Zugegeben, wirklich lecker schaut anders aus. Aber der etwas in Vergessenheit geratene Brandy Alexander hat ein Comeback verdient. Auch wenn er so viele Kalorien hat, dass er eigentlich als Teller der Woche durchgehen könnte.
Süß-sahniger After Dinner Cocktail: Der Brandy Alexander
Ich habe ein Herz für Außenseiter. Wirklich. Meine Lieblingsfigur in der Sesamstraße war nicht Samson, sondern Graf Zahl. Im Studium habe ich statt Brecht Borchert gelesen. Und bei einem Umtrunk in der Münchner Bar Färber sprang mich der nächste aus der Karte an: Der Brandy Alexander, DER After-Dinner-Cocktail der Roaring Twenties. Sagt euch nichts? Dann gibt’s einen kleinen Exkurs aus dem Geschichtsbuch:
Serviert wird der Brandy Alexander schon seit fast hundert Jahren – ursprünglich noch unter der simplen Bezeichnung “Alexander”. Auf wen dieser zurück zu führen ist – darum ranken sich zwei verschiedene Mythen. Die einen meinen, er bezeichnet den russischen Zaren Alexander II., andere glauben, er geht auf Troy Alexander zurück, den Barkeeper des New Yorker Hummer-Restaurants “Rector’s”. Auch die Zutatenliste war ursprünglich eine andere: Statt Brandy verwendeten die Barkeeper in den 20er-Jahren noch Gin. Vom historischen Namensgeber einmal abgesehen: Erstmals festgehalten wurde das Rezept für den Alexander 1916 vom New Yorker Barkeeper Hugo Ensslin in seiner Sammlung “Recipes for Mixed Drinks“. Gut zehn Jahre später mixte Harry MacElhone in der legendären “Harry’s New York Bar” in Paris den Drink zum ersten Mal mit Brandy – und traf den Geschmack seiner Gäste. Schnell stieg der Brandy Alexander zum Lieblingsdrink der Roaring Twenties auf.
Exkurs beendet.
Inzwischen ist er fast in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich. Denn er ist köstlich, cremig, süffig und hochkalorisch. After-Dinner-Drink? Brandy Alexander statt Dinner! Deswegen meine ich: Der gute Alex hat ein Comeback verdient!
Zutaten: Für einen süßen Suff
3 cl Cognac
3 cl Crème de Cacao
3 cl Sahne
Muskatnuss
Rezept: Diesmal dürft ihr shaken
Die Zutaten mit Eiswürfeln in einen Cocktail-Shaker geben und kräftig durchmixen. In ein Cocktailglas abseihen und ganz klassisch servieren- nämlich leicht mit Muskatnuss bestäubt. Enjoy!