Doch etwas überfordert – erste Eindrücke aus Kathmandu (Nepal)

Die ersten beiden Tage – oder eher 1,5 Tage – hier in Nepal oder genauer gesagt in Kathmandu sind vorbei. Was ich hier gemacht und erlebt habe? Eigentlich nicht wirklich sehr viel. Ganz ehrlich war ich nach 3 Wochen mehr oder weniger Luxusurlaub auf Phuket umgeben von mir bekannten Menschen nach der Ankunft in Kathmandu wieder leicht überfordert. Aber nun erst mal von vorn.

Haarshampoo im Rucksack – was für eine Sauerrei. Die Flip-Flops habe ich dann übrigens wegwerfen müsen …

Von Phuket bin ich mit Malaysia Airlines zunächst nach Kuala Lumpur geflogen, da es keinen Direktflug von dort nach Kathmandu gibt. Bei der Übernachtung hatte ich mich zur Einstimmung auf die kommenden Tage bereits für ein Dorm-Room (Mehrbettzimmer) in einem dem Flughafen sehr nahe liegenden Hostel entschieden. Der Flug ansich war absolut problemlos – aber irgendwie war mal wieder Zeit für einen kleinen Unfall. Als ich meinen Rucksack vom Gepäckband geholt habe, war die Überraschung da: 125ml Haarshampoo sind im Hauptfach ausgelaufen. Das Gröbste habe ich bereits auf der Flughafentoilette unter kritischen Blicken anderer Passagiere und des Flughafenpersonals versucht zu säubern und den Rest dann im Hostel. Aber selbst nach über einer Stunde intensiven Reinigungsversuchen unter dem Verbrauch mehrerer Liter Wasser habe ich es nicht aus dem Rucksack bekommen … mit dem Schaum hätte ich gut eine Schaumparty im gesamten Hostel geben können. Naja, wenigstens war das Hostel spitze.

Flug über das Kathmandu-Tal (von Kuala Lumpur mit Malaysia Airlines) – leider ist das Himalaya-Gebirge im Hintergrund aufgrund der Wolken kaum zu sehen

 

 
Am nächsten Morgen ging es dann zum Flughafen und von dort wieder mit Malaysia Airlines (sind wirklich gut und günstiger als manch andere) nach Kathmandu. Auch dieser Flug problemlos und ich hatte zum ersten Mal sogar eine ganze Sitzreihe für mich. Im Entertainment Programm der Airline kann man auch einige Folgen von “Just For Laugh Gags” (so eine Art versteckte Kamera) … und wer mich und meine Schadenfreude kennt, der kann sich vorstellen wie ich mich bei sowas amüsieren kann. Ich habe Tränen gelacht und mehrfach fragende Blicke der anderen Passagiere zugeworfen bekommen. So verging auch dieser Flug verdammt schnell und ich bin gut gelaunt in Kathmandu gelandet.

Anflug auf Kathmandu

 

Auf der Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen Kathmandu (sehr klein) zum Hostel werde ich schon auf diese Stadt eingestimmt. Leider sehr viel Dreck, Armut, Chaos und eben auch Kühe auf der Straße. Das Badezimmer in meinem Hostel

Nach der Ankunft hieß es zunächst 40 USD für das 30 Tage Visum hier in Nepal bezahlen. Das hat alles problemlos geklappt und auch mit dem Gepäck war dieses Mal nichts. Vom Flughafen wurde ich vom Hostel abgeholt – das ersparte mir schon mal mich durch die vielen Taxifahrer, Nepper und Schlepper durchzukämpfen. Schon auf der Fahrt merkte ich aber deutlich, dass ich wieder in einem wirtschaftlich nicht besonders gut entwickeltem Land war.

Die erste große Enttäuschung an diesem Tag kam mit dem Hostel. Hatte ich mich doch extra für eines mit sehr guten Bewertungen entschieden und dann auch für ein Dorm-Room um möglichst schnell Kontakte zu knüpfen. Das Hostel entsprach aber so überhaupt nicht meinen Vorstellungen von einer freundlichen Atmosphäre und Sauberkeit und anstatt Dorm-Room habe ich ein Einzelzimmer bekommen – immerhin für den gleichen Preis. Den restlichen Tag habe ich dann damit verbracht die Gegend etwas zu erkunden (das Hostel liegt im Touristenviertel Thamel) und bin recht früh schlafen gegangen.

Mein Zimmer – die Tapetenfarbe ist dabei noch das Angenehmste. Das Bett ist absolut durchgelegen, der Fernsehr geht gar nicht (brauch ich auch nicht), die Steckdosen hängen aus der Wand, die Tür zum Badezimmer geht nicht auf, es liegt direkt an einer Straße, es riecht eigenartig, ich teile es mit Kakerlaken … nun das Gute: es ist günstig, hat Licht und einen Ventilator.

