"Du Homo!" vs. "Du Hetero!"

Ich sitze im Klassenzimmer. Höre mich ein wenig um, was um mich herum geredet wird. Ein Freund berichtet gerade davon, was er während des letzten Fußballspiels im Stadion erlebt hat. Als Reaktion darauf kam nur eine kleine Antwort, die es in sich hatte:

"Wie schwuuul!"

Um ehrlich zu sein, kann sich jede und jeder denken, wie es im Artikel weitergehen wird. Ich kann mir auch im Moment einiges denken: Jede und jeder wird sich genau jetzt denken, dass "man das ganze gar nicht so meint"! Andere werden sagen, dass ich als Autor übertreibe und die Welt nicht so ernst nehmen sollte....
Es bedarf inzwischen Mut, um als "Hetero" auf die regelrecht geltenden Missstände innerhalb der Jugend aufmerksam zu machen. Es geht um ein alt bekanntes Thema:
Homophobie unter Jugendlichen
Diese Debatte braucht sicherlich einen, der es ernst meint mit den Menschenrechten. Wie kann es bitte "cool" sein, sich mit einer sexuellen Orientierung "zu beleidigen"? Da wäre doch wohl die Forderung berechtigt, dass wir uns demnächst anderen sexuellen Orientierungen als Beleidigung widmen. Wie wäre es mit:

"Du Heterooo!"

Wir sollten als potentielle Akademiker, bzw. als Abiturienten, so aufgeklärt sein, dass wir homosexuelle Menschen nicht mehr als etwas anormales betrachten sollten.

Ich finde es beschämend und vorallem rückständig!

Eigentlich sollte es gar nicht nötig sein, über solch eine Thematik einen Artikel zu schreiben, jedoch mein Artikel ist auch nur ein Ergebnis der fehlenden Gleichstellungspolitik:
Ich entsinne mich an die Stufe 11, wo wir im SoWi-Unterricht über Familienmodelle sprachen. Die damalige Refrendarin kam als "Gast-Refrendarin" an unsere Schule und diskutierte über die jetzige Familienpolitik, bzw. über den Wandel des Verständnisses für ein Familienleben. Grundsätzlich ging es um die "klassische Familie": 2 Kinder, eine Mutter und ein Vater. Wo blieb die Familie, in der es 2 Frauen als Erziehungspersonen gibt und ein Kind?
War es ihr zu "realitätsfern"? Nun möchte ich nicht die damalige Refrendarin dafür verantwortlich machen, sondern das jetzige Bildungssystem, bzw. die Ignoranz Seitens der Politik, gegenüber der aktuellen Homophobie unter den Jugedendlichen!
Wenn es im Lehrplan fest verankert ist, dass wir über Antisemitismus und die Appartheid in Afrika diskutieren sollen, dann sollten wir auch mal die Augen öffnen und darüber diskutieren, was der Tischnachber von sich gibt. Wir müssen dringenst Initiativen an Schulen integrieren, die die Homophobie an Schulen mit einer gesunden Aufklärungsarbeit, beendet. Ich wiederhole mich nur zu gern: Wir stellen uns als rückständige, menschenrechtsverachtende und homophobe AbiturientInnen dar, wenn wir nicht unsere eigene Dummheit anerkennen möchten. Zu diesem Thema kann man einiges mehr zu schreiben, jedoch sollte dies als ein kleiner Denkzettel gegen Sätze, wie "Du Homo!", "Du Schwuchtel!", oder "Du Schwulette!" ausreichen.


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