Doku-Film · Welt ohne Männer

Doku-Film · Welt ohne Männer

Beim österreichischen TV-Sender ORF 2 wurde gestern ein Dokumentarfilm gezeigt, dessen Titel etwas anderes hergibt als der Filminhalt. Das fand ich mehr als bemer­kenswert, da es im Film kaum wissenschaftliche An­haltspunkte für eine Welt ohne Männer gab. Man wisse zwar nicht, wie es mit dem verkümmerten Y-Chromo­som weitergehe, aber die Theorie der weiblichen Über­le­genheit wurde trotzdem immer wieder betont.

Aufschlussreich war für mich der Film auch insofern, als dass er zum einen Fakten brachte, die ich nicht kannte und zum anderen, weil das Thema nicht einseitig darge­stellt wurde. Protagonisten der Männerbewegung, wie z.B. Prof. Amendt, Prof. Hollstein und Arne Hoffmann haben einigen Raum für ihre Erkenntnisse erhalten.

Vorab zunächst einmal folgendes: Frauen und Männer schenken sich nichts, bis auf die beiden Geschlechtschromosomen, die sich genetisch gleichen. Bei Frauen sind es die XX-, bei Männern die XY-Chromosomen. Dem Bedauern der Genderisten zum Trotz ist bekannt, dass bei den Frauen eines der beiden X-Chromosomen – platt gesprochen – nicht aktiv ist. Bei Männern ist es jedoch so, dass sie zum aktiven X-Chromosom noch ein zusätzlich aktives Y-Chromosom haben. Über dieses Thema hat der Spiegel nicht zum ersten Mal berichtet, der letzte Artikel datiert vom Februar diesen Jahres.

Erbgutanalyse
Männer sterben doch nicht aus

Das ist eine gute Nachricht, wenigstens für die meisten. Entgegen land­läufiger Vermutungen sterben Männer nicht aus. Forscher haben jetzt herausgefunden: Das Y-Chromosom, das Männer erst zu Männern macht, ist stabiler als gedacht.[..] Spiegel

Ohne Männer verächtlich zu machen, geht es beim Spiegel scheinbar nicht. Es wird behauptet, dass das Y-Chromosom verkümmert wäre. Das Y-Chromosom ist natürlich nicht verkümmert, sondern spezialisiert, trägt Gene, die nur der Mann hat. Hier wird der Eindruck erweckt, die Frau habe mehr Gene als der Mann, hat sie aber nicht. Denn erstens ist bei ihr eines der X-Chromosomen weitgehend stillgelegt und zweitens hat sie die Gene auf dem Y eben nicht, während der Mann alle Gene hat, die auch die Frau hat. Nie käme der SPIEGEL auf die Idee, zu formulieren, das Genom der Frau sei verkümmert, weil sie nicht alle Gene habe, die ein Mann habe. Es wäre auch Blödsinn, das zu behaupten, eben der umgekehrte Blödsinn. (Y-Chromosom verkümmert) ist dagegen Standard.

Leider ist meine Erklärung etwas lang geworden, ich fand sie aber wichtig, um den Fakten im Film die entsprechende Gewichtung zu geben. Zunächst aber stelle ich den Link zum ORF ein.

Doku-Film · Welt ohne Männer

Am Anfang wird eine Archäologin gezeigt, die Knochenreste nur von Männer und Jungen gefunden hat und das mehr als verwunderlich findet, da in dieser Zeit auch Frauen gekämpft hätten, so dass die These vom Kriegskampf nicht greifen kön­ne. Anschließend wird ein Mann gefragt, was dieser Fund denn nun beweisen solle und darauf antwortet er, dass es sich im Grunde genommen um Experimentalarchäologie handeln würde.

In einer 2-jährige Studie habe man heraus gefunden, dass bei den Eskimos immer weniger Jungen geboren werden. Man führe dieses auf Umweltverschmutzung und -vergiftung zurück, wodurch die männlichen Embryos abgestoßen und die weiblichen bevorzugt werden. Statistiken in Dänemark würde ähnliche Erscheinungen aufweisen.

Dann kommt in dem Film lange Zeit viel Geschwurbel, wie es mein Mann so schön nannte, u.a. auch, dass Rockefeller und Konsorten die Weltbevölkerungszahl dezi­mie­ren wollten. Ted Turner habe darüber gesprochen, dass er eine Bevölkerungszahl von 225 Millionen Menschen ideal fände, damit die Erde nicht übervölkert würde und dadurch genügend Naturreservate entstehen könnten. Vorher hatte man noch über Monsanto und deren Gründe für veränderte Gentechnik spekuliert.