 
Ein Lichtblick im Hostel: die Dachterrasse

 

Gestern wollte ich nun unbedingt auf die chinesische Botschaft um das mit meinem Visum für Tibet und China zu klären. Entsprechend früh bin ich auch aufgestanden, da ich zuvor noch etwas essen und einige Reiseanbieter besuchen oder anschreiben wollte. Um schnell zum Punkt zu kommen: ich habe es verbummelt. Zunächst habe ich zu lange beim Frühstück (hier vor allem mit Internetrecherchen) und in Reiseagenturen verbracht und dann habe ich mich mit der nicht maßstabsgetreuen Karte auch noch verlaufen und anstatt 20min bestimmt über eine Stunde gebraucht. Am Ende habe ich nach vielen Fragen die Botschaft gefunden und was soll ich sagen: sie war geschlossen. Montag wieder … hmmm, nun habe ich wieder mal 3 Tage “verschenkt”. Von der Botschaft wollte ich dann noch etwas durch die Stadt, aber habe mich auch da verlaufen und dann fing es noch kräftig an zu regnen – irgendwie war das nicht mein Tag.

Den Nachmittag habe ich mit weiteren Internetrecherchen verbracht. Das Angebot an Agenturen auf der Straße überfordert mich einfach – und so richtig vergleichbar ist es auch nicht. Auf der einen Seite ist Nebensaison und es wird um jeden Kunden geworben, auf der anderen Seite ist Regenzeit und vieles ist nicht mehr möglich. Aktueller Stand ist, dass ich noch nichts gefunden habe. Weder für eine Trekkingtour, noch für die Aufgabenerfüllung notwendige Raftingtour, noch für meine Fahrt über Tibet nach China. Für die ersten beiden gibt es unzählige Angebote die zwischen 300 und 3000 USD für 10 bis 20 Tage liegen – für meine Weiterreise habe ich bisher nur eines für 1.300 USD für 8 Tage inkl. Visa vorliegen. Wird also nicht so günstig der Aufenthalt hier …

Über zwei Internetportale habe ich dann Kontakt zu einem Mädel aus Deutschland und einem in Schweden lebenden Südamerikaner aufgenommen. Beide haben so wie ich Kathmandu erst erreicht und noch keinen Plan wie es weiter gehen soll. Gemeinsam haben wir einen netten Abend verbracht und uns zum Frühstück verabredet. Die zwei sind zusammen mit einem Amerikaner nun die Stadt erkunden und ich werde eines von der Firma wo ich arbeite unterstütztes Kinderheim besuchen. Bin mal gespannt, was mich da erwartet …  habe mich inzwischen an die Stadt gewöhnt und freue mich auf die weiteren Erlebnisse hier in Nepal !

Stichpunktartig noch ein paar Eindrücke, die mir in den zwei Tagen so aufgefallen sind:

  • Kathmandu ist ein Schmelztigel verschiedener Kulturen und dementsprechend ist das Stadtbild und die Gastronomie sehr bunt
  • nur Touristen tragen kurze Hosen
  • leider ist es recht dreckig und viele Straßen und Fußwege sind kaputt
  • Hand-in-Hand laufen hier nicht etwa Paare, sondern gute Freunde
  • ein Kopfschütteln kann hier schon mal falsch verstanden werden – es bedeutet nämlich “ja”
  • nicht häufig, aber immer mal wieder sind Kühe auf der Straße
  • es wird viel gehupt – zwar nicht ganz so schlimm wie in Vietnam, aber dafür glaubt jeder Taxifahrer mit einem Hupen auf sich aufmerksam machen zu müssen
  •  bettelnde Frauen und Kinder, die einem schon direkt am Arm hängen und sehr lange folgen
  • man soll zum Essen nicht die linke Hand benutzen (unsauber) – ich erwische mich aber jedes Mal (auch gerade eben beim Griff zum Kuchen) wie ich das doch mache icon sad Doch etwas überfordert   erste Eindrücke aus Kathmandu (Nepal)

 

Typische Straße hier in Thamel (Touristenstadtviertel in Kathmandu) Schilder und noch mehr Schilder und kreuz und quer sind Stromkabel gespannt – nicht selten auch über den Fußweg in Kopfhöhe Kleiner Wasserschaden der Vortage – es hat wohl reichlich geregnet und viele Straßen unterspült. An manchen Stellen habe ich mich auch gefragt, ob es unter mir nicht gleich zusammen bricht. Überforderung: wie soll man bitte in diesem Schilderhaufen Empfehlungen aus Reiseführern finden. Es gibt Unmengen an Schildern, die Fußwege sind meist unbenutzbar und überall um einen herum hupt es. Hat man sich darauf gerade irgendwie eingestellt, greift irgendein bettelndes Kind oder Mittelloser an einen Arm … da muss ich mich erst noch dran gewöhnen. Überall in der Stadt verteilt sind kleinere und größere religiöse Stätten Es gibt sie nicht sehr häufig, aber doch weitaus mehr als in europäischen Städten: Kühe. Sie fühlen sich scheinbar auf der Straße auch noch wohl und lassen sich von hupenden Autos, Mopeds und Lastwagen absolut nicht verschrecken.

 

 


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