Es ist mal wieder soweit: Im Bekanntenkreis sind neue Babys in die Welt gepurzelt. Um die neuen Erdenbürger zu begrüßen, verschenke ich gerne etwas selbst gemachtes. Ich hatte ja schon berichtet, dass ich nicht diiieee Suuuuper-Näherin bin: Ich bin ziemlich ungeduldig, möchte schnell Ergebnisse sehen und vernähe mich dabei ganz gerne mal. Ein Knistertuch schien mir deshalb heute das ideale Erdenbürger-Willkommens-Geschenk zu sein: Das Schnittmuster ist denkbar einfach, man muss nur gerade Nähte nähen und man kann es mit einfachen Mitteln schön gestalten. Das Ergebnis seht ihr ganz unten. Ich verrate es vorweg: Ich habe NATÜRLICH wieder an einer kleinen Stelle die Naht verzogen. Diesmal allerdings weniger aus Ungeduld, sondern eher wegen Müdigkeit nach einem anstrengenden Arbeitstag. Zum Glück hat der Ruhrpapa heute das Abendessen gemacht...
Naht hin oder her, ich verrate euch hier trotzdem, wie man ein Knistertuch nähen kann:
Alles, was ihr braucht, ist folgendes: zwei verschiedene Stoffe, z.B. einen Baumwoll- und einen Frottee-Stoff, Bratschlauch, verschiedene Bändchen und Anhänge und ein quadratisches Schnittmuster (Könnt ihr euch unten ausdrucken, z.B. Größe: 16,5 x 16,5 cm, geht natürlich auch größer oder kleiner).
Tipp: Für die Bändchen und Anhänge eignen sich am besten Webbänder, die gibt es nämlich in vielen schönen Designs. Man kann aber auch mit Buchstabenperlen den Namen des Babys auf eine Gummikordel auffädeln und mit dem Tuch vernähen. Außerdem eignen sich auch Schnullerketten gut, die man z.B. bei dm kaufen kann. Damit kann dann später das Tuch befestigt werden.
Und hier nun die Anleitung:
Als erstes schneidet ihr Stoffe und Bratschlauch mit dem Schnittmuster zurecht. Berücksichtigt dabei eine Nahtzugabe von ca. 2-3 cm.
Dann faltet ihr den Bratschlauch und schneidet mit einer Schere kleine Löcher oder Dreiecke hinein. So durchlöchert ihr den Bratschlauch und dieser bleibt atmungsaktiv (mögliche Erstickungsgefahr!). Manchmal liest man auch, dass man den Bratschlauch lochen kann. Bei mir bleibt der Locher allerdings immer ganz fies stecken. Daher die Scherenmethode.
Nun legt ihr alles wie folgt aufeinander: Ganz unten den Bratschlauch, dann den Frotteestoff und ganz oben den Baumwollstoff, mit der Außenseite nach unten.
Die Anhängsel legt ihr jetzt so hin, wie sie später am Tuch außen zu sehen sein sollen, am besten auf das Schnittmuster. Im Gegensatz zu anderen Knistertuch-Nähanleitungen befestige ich also nichts am Stoff, sondern lege die Bändchen in der gewünschten Reihenfolge vor mich hin und arbeite sie dann während des Nähvorgangs ein.
Ihr könnt jetzt beginnen die Stoffe zu vernähen, dabei solltet ihr eine relativ große Wendeöffnung lassen.
Während des Nähens arbeite ich die Anhänge folgendermaßen ein: Sobald ich an die Stelle gelangt bin, an der später das Bändchen herausragen soll, nehme ich dieses und klemme es zwischen oberen und unteren Stoff unter das Nähfüßchen (so ausgerichtet, dass das Bändchen nach innen ragt mit der schönen Seite nach außen. Dann nähe ich direkt weiter und habe somit das Bändchen eingenäht. Wem das zu friemelig ist, der kann auch vorher die Anhänge feststecken oder mit Klebeband (z.B. Pattafix) fixieren. Eine entsprechende Anleitung für diese Vorgehensweise findet ihr unten.
So nähe ich entsprechend weiter, bis ich einmal rundherum wieder an der Wendeöffnung angelangt bin.
Bevor ich nun wende, versehe ich alle Anhänge noch mit einer zweiten Naht, die ich leicht versetzt hinter die erste Naht setze. Das stabilisiert die Anhänge und sie können nicht so leicht herausgerissen werden.
Außerdem schneide ich die Nahtzugabe auf ca. 1 cm zurück. Nicht zu viel abschneiden, sonst können die Anhängsel zu leicht gelöst werden.
Nun ist es soweit: Ich kann das Tuch wenden, juhu! Die Ecken kann man dabei am besten mit einem Stift herausdrücken.
Zum Schluß müsst ihr nur noch die Wendeöffnung schließen und das Tuch bügeln. Fertig!
Das wäre also meine Anleitung, mit der ich ganz gut zurechtkomme. Eine andere Herangehensweise könnt ihr euch noch gut bei dawanda.de anschauen. Die ist so ähnlich, aber die Anhängsel werden anders fixiert.
Trotz an einer Stelle leicht verzogener Naht bin ich stolz auf mein Ergebnis. Es ist einfach ein schönes Gefühl, etwas selber zu machen. Dem Ruhrpapa gefällt das Ergebnis auch und er findet die Naht nicht störend. Dann störe ich mich einfach auch nicht daran. Vielleicht näht ihr ja auch bald ein Knistertuch? Oder habt schonmal eins genäht und könnt mir ein paar Tricks verraten?
Ganz ehrlich gesagt fand ich aber nun den zeitlichen Aufwand doch größer als vorher gedacht und ich glaube, eine einfache Mütze, wie diese hier, wäre womöglich schneller genäht.
>>>>> Hier findet ihr das Schnittmuster (ist im Prinzip nur ein einfaches Quadrat in der Größe 16,5 x 16,5 cm, aber vielleicht erleichtert es dir ja das Nähen).