Schöpfer: Julian Fellowes
Sender: ITV
Umfang: 9 Folgen je 50-60min
Erstausstrahlung: 16. September 2012
Nach dem Krieg scheint erst mal wie Ruhe und Freude in der Familie Crawley zu geben, doch es gibt immer eine Kehrseite. Neue Sorgen treten sowohl für die Familie, als auch deren Angestellt auf und alle müssen sich wohl darauf einstellen, dass die Zeiten wohl so langsam auch den Ruf des Adels ändern.
Auch wenn ich mich immer auf neue Folge aus der Welt des britischen Adels freue, war ich zu Anfang noch etwas skeptisch, weil mich die zweite Staffel ja nicht in vollen Zügen überzeugen konnte. Aber ich kann alle Downton Abbey Fans beruhigen, denn bisher ist das für mich mit Abstand deren beste Staffel.
Die glänzende Welt der Adelsfamilie ergänzt sich wieder perfekt mit der harten Realität der Angestellten. Außerdem überzeugen nicht nur die liebevollen Detailtreue und die wirklich atemberaubende Bilder des Antlitzes, sondern auch eine gelungen Handlung. Ähnlich wie auch in der zweiten Staffel passiert hier relativ viel, doch es ist so geschickt zusammengestellt, dass es perfekt auf den Zuschauer wirken kann.
Es gibt einschneidende Veränderung in vielerlei Hinsicht und zwar nicht nur bezogen auf verschiedene Personen, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft. Immerhin befinden wir uns nun in den Goldenen 20ern und im Laufe der Staffel wird immer mehr verdeutlicht, dass das System von Adelsfamilien keinen Platz mehr in dieser neuen, frischen und zunehmend unabhängigen Gesellschaft hat. Was das für alle beteiligten bedeutet wird in vielen interessanten neuen Handlungssträngen deutlich gemacht und auch für kommende Staffeln lässt sich einiges erahnen.
Außerdem hat mich diese Staffel so emotional mitgerissen wie nur selten zuvor. Es ist ein wildes auf und ab von Freude und Trauer und so gut wie jeder der Darsteller bringt diese Gefühlspalette perfekt rüber. Es fällt schwer hierbei nicht zu viel des Guten zu verraten, was einen das Erlebnis dieser gelungen Staffel durchaus verderben könnte.
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Wir müssen uns in dieser Staffel gleich von zwei Charakteren verabschieden. Sybills (Jessica Brown Findlay) Tod hat mich wirklich sehr mitgenommen. Nicht nur weil sie die liebste und sympathischste der drei Schwestern war, sondern weil ich auch gehofft hatte, dass sie Story rund um ihre Ehe noch etwas mehr ausgebaut wird. Trotzdem fand ich ihren Tod rein praktisch gesehen wunderbar umgesetzt. Selten konnte ich so mit den Charakteren mitfühlen. Die Szene ihres Todes war schließlich das emotionalste was ich je in einer Serie gesehen habe.
Ob der Tod von Matthew (Dan Stevens) am Ende der Staffel nicht doch zu viel Dramatik war, ist schwer zu sagen, aber es war dennoch ziemlich mitreisend und lässt es einen kaum bis zur nächsten Staffel abwarten.
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Ich bin also ziemlich erleichtert, dass es Downton Abbey, nach einer etwas schwächeren zweiten Staffel, doch noch geschafft hat richtig in Fahrt zu kommen. Darsteller, Handlung und Atmosphäre überzeugen in jeder Hinsicht und neue interessante Storyansätze machen neugierig und Lust auf mehr.