Premiere in der 3. Liga und der Hallesche FC ist dabei: 64 Tage nach dem im letzten Heimspiel gegen Red Bull Leipzig klargemachten Aufstieg Premiere in der Liga, in der Fußball gespielt wird! Die Offenbacher Kickers sind zu Gast im Erdgas-Sportpark, der seine letzte Profisaison noch als "Kurt-Wabbel-Stadion" erlebt hat. Ein Gegner mit Tradition, der aus Hessen sogar fünf Handvoll Fans mitgebracht hat. Die sehen gleich zu Beginn, wie ihre Mannschaft nass gemacht wird: Auf der Spielfeldseite, auf der die giftgrün gewandeten Gäste ihre Aufwärmübungen absolvieren, springt plötzlich die Sprinkleranlage an.
Mit dem Anpfiff aber stehen sich dann doch zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber. Beim HFC stehen mit Nils Pichinot und Pierre Becken zwei Neueinkäufe aus der Sommerpause auf dem Platz - und Becken wirkt anfangs nervös. Mit einem missglückten Abwehrversuch gegen Fetsch bereitet er die erste große Chance für den OFC vor. Zum Glück ist Horvat, das immer noch äußerst bewegliche Torwartdenkmal der Rot-Weißen, auf dem Posten. Ebenso sein Gegenüber Wulnikowski, der einen langen Ball von Maik Wagefeld wegfaustet, ehe ihn Toni Lindenhahn per Kopf in die Maschen setzen kann.
Die statische Situation, in die das Spiel nach einer Viertelstunde geraten ist, löst sich erst, als Pichinot einen Ball unglücklich nach hinten spielt und Michael Preuß ihn noch unglücklicher noch weiter nach hinten verlängert. Sören Eismann, bis dahin einer der auffälligsten Hallenser, muss abtauchen, um das seltsam rosafarbene Leder zu erreichen. Offenbachs Hahn rauscht mit gestrecktem Bein heran und erwischt den Außenverteidiger unterm Knie. Rot für den Kicker, Spielende aber auch für Eismann, der nach wenigen Augenblicken bedeutet, dass das Knie nicht mehr mitspielt.
Für ihn kommt der vor der Saison beinahe aussortierte Ex-Kapitän Nico Kanitz, Jan Benes, einziger Hallenser, der mit dem Ziel Aufstieg in die erste Drittligasaison gegangen ist, wechselt auf die Eismann-Seite. Der OFC tut nun offensiv nicht mehr mehr als unbedingt nötig, der HFC steht hinten sicher, wirkt aber, als reiche das Pulver nach vorn auch nur zu ein paar wenigen Schüssen. Preuß läuft sich immer wieder am ersten Gegenspieler fest, Lindenhahn scheitert meist am zweiten. Bis zur Pause tut sich so kaum noch etwas.
Erst nach dem Wechsel verlagert sich das Spiel deutlicher auf die Offenbacher Seite, ohne dass die Gastgeber sich zwingende Chancen erarbeiten können. Bis Marco Hartmann antritt, der beste Torschütze des vergangenen Jahres. In der eigenen Hälfte holt der lange vom Pech verfolgte defensive Mittelfeldmann sich den Ball, er geht gerade durch die Mitte aufs OFC-Tor, verliert beim Abspiel den Stand, rappelt sich wieder auf, bekommt den Ball zurück, schießt, der OFC-Innenverteidiger macht eine Kerze daraus, die Nils Pichinot direkt nimmt und aufs Tor zieht. Wulnikowski hält, aber nicht fest. Marco Hartmann rauscht heran, visiert gründlich und knallt den Ball ins linke Eck.
1:0, das erste Profiliga-Tor des HFC seit dem letzten Treffer von Timo Lange in der 2. Liga vor 20 Jahren. 62. Minute, Halle führt, die zehntausend Zuschauer feiern, die hallesche Fußball-Euphorie erreicht einen neuen Höhepunkt.
Aber es wird noch einmal eng. Denn kaum ist der Gastgeber in Führung gegangen, kippt das Spiel in die Gegenrichtung. Jetzt ist der OFC am Drücker, angefeuert von den knapp über hundert Fans in der Ecke unter der Anzeigetafel. Rätselhafterweise lassen die Hallenser die Gäste kommen, mehrmals brennt es lichterloh vor Horvats Gehäuse. Einmal muss der Routinier mit den Fingerspitzen gegen Bender retten, einmal schießt ein grellgrüner Oberdrüber. Auf der Gegenseite öffnen sich Räume für Konter, die allerdings allesamt ungenutzt bleiben: Pichinot schießt nach einer herrlichen Flanke von Lindenhahn drüber, Wagefeld verzieht, Shala kommt nicht hinter den Ball, der eingewechselte Erich Sautner spielt ab, statt selbst zu schießen.
So wird die Nachspielzeit zum Herzschlagfinale. Als alle Hallenser schon auf die Uhr schauen, flattert ein Freistoß in den Fünfmeterraum. Pierre Becken bricht verletzt zusammen, während ein OFC-Spieler zum anderen köpft, der den Ball prompt über die Linie drückt.
Zum Glück aber hat der Linienrichter schon die Fahne oben: Abseits! Stimmt zwar nicht, wie die Fernsehbilder später beweisen, aber es reicht schließlich doch. Die OFC-Anhänger in der Kurve drehen jetzt durch, besteigen die Zäune und beweisen mit Bengalos und Feuerwerkskörpern, dass die Fankultur in den alten Bundesländern immer noch sehr zu wünschen übrig lässt. Die Fans der Gastgeber aber feiern drei Punkte, die mit zwei verletzten Spielern teuer bezahlt sind. Nach dem ersten Spiel sind zehn Prozent der Mannschaft außer Gefecht. "Wenn das so weiter geht", sagt ein Zuschauer beim Rausgehen, "kriegen wir Anfang September schon keine elf Mann mehr zusammen."
