Dieter B. Kapp und Peter Pannke erhalten den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009

Dieter B. Kapp und Peter Pannke erhalten den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009

09.11.2009Kultur erstellt von Pressemitteilung der Deutsch-Indischen Gesellschaft

Die Deutsch-Indische Gesellschaft vergibt den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009 an den Indologen und Sprachwissenschaftler Dieter B. Kapp und den Autor, Musiker, Musikwissenschaftler und Komponisten Peter Pannke.

Dieter B. Kapp und Peter Pannke erhalten den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009

Peter Pannke und Dieter B. Kapp, Preisträger Rabindrath Tagore-Kulturpreis 2009

Dieter B. Kapp und Peter Pannke erhalten den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009

Die Deutsch-Indische Gesellschaft e.V. verleiht auf Vorschlag des Auswahlausschusses (Jury) unter Vorsitz von Minister a.D. Klaus von Trotha, dem Indologen und Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dieter B. Kapp (Bergheim bei Köln) und dem Autor, Musiker, Musikethnologen, Produzent und Komponisten Peter Pannke (Berlin) den Rabindranath Tagore-Kulturpreis 2009.
Die Übergabe des mit 5.000,- EUR dotierten Preises erfolgt bei einem Festakt in Verbindung mit der Jahreshauptversammlung der Deutsch-Indischen Gesellschaft am 10. Oktober 2009, um 13.30 Uhr im Rathaus (Großer Sitzungssaal) der Stadt Stuttgart.
Mit 

