. Die nächste Episode, mit dem schicken Titel Lunar Eclipse, führt unseren blonden Rambo ins Weltall. Dort entdeckt Duke, dass Frauen auf Raumstationen in Inkubatoren gehalten werden. Wir kämpfen uns bis zum Mutterschiff vor und töten einen Overlord. Bei der Durchforstung des Board-Computers findet wir heraus, dass die ganzen Damen nur als Ablenkungsmanöver hinhalten mussten. Bei Mario braucht es dafür nur eine einzige. Während Duke die Frauenwelt rettete, war die Invasion der Erde bereits in vollem Gange.
Und damit kommen wir zur dritten Episode, in der noch weniger an „Handlung“ passiert als zuvor: Shrapnel City. Zurück in L.A. kämpfen wir uns durch Alienhorden und besiegen einen gar nicht mal so unbekannten Endboss in einem Stadion, den Cycloid Emperor. Das war’s. Duke macht Urlaub und hat Spaß mit einer Dame. Happy Ending!
Man könnte Frauen in einer gewissen Opferrolle sehen.
Mit der Atomic Edition wurde eine vierte Episode hinzugefügt. In The Birth wurde bekannt, dass die Aliens eine der entführten Damen dazu gezwungen haben die Alien Queen zu gebären. Erinnert womöglich an einen gewissen Film, der nicht so gut war wie seine Vorgänger. Duke wird abermals nach Los Angeles geschickt um diese zu töten. Warum immer alles in L.A. passiert erfahren wir zwar nicht, wäre aber auch ein bisschen zu viel erwartet.
Die gar nicht mal so alte 20th Anniversary World Tour hat abermals eine weitere, fünfte Episode zum Spiel hinzugefügt. In Alien World Order haben die Aliens eine weltweite Invasion vor, weswegen er ausnahmsweise mal nicht in L.A. sondern in San Francisco, Amsterdam, Moskau, London, Paris, Rom und zu den Gizeh Pyramiden reisen muss (da war Serious Sam auch schon). Und als wolle man sich quasi einen Spaß mit den Spielern erlauben, darf man für das große Finale schon wieder nach Los Angeles. Während man sich nun also fragt ob die Entwickler eine Faszination für diese Stadt haben oder das einfach ein Running Gag sein soll, besiegen wir den neuen Anührer der Aliens, den Inferno Cycloid Emperor. Vielleicht hat der nächste ja zumindest noch Bluetooth eingebaut.
Fazit
Und das war’s so ziemlich. Der Duke ballert sich durch Frauen entführende Aliens und mutierte Cops. Lässt einen Spruch nach dem anderen Flach kommen und so uninspiriert das alles klingen mag, macht es halt doch Laune. Es ist unkompliziert, schnell und hat einen Humor, bei dem man auch mal fünf grade sein lassen kann. Zudem gibt es in den jüngeren Ablegern auf Steam auch noch einen gut funktionierenden Multiplayer, der sogar ohne weiteres online klappt. Von daher hat man es hier mit einem Klassiker zu tun, dessen Nostalgiekonsum nicht durch technische Hindernisse verwehrt wird.
Persönlich gefiehl mir das alte Shadow Warrior aber besser. (Ich frage mich ob wir Smileys verwenden dürfen.)
Hier geht es zu Lo Wangs jüngstem Abenteuer: Shadow Warrior 2
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