Donnybrook
8DramaDonnybrook ist eigentlich kein Prügelfilm, sondern ein hartes Drama über Menschen am Rande der Gesellschaft.
Der ehemalige Soldat Earl (Jamie Bell) hat nichts mehr zu verlieren und braucht dringend Geld. Der Drogendealer Chainsaw Angus (Frank Grillo) hat nicht nur einen krankhaften Beschützerinstinkt, was seine Schwester Delia (Margaret Qualley) betrifft, sondern auch eine überaus kurze Zündschnur, die schnell in Gewalt ausbricht. Earl begibt sich mit seinem Sohn zu dem brutalen Bare-Knuckle Kampf Donnybrook, bei dem der Gewinner eine große Summe Geld bekommt. Delia schließt sich ihnen an, was wiederum Chainsaw dazu führt, ihnen zu folgen und selbst am Kampf teilzunehmen. Die beiden treffen beim Donnybrook aufeinander, aber es kann nur einen Gewinner geben.
Wie viele andere (oft übersehene) Filme, leidet Donnybrook an einer schlechten Vermarktung. Angekündigt als ultra-harter Film voller Prügeleien, ist es eigentlich ein ultra-hartes Drama über Menschen, die so weit am Rande der Gesellschaft leben, dass sie nichts mehr zu verlieren haben, die sich in einem ständigen Kampf ums Überleben befinden. Wie wilde Tiere finden sich die beiden Protagonisten Earl und Chainsaw am Schluss in einem Käfig eingesperrt, indem sie unkontrolliert aufeinander und alle anderen Teilnehmer losgehen. Dabei sind sie nur zwei von vielen, die ein ähnliches Schicksal teilen. Gewalt ist der ständige Begleiter aller Figuren. Ein Leben ohne scheint nicht möglich. Und egal wer den Kampf gewinnt, einen wirklichen Sieg kann keiner mehr erringen.
Neben dem authentischen und eindringlichen Drehbuch von Tim Sutton, sind es vor allem die Schauspieler, die bei Donnybrook erstaunliches leisten. Frank Grillo kennt man schon als hartgesottenen Typ aus Actionfilmen, selten hat man ihn aber derart psychopathisch und bedrohlich erlebt – diese Leistung ist wahrscheinlich seine bisher vielseitigste und beste. Besonders beeindruckend ist aber Jamie Bell, der das Verbissene und ums Überleben kämpfende fast schmerzhaft glaubwürdig macht. Leider kann die Regie von Tim Sutton da nicht ganz mithalten. Der Film ist an manchen Stellen schlichtweg zu dunkel, zu schwach belichtet, oft so extrem, dass man kaum etwas erkennen kann. Es wäre nicht notwendig gewesen, die ohnehin schon düster gestimmte Geschichte noch zusätzlich visuell so derart finster zu machen. Trotzdem überwiegen die Stärken und machen aus Donnybrook ein eindringliches, mitreißendes Drama, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Regie und Drehbuch: Tim Sutton, basierend auf dem Roman von Frank Bill, Darsteller: Jamie Bell, Frank Grillo, Margaret Qualley, James Badge Dale, Filmlänge: 101 Minute, DVD/Blu-Ray Release: 28.11.2019