discovering hands®: die besondere Art der Brustkrebsvorsorge

Brustkrebs ist mit 57.000 Neuerkrankungen und 17.500 Sterbefällen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Genau hier setzt discovering hands® an.

Ganz ehrlich: Mit Brustuntersuchungen nahm ich es bisher nicht so genau. Einmal im Jahr stand ein Termin beim Frauenarzt an, das war’s dann auch schon mit der Vorsorge. Die Brust regelmäßig selber auf Knötchen abzutasten – irgendwie vergesse ich das immer. Wahrscheinlich liegt es daran, dass in meiner Familie bisher niemand an Brustkrebs erkrankt ist. Ich wähnte mich also immer in Sicherheit in dieser genetischen Blase, bis mit neulich eine Freundin von einer gemeinsamen Bekannten erzählte, der mit Ende 30 beide Brüste abgenommen werden mussten. Auch ich bewege mich auf die Anfang 40 zu, in dem Brustkrebs die häufigste Todesursache bei Frauen ist. 

Mittels Spezialklebestreifen wird die Brust von einer MTU untersucht.

Vor ein paar Jahren hatte ich schon einmal von discovering hands® und einer speziellen Krebsvorsorge gehört, bei der blinde bzw. sehbehinderte Frauen die Brust untersuchen. Wie sooft war das Thema schnell wieder in Vergessenheit geraten. Als ich neulich las, dass Berlin seit Anfang des Jahres ein eigenes Zentrum in der Kommandantenstraße 80 hat, machte ich einen Termin und begab mich in die Hände einer MTU, einer medizinischen Tastuntersucherin.

Doch bevor die meine Brust Zentimeter für Zentimeter abtasten würde, erklärte mir die diensthabende Frauenärztin den genauen Ablauf der Untersuchung und was genau sich hinter discovering hands® verbirgt. Die Idee, blinde Frauen für die Krebsfrüherkennung einzusetzen und eine optimierte Tastuntersuchung in die Praxen zu bringen, hatte der Gynäkologe Dr. Frank Hoffmann aus Duisburg. Zum einen, weil während der jährlichen Krebsvorsorge einfach zu wenig Zeit für eine optimale Brustuntersuchung zur Verfügung steht und zum anderen, weil der Tastsinn blinder Menschen deutlich besser ausgebildet ist, als bei denen ohne Sehbehinderung. Darum auch der Name „discovering hands“, was soviel wie findige Hände bedeutet. MTUs können einen Knoten bereits ab wenigen Millimetern ertasten. Je früher Brustkrebs erkannt wird, das heißt, je kleiner der Knoten ist, desto besser sind die Heilungschancen.

Gründliche Anamnese

Nach dem „theoretischen“ Teil, der mich bereits sehr überzeugt hatte, ging es zur eigentlichen Untersuchung. Meine MTU stellte sich als Silke vor und nahm erst einmal sämtliche Daten auf: Alter, Gewicht, wie viele Schwangerschaften ich hatte, ob ich Raucherin sei, ob ich irgendwelche Medikamente nehmen würde usw. Außerdem wollte sie wissen, ob in meiner Familie Fälle von Brustkrebs vorliegen. Eine so detaillierte Anamnese liegt meiner Frauenärztin nicht vor. Und auch die darauf folgende Untersuchung unterschied sich sehr von dem, was ich bisher kennengelernt hatte.

Bisher wurde meine Brust immer im Stehen abgetastet. Diesmal ging es auf die Liege. Den Oberkörper musste ich frei machen, mich gerade und mit im Nacken verschränkten Armen vor meine MTU setzen. Mir wurde erklärt, dass sich in dieser Position die Lymphknoten an Hals, Schultern und unter den Achseln am besten abtasten lassen. Die waren schon mal in Ordnung, also nicht geschwollen. Dann durfte ich mich hinlegen. Was folgte, sollte einer Brustmassage ähneln. „Ach wie schön“, dachte ich und meine anfängliche Aufgeregtheit legte sich etwas. Zur Orientierung klebte mir Silke rot-weiße Streifen auf die Brust: Einen zwischen beide Brüste aufs Brustbein, je einen längs über die Brustwarzen und je einen seitlich am Brustkorb entlang. Mittels dieser patentierten Orientierungsstreifen, kann das Drüsengewebe vollständig und in drei Ebenen abgetastet werden. Die Untersuchung war nicht schmerzhaft, ein wenig ungewohnt vielleicht, weil wirklich jeder Zentimeter abgetastet wird. Währenddessen plauderte ich mit meiner MTU über dies und jenes, sie erzählte mir auch von ihrem Schicksal. 

Plötzlich war da etwas

Dann wurde es etwas ruhiger. Konzentriert tastete Silkemeine rechte Brust ab. Eine Verhärtung sei in da Nähe der Brustwarze. Mein Herz pochte immer schneller. „Nein, bitte nicht“, schoss es mir sofort durch den Kopf. Ab diesem Moment war meine Entspanntheit verflogen und ich zappelte auf der Liege wie ein Fisch auf dem Trockenen. Ich konnte mich auch nicht durch die Tatsache beruhigen, dass sich der Knuppel verschieben ließ. Die nächsten Minuten erschienen mir wie eine kleine Ewigkeit. Die linke Brust war unauffällig, zum Glück. Da die MTUs keine Diagnose stellen, wurde nach der etwa 45 minütigen Untersuchung die Ärztin zur Nachuntersuchung gerufen. Sie tastete meine rechte Brust noch einmal gründlich ab, bestätigte die Tatsache, dass da etwas sei, aber nichts Schlimmes. Bei stillenden Frauen sind die Milchkanäle mit Flüssigkeit gefüllt und können sich hart anfühlen, eine einleuchtende wie simple Erklärung. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Nun noch einmal mit dem Ultraschallgerät zu untersuchen, war nicht nötig. Für den Fall aller Fälle ist die Praxis aber auch damit ausgestattet. Denn Frauen bis zum nächsten Termin in Ungewissheit zu lassen, liegt der Mitarbeiterinnen des discovering hands® Zentrums fern. Und wir alle wissen ja, wie es mit der spontanen Terminvergabe bei den Ärzten aussieht. Den brauchte ich glücklicherweise nicht machen, dafür taste ich von nun an Monat für Monat gründlich meine Brust ab und gehe regelmäßig zur Vorsorge.

Gut zu wissen

  • Frauen sollten ab dem 30. Lebensjahr einmal jährlich die Brust untersuchen lassen
  • jeden Monat nach der Regelblutung selber die Brust abtasten
  • Mitglieder der BKK VBU können discovering hands® einmal jährlich kostenlos in Anspruch nehmen
  • eine Übersicht über alle Frauenarzt-Praxen in Deutschland, die eine MTU beschäftigen, gibt es hier
  • discovering hands® ersetzt keinen Brustultraschall und keine Mamografie ist aber eine sinnvolle Ergänzung, da bei einer Röntgenuntersuchung nicht alle denkbaren Brustveränderungen entdeckt werden
  • auch Schwangere bzw. stillende Frauen können sich von einer MTU untersuchen lassen
  • weitere Informationen rund um discovering hands® gibt es unter der Webseite www.discovering-hands.de

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