Doshin the Giant – kleiner Riese, große Ziele


Doshin the Giant – kleiner Riese, große Ziele

Doshin the Giant – kleiner Riese, große Ziele

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Es war das Jahr 1999 und gleichzeitig das Jahr 2002. Der Zeitzeuge beobachtet das Tropenparadies Barudo und erzählt von einer Legende die man sich erzählt. Die Legende erzählt von einem Riesen, in dessen Händen das Schicksal der Insel und dessen Bewohnern liegt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Heldenepos. Das mit den Händen ist nämlich wörtlich zu verstehen. Das ist Doshin the Giant!

Der doppelte Release

Der erste Satz sagt schon mal etwas interessantes und wie wäre es, wenn wir da auch gleich einsteigen? Das Spiel wurde damals von dem Studio Param in Zusammenarbeit mit Nintendo entwickelt. Es wurde 1996 gegründet und wurde 2003 aufgelöst. Die einzigen von Param entwickelten Spiele sind Doshin the Giant und dessen Erweiterung Kyojin no Doshin: Kaihō Sensen Chibikko Chikko Daishūgō (übersetzt: Doshin the Giant: Tinkling Toddler Liberation Front! Assemble! ), welches ausschließlich für den 64DD entwickelt wurde.

Das 64DD war in Japan erschienen und von den 100.000 Stück wurden gerade einmal 15.000 Geräte verkauft. Das Gerät, dessen DD für dynamic drive steht, ist eine Erweiterung für den N64, welches eigens dafür entwickelte Spiele auf Magnetbändern abspielte. Quasi eine Art Metakonsole. Das System floppte und Doshin wurde daraufhin für den 2001 (für uns Europäer 2002) erschienenen GameCube portier. Nach diesem kleinen Exkurs wird es nun aber Zeit die Göttersim der anderen Art genauer zu betrachten.

Wer oder was ist Doshin?

Doshin ist der Protagonist (sofern man das sagen kann) und unser Charakter. Die Legende besagt, dass er der Schutzpatron von Barudo ist. Wir steuern ihn und wie es sich für eine Götter-Sim gehört, haben wir Einfluss auf die Inselbewohner und unsere Umwelt. Doshin kann mit seinen Händen Berge erheben (was ganz lustig aussieht) und mit Sprüngen wieder einplätten. Zudem haben wir Magie zur Verfügung, mit der wir das gleiche machen können. Ansonsten können wir noch jedes beliebige Objekt aufheben und es woanders wieder platzieren.

Ein mal ordentlich in die Hände gespuckt und dann erst mal einen Berg aus dem Boden hoch ziehen.

Ein mal ordentlich in die Hände gespuckt und dann erst mal einen Berg aus dem Boden hoch ziehen.

Neben Doshin können wir per Tastendruck uns in Jashin verwandeln. Der sanfte Riese verwandelt sich dann in einen roten, furchteinflößenden, der die Inselbewohner in Angst und Schrecken versetzt und der sich zum Ziel gesetzt hat alles in Schutt und Asche zu legen!

Wir können entweder als Doshin den Frieden bringen

Wir können entweder als Doshin den Frieden bringen…

...oder als Jashin die Inselbewohner terrorisieren.

…oder als Jashin die Inselbewohner terrorisieren.

Der Spielablauf

Nach der gleichen Legende, die ziemlich lang ist und eigentlich eine Art Tutorial ist ohne Tutorial zu sein, steigt Doshin am Anfang eines Tages mit dem Sonnenaufgang aus dem Meer. Und mit dem Sonnenuntergang verliert er seine Kräfte und verschwindet wieder. Alles was dazwischen passiert ist uns überlassen.
Jeder Spieltag beginnt gleich. Wir steigen aus dem Meer und sind erst einmal ganz klein (etwa so groß wie ein Baum). Doshin wächst dadurch, dass er die Liebe und den Hass der Menschen aufnimmt. Dafür muss man entweder einen Kreis aus Herzen oder Totenköpfen sammeln, die die entsprechenden Emotionen der Inselbewohner reflektieren. Helfen wir ihnen und erfüllen wir ihre Wünsche, so hagelt es Liebe. Machen wir Sachen kaputt und töten sie (wenn auch nur ausversehen), dann fangen Sie an uns zu hassen und zu fürchten.

Um zu wachsen muss der Kreis entweder aus Herzen oder aus Totenköpfen bestehen.

Um zu wachsen muss der Kreis entweder aus Herzen oder aus Totenköpfen bestehen.

So können wir wachsen bis wir irgendwann so groß werden, dass wir mit wenigen Schritten über die komplette Insel laufen können. Jedoch ist am Ende des Tages Schluss mit lustig. Doshin wird langsam, verschwindet im Meer und dann wird Kassensturz gemacht. Statistiken werden eingeblendet die besagen, was wir erreicht haben und welche Eindrücke wir hinterließen.

Daraufhin wird man zum Startbildschirm des Spieles verdonnert (was etwas irritierend ist) und wenn man dann den nächsten Tag beginnt, so kann es, je nachdem welche Eindrücke wir hinterlassen haben, passieren, dass die Inselbewohner sich an uns erinnern und wir direkt entsprechend mit Herzen und/oder Totenköpfen beschenkt werden.

Die große Aufgabe

Das Ziel des Spieles ist es, den Insulanern dabei zu helfen 16 verschiedene Monumente zu bauen, von denen es 15 in zwei verschiedenen Versionen gibt. Je nachdem ob wir den Menschen Angst eingejagt haben oder sie glücklich sind schaut das Monument leicht anders aus.

Das 16te Monument ist der Turm von Babylon. Er ist das finale Monument und deutlich größer als die anderen. Zudem wird mit dem Bau dessen das Spiel beendet. Die Welt, beziehungsweise Barudo geht unter. Doshins Bemühungen die Insulaner zu retten scheitern. Die Insel wird ausgelöscht und alles und jeder wird von den Tiefen des Meeres verschluckt.

Es gilt den Insulanern dabei zu helfen 16 verschiedene Monumente zu bauen.

Es gilt den Insulanern dabei zu helfen 16 verschiedene Monumente zu bauen.

Am folgenden Tag ist eine neue Insel im Meer entstanden, die wie Doshin geformt ist und wie aus dem Nichts sind dort neue Inselbewohner, die Doshins Hilfe brauchen. Und damit geht das ganze wieder von vorne los! (Quasi NewGame+, wenn man so will)
Die GameCube-Fassung unterscheidet sich hier als dass die Insulaner auf der neuen Insel kein Monument sondern ein Raumschiff bauen, mit welchem sie den Planeten und damit auch die Insel verlassen. Anschließend kann man sich aussuchen ob man wieder auf Barudo von vorne beginnen will oder sich für eine der neuen, freigeschalteten Inselkarten entscheiden möchte.

Fazit

Insgesamt ist Doshin the Giant ein doch etwas bizarres Spiel. Es ist allerdings auch sehr ruhig und gemütlich. Die meiste Zeit verbringt man damit den Insulanern zuzuschauen und sich um ihre kleinen Wehwehchen zu kümmern. Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche und Wirbelstürme bringen etwas Action und Hektik in die Sache rein. Hat man aber keinen Faible für eher langsame Spiele, bei denen es entspannt zugeht, wird einem doch schnell langweilig.


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Oliver BaumannOliver BaumannRedakteur bei Lets-Plays.de



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