“Interessant” war hingegen die These, dass Frauen in der Steinzeit eben nicht nur brave Hausmütterchen gewesen seien, sondern aktiv an der Jagd teilgenommen hätten. Zwar kann man der Aussage zustimmen, dass Frauen in der sogenannten Steinzeit nicht so blöd und untätig waren, wie das oft dargestellt wird. Harte Zeiten erfordern schließlich andere Maßnahmen als unsere heutige Zeit. Etwas eigenartig waren hingegen die Aussagen des Religionssoziologen Adolf Holl (ab 37:27 min.). Herr Holl führt vieles darauf zurück, dass man Frauen früher nicht akzeptiert habe, ob es sich nun um Herrschaft, Wirtschaft oder Religion gehandelt habe. Hätte die Kulturgeschichte einen anderen Verlauf genommen, stelle sich die Frage, ob die Herrschaftsgeschichte durch Frauen besser gewesen wäre.

Dem Biophysiker und Direktor des deutschen Museums München, Wolfgang Heckl wurde die Frage gestellt: da man doch umgeben von männlicher Technik sei, ob Frauen solche Innovationen ohne Männer ebenfalls hervor bringen würden? Die Antwort lautete, es wäre vermutlich nicht die gleiche, sondern nachhaltigere Technik, weil Frauen weiter denken würden. Sie würden es auf jeden Fall besser als Männer machen, da diese ja nicht nur Gutes hervor gebracht hätten. Allerdings sagt er auch aus (ab 39 min.), das es mehr eine Hoffnung sei, dass Frauen viel besser wären.

Anschließend wurde eine Frau in einem Flugsimulator gezeigt. Sie glaube, wie ein Mensch auf Stress reagieren würde, hänge vielmehr von seiner physischen und psychischen Verfassung als vom Geschlecht ab. Der Trainer Hans-Peter Masloff meinte hingegen, dass Frauen beim Training mehr Spaß an der Sache hätten, während es bei Männer eher um Kampf ging.

Bei einem Spiel auf einem Kampfgelände (ab ca. 51:20min.) wurde auf einem Tablet Siegfried Kasper, Leiter der Univ. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie aus Wien eingeblendet, der gefragt wurde, ob es ein Leben ohne Kampf geben könne. Darauf meinte er, dass sei nicht möglich, da es immer auch um Abgrenzung gehen würde. Er wurde außerdem gefragt, wie die Aggressionsbereit zwischen Männer und Frauen aufgeteilt wäre, da laut Statistik ca. 86% der Gewaltdelikte von Männern ausgeübt würden.

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Rein von der Biologie, Genetik und der Hirnstruktur wäre es mit Sicherheit so, das beide Geschlechter gleich ge­artet sind. Dazu wären Untersuchungen an der Klinik Wien angestellt worden, wo kein signifikanter Unter­schied in den Hirnregionen festgestellt worden wäre. Wenn Männer denn tatsächlich aussterben würden, ob es dann eine friedlichere Welt gäbe? Diese Frage ver­neinte Herr Kasper. Gerade die Alphafrauen würden auf die geänderten Umstände heftiger reagieren und er glaube, dass eine Welt nur mit Frauen tatsächlich eine grausamere Welt wäre. Ob das verkümmern des Y-Chromosoms als globale Flucht der Männer in den Suizid verstanden werden könnte, beantwortete Herr Kasper mit der Auskunft, dass das wohl sehr weit her geholt wäre.

Stimme aus dem Hintergrund: (Ab 01:08:21 Std.)
Was auch immer die anrückende Gefahr für die Männer sein mag, Verfall des Y-Chromosoms, Virus oder Umweltverschmutzung, auf jeden Fall wird sie leichtes Spiel haben. Denn sie trifft auf ein körperlich, seelisch und sozial bereits geschwächtes Geschlecht, zumindest wenn man profi­lierten europäischen Experten glauben darf.

Direkt danach kommt Arne Hoffmann zu Wort.

(Ab 01:08:39 Std.) – Wenn ich davon spreche, dass es immer schlimmer wird bei der Situation der Männer, spreche ich vor allen Dingen von den jungen und heranwach­senden Männern. Also da haben wir beispielsweise die Shell-Jugendstu­die aus dem Jahr 2006, das wir im Augenblick darauf zusteuern, dass wir 15 – 20% junger Männer haben, die im Prinzip abge­hängt und benachteiligt sind.

