Du Rebell

Vor einigen Tagen hatte ich Lieber Mitmensch veröffentlicht.
Die Reaktionen und Ressonanzen waren absolut überwältigend und die Besucherzahlen auf meinem Blog schnellten in die Höhe.
Der absolute Höchststand wurde am Sonntag mit 3.979 Seitenaufrufen erreicht.

Seither habe ich keinen neuen Artikel verfasst, ich schwanke zwischen Freude und Nachdenken.

Heute laufe ich mit meiner Tochter durch unser hiesiges Einkaufszentrum, einem Center mit vielen Geschäften, Imbissen und Cafes.
Unvermittelt bleibe ich vor einem Schaufenster stehen und blicke hindurch.
Ich schaue nicht auf die daraus augelegten Waren, ich schaue in den Laden, ich schaue mir die Menschen darin an und ich sehe wie glücklich sie wirken.
Wie glücklich sie mit Ihren vollgepackten Taschen Ihrer Lieblingsmarke(n) aussehen.

Wirklich, ich gönne das Jedem.
Aber die gleichen Menschen verlassen das Geschäft und es werden Blicke ausgetauscht
– suchende Blicke -
– Überhebliche Blicke -
und ich überlege mir was sie so glücklich gemacht hat in dem Moment als die Karte durch das Terminal gezogen wurde.
Gedanken können aus den Mimiken abgelesen werden.
Mimiken von Neid und Missgunst, Mimiken die anderen verdeutlichen dass man über Ihnen steht.

Meine Gedanken kreisen um die Ressonanz auf den Artikel.

  • Wer hat kommentiert?
  • Wer hat den Artikel geteilt?
  • Wer hat zu mehr (Mit-)Menschlichkeit aufgefordert?

Waren darunter eventuell sogar die selben Menschen?

Menschen die man mit teurem Schmuck und einem schicken Auto begeistern kann?
Menschen die man mit einer Geschichte beglücken kann weil sie in diesem Moment nicht selbst betroffen sind?

Das Schicksal ist weit entfernt.
Es ist dort irgendwo im Internet zu finden zwischen all den anonymen Gestalten die Tag für Tag Artikel und Texte schreiben.
Es berührt in diesem Moment, keine Frage, aber morgen werde ich durch den Mercedes CLK, durch Gucci oder durch Desperate Housewives berührt.

Ich nehme mich selbst nicht mal raus!

Wir leben in einer schnellebigen Zeit mit kurzer Haltbarkeitsdauer.
Wir werden überflutet mit Informationen und wir sehen jeden Tag Not und Elend in den Medien so dass wir mehr und mehr abstumpfen.
Auf unser Umfeld betrachtet bedeutet das in meinen Augen dass wir nur noch über Inklusion lesen und die Debatten verfolgen.
Wir lesen und hören von HartzIV Empfängern aber wir setzen uns icht mit Ihnen und Ihren Geschichten auseinander.
Wir sind so übersättigt dass wir uns selbst nicht mehr bemühen!

Eine Gesellschaft wie unsere möchte am liebsten alles genormt und geregelt haben.
Sie bekommt die Dinge täglich durch Medien und Freunde/Bekannte/Kollegen aufs Frühstücksbrot geschmiert und als Beilage gibt es die Meinung gleich dazu.
Wenn wir abweichen stehen wir im Abseits.

Im Herzen jedoch, das sind wir alle kleine Revoluzzer. Wir reden uns ein gegen den Strom zu schwimmen und würden es auch gerne aber dann würden wir nicht mehr in das Bild der Perfektion passen.
Wir haben Angst Anerkennung zu verlieren wenn wir uns entgegen stellen, wir haben Angst ausgegrenzt zu sein.

Es gibt Menschen in unserer Gesellschaft die anders sind und sie werden ausgegrenzt.

Seien es Alleinerziehende dich sich untereinander organisieren und von außen mit kritischen Blicken betrachtet werden.
Das Bild der geldgeilen, partygeilen Alleinerziehenden Mutter ist doch weit verbreitet.
Setzt sie sich für den Unterhalt Ihres Kindes ein dann hat sie das Geld doch schon für die nächste Party, das nächste Date verplant oder bereits im Vorfeld versoffen.

Als Alleinerziehender Vater bin ich jedoch Held!
Held weil ich arbeite, Held weil ich mein Kind groß ziehe und Held weil ich das alles unter einen Hut bringe.
Ein Geheimnis gilt es jedoch zu lüften: Ich kann nur dieser Held des arbeitenden und alleinerziehenden Vaters sein weil ich schon lange in dem Konzern arbeite und weil mir der Konzern es ermöglicht hat weiter arbeiten zu können.
Mein Arbeitgeber hat mir hierfür die Vorraussetzungen geschaffen.
Weiterst hilft auch die Mutter bei der Betreuung unter der Woche im Rahmen Ihrer Möglichkeiten mit.
Was meint Ihr wie das ganze sonst aussehen würde?
Und genauso wie jede andere Mutter auf dieser Erde habe auch ich meine Downs!
Was also unterscheidet mich nun anders von einer Alleinerziehende Mutter? Mein Penis?

Seien es Behinderte die komisch sind weil doch irgendwas mit Ihnen nicht stimmt.
Manchen machen Geräusche und geben Laute von sich, manche können sich nicht unterhalten, manchen haben ein anderes Erscheinungsbild.
Aber alle haben Visionen, Träume, Wünsche und Sehnsüchte
Was unterscheidet sie von “uns”? – Die Merkmale?

Seit ich selbst Vater einer behinderten Tochter und Alleinerziehend bin habe ich gelernt die Welt ein bisschen anders zu betrachten.
Ich gönnes es jedem von Herzen sich etwas zu leisten.
Ich gönne jedem seinen Schmuck, seinen CLK, seine Desperates Houswives und seine Markenausstattung
Ich gönne jedem ein kleines Stück vom Glück!

Ich wünsche mir aber auch dass Jene die das Glück besitzen sich nicht über andere stellen, über andere urteilen und versuchen Ihr verzerrtes Weltbild auf andere zu übertragen.

Lasst uns wieder Rebellen sein! Ihr werdet sehen dass Ihr nicht alleine seit.
Wir brauchen keine Oberflächlichkeiten – Wir brauchen Herz, Hirn und Verstand um voran zu kommen.
In und mit unserer Gesellschaft voranzukommen und dabei ist es egal ob Du Reich, Arm, Alleinerziehend, Behindert oder Kerngesund bist.

Und vergiss nicht die kleinen Geschichten um uns herum, sie können ein Zeichen des Glücks sein und bewegt man sich auf die Menschen zu dann kannst Du auch ein kleines Stück zum Glücklich sein beitragen!

Ich möchte mich bei all den Menschen bedanken die Lieber Mitmensch geteilt, veröffentlicht und kommentiert haben. Es ist so unsagbar Wichtig Messages in die Welt hinaus zu tragen und Mitmenschen zu begeistern und zu sensibilisieren und für ein bessere Miteinander zu werben.

Danke Ihr kleinen Rebellen


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