Mit dem Anpfiff aber stehen sich dann doch zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber. Beim HFC stehen mit Nils Pichinot und Pierre Becken zwei Neueinkäufe aus der Sommerpause auf dem Platz - und Becken wirkt anfangs nervös. Mit einem missglückten Abwehrversuch gegen Fetsch bereitet er die erste große Chance für den OFC vor. Zum Glück ist Horvat, das immer noch äußerst bewegliche Torwartdenkmal der Rot-Weißen, auf dem Posten. Ebenso sein Gegenüber Wulnikowski, der einen langen Ball von Maik Wagefeld wegfaustet, ehe ihn Toni Lindenhahn per Kopf in die Maschen setzen kann.
Die statische Situation, in die das Spiel nach einer Viertelstunde geraten ist, löst sich erst, als Pichinot einen Ball unglücklich nach hinten spielt und Michael Preuß ihn noch unglücklicher noch weiter nach hinten verlängert. Sören Eismann, bis dahin einer der auffälligsten Hallenser, muss abtauchen, um das seltsam rosafarbene Leder zu erreichen. Offenbachs Hahn rauscht mit gestrecktem Bein heran und erwischt den Außenverteidiger unterm Knie. Rot für den Kicker, Spielende aber auch für Eismann, der nach wenigen Augenblicken bedeutet, dass das Knie nicht mehr mitspielt.
Für ihn kommt der vor der Saison beinahe aussortierte Ex-Kapitän Nico Kanitz, Jan Benes, einziger Hallenser, der mit dem Ziel Aufstieg in die erste Drittligasaison gegangen ist, wechselt auf die Eismann-Seite. Der OFC tut nun offensiv nicht mehr mehr als unbedingt nötig, der HFC steht hinten sicher, wirkt aber, als reiche das Pulver nach vorn auch nur zu ein paar wenigen Schüssen. Preuß läuft sich immer wieder am ersten Gegenspieler fest, Lindenhahn scheitert meist am zweiten. Bis zur Pause tut sich so kaum noch etwas.
Erst nach dem Wechsel verlagert sich das Spiel deutlicher auf die Offenbacher Seite, ohne dass die Gastgeber sich zwingende Chancen erarbeiten können. Bis Marco Hartmann antritt, der beste Torschütze des vergangenen Jahres. In der eigenen Hälfte holt der lange vom Pech verfolgte defensive Mittelfeldmann sich den Ball, er geht gerade durch die Mitte aufs OFC-Tor, verliert beim Abspiel den Stand, rappelt sich wieder auf, bekommt den Ball zurück, schießt, der OFC-Innenverteidiger macht eine Kerze daraus, die Nils Pichinot direkt nimmt und aufs Tor zieht. Wulnikowski hält, aber nicht fest. Marco Hartmann rauscht heran, visiert gründlich und knallt den Ball ins linke Eck.
1:0, das erste Profiliga-Tor des HFC seit dem letzten Treffer von Timo Lange in der 2. Liga vor 20 Jahren. 62. Minute, Halle führt, die zehntausend Zuschauer feiern, die hallesche Fußball-Euphorie erreicht einen neuen Höhepunkt.
Aber es wird noch einmal eng. Denn kaum ist der Gastgeber in Führung gegangen, kippt das Spiel in die Gegenrichtung. Jetzt ist der OFC am Drücker, angefeuert von den knapp über hundert Fans in der Ecke unter der Anzeigetafel. Rätselhafterweise lassen die Hallenser die Gäste kommen, mehrmals brennt es lichterloh vor Horvats Gehäuse. Einmal muss der Routinier mit den Fingerspitzen gegen Bender retten, einmal schießt ein grellgrüner Oberdrüber. Auf der Gegenseite öffnen sich Räume für Konter, die allerdings allesamt ungenutzt bleiben: Pichinot schießt nach einer herrlichen Flanke von Lindenhahn drüber, Wagefeld verzieht, Shala kommt nicht hinter den Ball, der eingewechselte Erich Sautner spielt ab, statt selbst zu schießen.
So wird die Nachspielzeit zum Herzschlagfinale. Als alle Hallenser schon auf die Uhr schauen, flattert ein Freistoß in den Fünfmeterraum. Pierre Becken bricht verletzt zusammen, während ein OFC-Spieler zum anderen köpft, der den Ball prompt über die Linie drückt.
Zum Glück aber hat der Linienrichter schon die Fahne oben: Abseits! Stimmt zwar nicht, wie die Fernsehbilder später beweisen, aber es reicht schließlich doch. Die OFC-Anhänger in der Kurve drehen jetzt durch, besteigen die Zäune und beweisen mit Bengalos und Feuerwerkskörpern, dass die Fankultur in den alten Bundesländern immer noch sehr zu wünschen übrig lässt. Die Fans der Gastgeber aber feiern drei Punkte, die mit zwei verletzten Spielern teuer bezahlt sind. Nach dem ersten Spiel sind zehn Prozent der Mannschaft außer Gefecht. "Wenn das so weiter geht", sagt ein Zuschauer beim Rausgehen, "kriegen wir Anfang September schon keine elf Mann mehr zusammen."