Walter Hollstein meint anschließend dazu, dass da im Moment sehr viel schief lau­fen würde, das z.B. das ganze Erziehungswesen praktisch weiblich ist. Dann kommt nochmals Arne Hoffmann zu Wort.

(Ab 01:09:13 Std.) – Die Lehrerinnen haben dadurch, dass sie halt selber mal Mädchen waren, einen viel stärkeren Zugang zu Mädchen als sie zu Jungen haben. Die Jungen werden dann eher abgeurteilt als kleine Ma­chos, kleine Paschas usw. und in die Mädchen kann sich eine Lehrerin viel besser einfühlen.

Danach kommt nochmals Walter Hollstein zu Wort, der die Situation so beschreibt, das Jungen immer öfter weibliche Dinge machen müssten, wie z.B. Schleiertanz. Wenn sie nicht richtig funktionieren würden, müssten sie halt Ritalin schlucken. Er habe unlängst in einer Studie gelesen, dass die Ritalin-Verordnungen in den letzten 10 Jahren um 5.200% gestiegen seien. Die Stimme im Hintergrund sagt dazu, dass einer Dunkelziffer nach Jungen 12 x häufiger Suizid begehen als Mädchen. Die Probleme der Jungen würden sich durch dieses Medikament aber leider nicht lösen. Ein Problem wäre auch, dass Männer sich keine Hilfe suchen würden und es als unmännlich erachteten.

Gerhard Amendt (Ab 01:10.22 Std.)
Das hat sehr viel mit der individuellen Fähigkeit zu tun, wie jemand mit Konflikten umgehen kann. Wer Konflikte nicht lösen kann und darüber depressiv wird, der bringt sich dann selbst um.

Ein Problem, was das männliche Jugendlichkeitsbild belaste, wäre so heikel, dass selbst in unserer aufgeklärten Gesellschaft kaum jemand darüber zu sprechen wa­gen würde. Über die sexuelle Belästigung an Jungen gäbe es verstörende Untersu­chungen. Dazu wird zunächst einmal Arne Hoffmann gefragt: Wie häufig gibt es diese ungefähr und wer sind die Täter?

(Ab 01:11:11 Std.) – Andreas Kreuber heißt er glaube ich, ist der Leiter der Esslinger Tageskli­nik für Psychosomatik und Psychoanalyse, hat Zahlen vorgelegt, denen zufolge 1,4 Millionen Jungen jährlich Opfer von sexuellem Missbrauch werden. Täter sind weit überwiegend die Mütter.

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Herr Hollstein meinte dazu, die Zahlen seien enorm und ge­nauso enorm wäre die Tatsache, dass man darüber nicht offen diskutieren könne. Die Psychologin Gerti Senger sag­te dazu, es wird sich darüber so wenig geäußert, weil diese Tatsachen so ungeheuerlich sind und diesbezüglich so viel verdrängt wird. Je­der Therapeut würde bestätigen, dass dieser Sachverhalt viel mehr verbreitet ist, als er thematisiert wird. Frauen würden auf eine perfide Art und Weise viel subtiler miss­brauchen und das auch noch mit einer unfassbaren See­lenkälte. Ob es in diesem Rahmen zu konkreten sexuellen Handlungen kommen würde oder bliebe das sozusagen im abstrakten Raum, wird Prof. Amendt gefragt.

(Ab 01:12:10 Std.) – Nein, das bleibt es eben nicht. Was sich gezeigt hat – ich habe damals Frauen befragt über ihr Verhältnis zu ihren Söhnen – dass diese Frauen ein bemerkenswert eigentümliches Verhältnisinteres­se am Penis ihres Sohnes haben.

Der Part über den sexuellen Missbrauch an Jungen ist im Film wesentlich größer als hier beschrieben. Der Journalist fragte nochmals Prof. Amendt, warum man darüber nichts hören würde.

Die letzten 20 – 30 Jahre haben ein Frauenbild hervor gebracht, das sehr ideal gefärbt ist. Frauen sind nicht gewalttätig, Frauen zerstören die Um­welt nicht. Sie sind der Religiosität an, vielmehr als Männer. Man darf über Frauen nichts Böses sagen, selbst die Frauen dürfen nichts Böses über sich selber sagen.

Danach Arne Hoffmann:

Also junge, erwachsene Menschen haben eine sehr große Scheu, sich als Opfer sexueller oder häuslicher Gewalt darzustellen, weil dass das eigentliche Männlichkeitsbild natürlich extrem in Frage stellt.

