Dining with the Stars – oder mit den Göttern. Möglich auf dem Gornergrat

„Dining with the Stars" lautet eines der Highlights von Zermatt. Wer sich jetzt allerdings ein exklusives Dinner mit Promis und Sternchen vorstellt, den muss ich leider enttäuschen. Göttlich ist es aber allemal...

Bei diesem Event geht es nämlich um Sternkunde und um Sternbilder! Aber erstmal rattert man mit der zweithöchsten Bergbahn Europas auf das Gornergrat.

Die Gornergratbahn wird übrigens seit 1. Januar 2017 von einem Siemens Datencenter in Wallisellen gesteuert! Das heisst, dass Rechner aus der Ferne automatisch die Weichen und Signale steuern und somit auch, wann in Zermatt die Züge abfahren, ankommen, stoppen oder sich kreuzen.

Verrückt, nicht?

Aber zurück auf den Berg...

Die griechische Mythologie und die Sterne...

Einmal oben angekommen, erklärt der Zermatter Peter Salzmann auf 3'100 Metern über Meer jeden Donnerstag die Sternbilder am Himmel. Ausserdem zeigt er, wie man sich mit einer Sternkarte orientieren und navigieren kann. Sofern man weiss, wie man sie halten muss...

Dazu erzählt der einheimische Sternführer Sagen der griechischen Mythologie. Offensichtlich hatten die Griechen noch keine Fernseher zur Ablenkung, so dass sie wohl recht lang in den Himmel starrten. Und mit der Zeit - oder mit dem Ouzo - sahen sie Sternbilder.

So lernen wir zum Beispiel, dass sich der Göttervater Zeus in Callisto verliebte. Callisto, eine Nymphe der Jagd- und Naturgöttin Artemis, konnte dem Charme von Zeus nicht widerstehen und brach ihr Keuschheitsgelübde! Naja, immerhin benutzte Zeus eine List, indem er sich in Artemis verwandelte und sich unerkannt näherte.

Na bravo...

Callisto wurde jedenfalls schwanger und gebahr einen Sohn Namens Arkas. Als Hera, die Göttergattin des Zeus, von diesem Seitensprung erfuhr, wurde sie zornig. So sehr, dass sie Callisto zur Strafe in eine Bärin verwandelte und sie als Sternbild ans Firmament versetzte! So erstrahlt Callisto bis heute als Sternbild „Grosser Bär" (auch bekannt als „Grosser Wagen").

Zeus aber wollte seinen Sohn Arkas nicht auf der Erde zurücklassen. So verwandelte er ihn in das Sternbild „ Bärenhüter " und setzte ihn an den Himmel, wo er seither seine Mutter bewacht.

... oder warum die Milchstrasse weiss ist

Salzmann wird nicht müde, weitere haarsträubende Mythen zu bemühen. Bevor ich hier lang werde, verweise ich nur darauf, dass die Farbe der Milchstrasse mit verschüttetter Muttermilch Heras zu tun hat! War es nochmal Zeus, der Herakles, einem seiner zahlreichen irdischen Sprösslinge (nachdem er der schönen Alkmene nicht widerstehen konnte), göttliche Kräfte einflössen wollte, indem er ihn an Heras Brust setzte?

Ich verliere die Übersicht.

Auf jeden Fall erwacht Hera unverhofft und verschüttet ihre Muttermilch über die „Milchstrasse". Und so ist diese nun mal weiss...

Und wenn sie nicht gestorben sind, so funkeln sie heute noch am Zermatter Sternenhimmel ;-)

Zwischen den Sagen schlemmen wir vom Fondue Chinoise Buffet à discrétion. Kurz vor der Nachspeise heisst es: Ab in die Kälte, um den einmaligen Sternenhimmel und die vielen Sternbilder live zu erleben!

Walters Fotos sind für einmal nicht besonders scharf geworden (grummel, grummel). Bin mir nicht ganz sicher, ob es an der sibirischen Kälte, am schlotternden Stativ oder am Ouzo lag....

Bei Temperaturen von knapp -15 Grad traut man sich ja kaum noch Aaaah und Ooooh zu sagen, weil die Luft auf 3'100 Metern ohnehin schon dünn ist. Beim Orion konnte ich mich dann doch nicht zurückhalten. Schliesslich funkeln laut Sage Zeus, Poseidon und Hermes, der Götterbote, so elegant auf einer Linie, dass sie für mich das schönste Sternbild formen!

Das Observatorium Gornergrat

Der krönende Abschluss war der Besuch in der Kuppel des Observatoriums, gebaut in den 50er Jahren. Ein Astronom zeigt uns die riesigen Teleskope. Mittlerweile wird das Observatorium nicht mehr für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Sie steht heute Schülern, Studierenden sowie Besuchern zur Verfügung und soll dank der faszinierenden Beobachtung des Himmels zur wissenschaftlichen Forschung animieren. Und auch hier zeigt sich der Fortschritt der Technik: Beobachtungen können aus der Ferne via Internet gesteuert werden!

Egal, ob man sich für die Mythen der Griechen und ihre Sternbilder interessiert oder einfach fürs Fondue Chinoise aufs Gornergrat fährt; der Anlass ist jedenfalls empfehlenswert!

Das Erlebnis ist von Januar bis März jeweils Donnerstags hier online buchbar. Also buchbar ist es natürlich jederzeit und schlägt für Erwachsene mit CHF 97.- zu Buche, für Kinder von 6-16 Jahren mit CHF 39.-

Unser Dank geht an...

Herzlichen Dank an Corinne Ulrich von Zermatt Tourismus für die Einladung zu diesem Erlebnis!
Vielen Dank auch an Sternführer Peter Salzmann für die unterhaltsame Sternkunde!


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