Über Tag 1 und Tag 2 unseres Kurzurlaubes in Dresden habe ich ja schon ein bisschen erzählt. Aber auch an unserem Abreisetag haben wir es uns nicht nehmen lassen und noch ein wenig erkundet. Diesmal sogar mit Sonne 🙂
Doch zuerst muss ich eine Beschwerde loslassen: so nett und gemütlich unser Hotel auch war: das Frühstück war ja mal unterste Schublade 🙁 Da steht man frühmorgens auf und freut sich darauf, mit frischem Kaffee und Leckereien den Tag beginnen zu können und dann erwartet einen am ersten Tag: eine leere Kaffeekanne, keine hellen Brötchen mehr und bei der angebotenen Marmelade musste ich raten, welche Geschmacksrichtung ich denn da wohl gleich zu mir nehmen würde.
Naja… wir wollten nicht gleich aufgeben und gaben dem Buffet am nächsten Tag wieder eine Chance. Mit nur sehr mäßigem Erfolg: Kaffee hab ich diesmal bekommen, auch helle Brötchen waren noch da (wir waren diesmal aber auch ne halbe Stunde eher am Start), doch Rührei suchten wir diesmal vergebens und bei Wurst und Käse wurden eindeutig die armseligen Reste vom Vortag präsentiert. Hier galt anscheinend das Motto: „Erst wenn alles aufgegessen ist, gibt es Neues!“. Wir wurden zwar satt, aber zufrieden ist anders.
Nach dem Auschecken (komisches Wort, so deutsch und englisch gemischt), fuhren wir zum Bahnhof und verstauten unser Gepäck im Schließfach. Schließlich wollten wir noch etwas Kultur auf uns wirken lassen.
Ritterrüstungen so weit das Auge reicht
Wieder am Postplatz angekommen, stürmten wir diesmal Richtung Schloß, um uns die Sammlung der Rüstungen anzusehen. Also die 12 EUR Eintritt haben sich ja mal gelohnt!
Die Ritter von damals waren schon imposante Erscheinungen. Das muss man ihnen ja lassen.
Schon im Knabenalter erhielten die gehobenen Herrschaften ihre ersten Rüstungen um damit gegeneinander antreten zu können. Natürlich ging es dabei hauptsächlich um die Show. Herrscher sollten sich schließlich nicht wirklich verletzen. Das blieb dem einfachen Fußvolk übrig. Aber es war schon gut, wenn man in Tournieren ein bisschen Kampferfahrung sammeln konnte, falls doch mal ein feindliches Heer vor den Schloßtoren aufmarschierte.
Die ausgestellten Stücke sind liebevoll in allen Einzelteilen frisch poliert und vermitteln einen guten Eindruck über die damalige Zeit.
Toll: Fotos erlaubt und gewünscht. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen 😉
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In unserem Ticket war auch gleich noch der Eintritt in die Münzsammlung und den türkischen Saal enthalten, daher schauten wir uns auch diese gleich noch mit an. Nun ja: Münzen sind halt… Münzen. Da muss man schon Bock drauf haben. Hatten wir nicht wirklich. Also ließen wir diese nach einem kurzen Blick links liegen und nahmen lieber die beeindruckenden türkischen Requisiten in uns auf. Schon nachvollziehbar, warum August der Starke davon unbedingt etwas besitzen wollte. Sah sicher toll aus, wenn er seine Zeltstadt im türkischen Flair errichten ließ. Da muss man auch nicht lange überlegen, warum er bei den Damen so ein Stein im Brett hatte 😉
Frauenkirche in pastell
Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass noch genügend unserer Zeit übrig blieb, um noch ein wenig mehr von Dresden zu erkunden.
Da wir es an den anderen Tagen nicht schafften, besuchten wir daher heute die Frauenkirche.
Von außen ja ein sehr beeindruckendes Gebäude. Wir hatten Glück: der nächste Einlaß sollte in wenigen Minuten sein. Ansonsten wären wir einfach wieder abmarschiert. Wäre vielleicht auch die bessere Idee gewesen.
Denn: geflasht hat uns die Kirche von innen nicht wirklich. Viel zu viele Pastellfarben. Klar, der Altar in weiß und gold ist beeindruckend. Aber wenn man die Blicke schweifen läßt, sieht man irgendwie nur rosa, hellgrün und so. Diese Kirche wäre keine Stätte, um mich zurückzuziehen und meine Seele baumeln zu lassen oder Trost zu finden.
So kam eins zum anderen: wir gesellten uns nicht zu den Besuchern, die mit offenem und staunendem Mund in den Bänken Platz nahmen, sondern verließen die Kirche nach wenigen Augenblicken wieder. Fotos durfte ich eh nicht machen. Schon mal doof 😉
Verkehr gibt´s in Dresden im Museum
Die Frauenkirche nahm also nicht viel Zeit in Anspruch und so besuchten wir lieber das nebenan liegende Verkehrsmuseum Dresden. Hier durfte ich auch wieder fotografieren 😉
Das Museum können wir nur in den höchsten Tönen loben und weiterempfehlen! Da kann Jeder interaktiv werden. Die Ausstellungen sind so aufgebaut, dass Jung und Alt Spaß haben und gleichzeitig viele interessante Informationen mitnehmen können.
Die alten und etwas neueren Autos waren schon cool. Auf das Hochrad haben wir uns nicht getraut, obwohl das jeder Besucher ausprobieren darf.
Verkehr findet man jedoch nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Luft, auf dem Wasser und auf den Schienen. Zu jedem Thema gibt es eine eigene Ausstellung. Man sollte hier auf jeden Fall eine Menge Zeit und bequemes Schuhwerk im Gepäck haben! Dieses Museum hat es in sich.
Uns hat es sehr gefallen. Und wären wir nicht schon den dritten Tag unterwegs gewesen, hätten wir bestimmt noch ne Minute mehr dort verbracht. Aber alte Leute können irgendwann halt nicht mehr 😉
Irischer Abschluß
Mittlerweile hatten wir die Nasen gestrichen voll vom umherlaufen und keinen Platz für neue Eindrücke mehr. Dafür aber immer noch Zeit, bis zur Heimfahrt. Was nun?
Wir entschieden uns für einen zünftigen Abschluß und gefüllte Bäuche. Also noch einmal in der Nähe des Postplatzes nach einem Restaurant gesucht. Und das Shamrock Dresden gefunden.
Urgemütlich, ober mega nett und unsagbar lecker. Also das Essen. Naja und natürlich das irische Bier 😉 So zeigte sich Dresden noch einmal von seiner allerbesten Seite, bevor wir dann Richtung Heimat aufbrachen…
Ein Letztes noch
Was ich ja unbedingt fotografieren mußte: am Bahnhof Dresden Neustadt begleiten die Fußgänger doch glatt Ampelmädchen über die Straße. Wie süß ist das denn bitteschön?
Ich hab mich ja kaum wieder eingekriegt. Davon bitte mehr – auch in Berlin!