Nochmals Prof. Amendt:

Und das heißt, es werden keine Bücher dazu gedruckt, keine Gedanken publiziert, die diesem Bild widersprechen, denn wer es trotzdem tut, der geht das große Risiko ein, aus der Arbeit abgezogen zu werden.

Danach geht es um Einschränkungen der Männer durch ihre Frauen und um Überfor­derung in Beziehungen. Männer glaubten, den vielen Anforderungen gerecht werden zu müssen, z.B. 12 x am Tag kommen, sich um die Kinder kümmern, viel, viel Geld verdienen, aber die Realität sei eine andere. Gerti Senger meinte dazu, in den 50er Jahren hätte Kinsey festgestellt, dass 1,3% der Männer sexuelle Störungen gehabt hätten, heute wären es weit über 33%. Dann wird Arne Hoffmann gefragt, wo sich ihm der Verdacht aufdrängen würde, das die Krise des starken Geschlechts gewollt und kein Zufall ist? Was würde dahinter stecken?

(Ab 01:15:21 Std.) – Ich habe den Eindruck, einmal natürlich durch be­stimmte Ankündigungen von Journalistinnen oder Gleichstellungsbeauf­tragten, die sich entsprechend geäußert haben. Relativ bekannt ist ja mittlereile das Zitat: Wenn wir wollen, dass es unseren Töchtern besser geht, dann sollen es unsere Söhne schlechter haben.

Dazu Prof. Amendt:

Ich denke, Diskriminierung und Männerabwertung ist in der Gesellschaft, ist in den Medien eine Selbstverständlichkeit geworden und das ist der größte Nachteil im Femi­nis­mus , weil es zu einer Vergiftung des gesell­schaftlichen Klimas führt. Es ist aber auch der Grund, warum der Feminismus zu Grunde geht und nicht bestehen wird, weil es ist eine irrationale Ideologie.

Doku-Film · Welt ohne Männer

Das Fazit am Ende des Films, von mir kurz und bündig benannt, lautet: Durch das rücksichtslose Konsumver­halten, durch Chemikalien und dgl. mehr ist das ausster­ben der Menschheit vorgegeben. Sollten die Menschen sich nicht besinnen, ist der Prozess nicht aufzuhalten. Zuerst wären die Männer dran und danach leider auch die Frauen.

Der Film wirft aus meiner Sicht mehr Fragen auf, als er Antworten gibt. Zwar wurde erwähnt, dass immer weniger Kinder geboren werden, aber wie das Demografiepro­blem gelöst werden kann, darauf hat man keine Antworten.

Zum Titelthema frage ich mich, wer die These überhaupt aufgestellt hat? Von einer Welt ohne Männer träumen vermutlich nur Feministen. Glauben diese wirklich, dass Männer nicht (mehr) gebraucht werden? Normale Männer und Frauen werden diese Frage kaum mit ja beantworten. Träumen Feministen tatsächlich von Robotern, da diese gefühlsmäßig viel besser auf Frauen eingehen könnten, wie im Film darge­stellt?

Vereinzelt wurde tatsächlich ein geflochten, dass Frauen nicht unbedingt die besse­ren Menschen seien, was aber durch die vielen Behauptungen, das es eben so wäre, widerlegt wurde. Ob es sich lohnt, diesen Film anzuschauen, kann ich leider nicht beantworten, streckenweise war er schon interessant.

Im Übrigen sind die eingerückten Stellen wortwörtliche Wiedergaben. Wer sich den Film trotz allem anschauen mag, nachfolgend noch der Text zum Video inkl. Link. 

Welt ohne Männer

Die Zukunft ist weiblich, behaupten Genetiker. Männer werden überflüssig und sterben einfach aus. Weltweit werden zur Zeit weniger Jungen gebo­ren als die Statistik erwartet. “Der Mann ist ein Irrtum der Natur, ein Aus­lauf­modell der Evolution”, meinen Forscher.

Diese Dokumentation zeigt nicht nur, zu welchen ungewöhnlichen Maß­nahmen die Natur greift, um sich der Spezies Mann zu entledigen. Sie geht auch der Frage nach, ob ein Weiterbestehen des Menschen ganz ohne Männer überhaupt denkbar ist. ORF-Mediathek

Tags: Arne Hoffmann, Feminismus, Gerhard Amendt, Männer-Bashing, Männerbenachteiligung, Männerdiskriminierung, Männerfeindlichkeit, Männerverachtung


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