Dieter B. Kapp, geb. 1941 in Heidelberg, zeichnet die Deutsch-Indische Gesellschaft einen Indologen und Sprachwissenschaftler aus, der sich wie kaum ein anderer mit der Sprachenvielfalt in Indien beschäftigt. In zahlreichen Publikationen hat er unsere Kenntnisse über die Stammesgesellschaften Südindiens erweitert und als Übersetzer literarischer Texte aus dem Hindi und dem Tamil diese Werke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach seinem Studium der Klassischen Philologie und der indogermanischen Sprachwissenschaft, sowie parallel des Altägyptischen, Sumerischen, Akkadischen und Arabischen, folgte ein Studium der Klassischen Indologie, Neuerer Sprachen und Literaturen Südasiens sowie der Islamwissenschaft, welches er 1971 mit einer Promotion am Südasien-Institut in Heidelberg abschloss. Er war über zehn Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Südasien-Institut der Universität Heidelberg (Habilitation:1980), anschließend fünf Jahre Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie in den 80er Jahren Dozent und Gastprofessor u. a. an der Universität München, der FU Berlin, der Universität Pondicherry, Indien. 1992 – 2006 war er Inhaber des Lehrstuhls für Indologie und Tamilistik der Universität zu Köln. Er hat fachübergreifend auf den Gebieten der Philologie, der Allgemeinen und Historischen Sprachwissenschaft, der Ethnologie/Folkloristik und der Archäologie gearbeitet. Im Vordergrund stehen dabei Dokumentationen vom Aussterben bedrohter Stammessprachen und –kulturen in verschiedenen Regionen Indiens auf der Grundlage von intensiven Feldforschungen. Für seine Verdienste wurde er 2006 mit der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Medaille ausgezeichnet.Die seitens der Deutschen-Forschungsgemeinschaft (Projektförderung, Heisenberg-Stipendium) und anderen Institutionen (DAAD, Thyssen- und Volkswagen-Stiftung) anerkannte hohe Qualität und Multi-Disziplinarität seiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Indien, sein besonderes Einfühlungsvermögen in die dortigen Kulturen, speziell von Randgruppen der indischen Gesellschaft, und seine verdienstvolle Bereitschaft, diese nicht nur in wissenschaftlichen Medien, sondern auch in Vorträgen und Zeitschriften (z.B. „Südasien“) einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, zeichnen Dieter B. Kapp aus. Seit seiner Emeritierung widmet er sich verstärkt sowohl verstärkt der Auswertung von im Verlauf seiner Feldforschungen gesammelten reichhaltigen Materialien als auch der Übersetzung von moderner Literatur (Prosa und Lyrik) aus dem Tamil und Hindi ins Deutsche. Seine jüngste Veröffentlichung Der Ursprung des Regenbogens. Stammesmythen aus Südindien ist gerade im Heidelberger Draupadi-Verlag erschienen. Peter Pannke, geb. 1946 in Korbach/Waldeck ist bereits seit Mitte der 1980er Jahre als engagierter Vermittler indischer Traditionen dem kulturell interessierten deutschen Publikum bekannt.Nach seinem Studium der Sinologie, Indologie und Vergleichenden Religions- und Musikwissenschaften in Hamburg, Marburg, Benares und München folgten mehrjährige Forschungsaufenthalte in der Türkei, Iran, Pakistan und Indien, wo er bei den renommierten Sängerfamilien der Malliks und Dagars den Dhrupad-Gesang und bei Pt. Mathu Mishra das Streichinstrument Sarangi studierte. Peter Pannke ist wie wohl wie kein anderer Deutscher vertraut mit den verschiedenen Musiktraditionen des indischen Subkontinents. Als Autor, Journalist, Komponist, Musiker, Musikethnologe und Produzent leistet er einen unermüdlichen Beitrag dafür, dass in der Rezeption der Weltmusik in Deutschland die verschiedenen Stilrichtungen indischer Musik, der Sufimusik und anderer Traditionen des indischen Subkontinents gebührende Beachtung finden. Peter Pannke hat als profunder Kenner indischer Musik den musikalischen Dialog zwischen Indien und Deutschland seit mehr als 30 Jahren geprägt, sei es als künstlerischer Leiter der Festivals „Parampara! – Musik auf dem Weg nach Westen“ und „Pakistani Soul '97“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt, als Produzent, Komponist, Musiker oder Autor von über 80 CD- und LPProduktionen sowie als Moderator von über 4.000 Rundfunksendungen in der ARD seit 1978 und beim SFB/RBB seit 1990 mit dem wöchentlichen „Ethnomagazin“ und der „Musik der Kontinente“.Facettenreich und vielschichtig sind die Arbeitsfelder in denen sich Peter Pannke bewegt. Als Musiker mit intensiven Kenntnissen orientalischer Gesangstradition entwickelte er seinen eigenen Stil, der sowohl östliche wie westliche Musiktraditionen verknüpft. So entstehen neue Klanggebilde, die jedoch nichts mit den flachen modernen Trends der Ethno-Fusion zu tun haben.Peter Pannke ist stets darauf bedacht, die musikalischen und philosophischen Grundwerte als Basis des Neuen zu bewahren. Sein über die Ländergrenzen hinausreichendes Musiktheaterprojekt über die Orientreise des thüringischen Minnesängers Heinrich von Morungen, das auf Tourneen und internationalen Festivals in Deutschland, Türkei, Italien und Pakistan vorgestellt wurde, ist ein Beispiel für das, was Peter Pannkes Arbeit ausmacht: Er lässt in Liedern, in Ton und Texten die Vision einer Reise lebendig werden, die – stellvertretend – viele Dichter und Musiker von Europa in den Orient und nach Indien führte.Der Dialog zwischen Indien und Europa, zwischen Tradition und Moderne ist ihm auch als Autor mehrerer Bildbände/Sachbücher (Indien – Fest der Farben; Troubadoure Allahs – Sufimusik im Industal) hervorragend gelungen. Journalistische Beiträge von ihm finden sich u.a. in Lettre International, in der TAZ, der Süddeutschen Zeitung, der FAZ, der Neuen Zeitschrift für Musik sowie in GEO, Independent und Songlines. Seine eindrucksvolle Reportage Sänger müssen zweimal Sterben - eine Reise ins unerhörte Indien, die den Leser in eine zunächst fremde, farbenprächtige und klingende Welt Indiens entführt und ihn kurz vor Ende ernüchternd mit den Tücken der deutschen Bürokratie konfrontiert, wurde nicht nur von der deutschsprachigen Kritik hochgelobt, sondern auch in Indien selbst begeistert aufgenommen, die englische Übersetzung erscheint 2010 in New Delhi und Varanasi, die Hindi-Übersetzung in New Delhi, ein Hörbuch wurde vom RBB Kulturradio produziert. Ebenso großes Interesse erweckte die Publikation Troubadoure Allahs, die 2010 in Englisch bei Oxford University Press, Karachi, in Pakistan unter dem Titel „Saints and Singers. Sufi-Music in the Indus Valley“ erscheinen wird. Im Januar 2010 wird zudem sein neues Buch „Dreamtalker. Song, Poems, Essays“ in New Delhi (Daastaan) erscheinen. Dies zeigt einmal mehr, dass es Peter Pannke gelingt, nicht nur in Europa und Deutschland die Volkstraditionen des indischen Subkontinents zu dokumentieren und das Interesse an ihnen zu fördern, sondern dass diese Dokumentationen auch in Indien und Pakistan selbst große Beachtung finden. Peter Pannkes Schaffen ist geprägt von dem Anliegen, Wege der Verständigung zwischen Deutschland und dem gesamten Subkontinent, einschließlich Pakistan zu finden und indische und pakistanische Musiker sowohl in Deutschland als auch Indien und Pakistan in seinen Projekten zusammenzuführen. Seine neueste Veröffentlichung ist das vom Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete und vom Silberfuchs-Verlag publizierte Hörbuch „Indien hören“ (Sprecher: Rufus Beck). Der Rabindranath Tagore-Preis wurde bei seiner Errichtung im Jahre 1986 als ein „Literaturpreis“ begründet und erst im Jahre 2002 zu einem „Kulturpreis“ erweitert.Zu den bisherigen Preisträgern gehören Professor Dr. Alokeranjan Dasgupta, Professor Dr. Lothar Lutze, Professor Dr. Günther-Dietz Sontheimer, Ursula Rothen, Prof. Dr. Heinz Mode, Thomas Ross, Dr. Martin Kämpchen, Dr. Margot Gatzlaff und Professor Dr. Beatrix Pfleiderer sowie Dr. Wolfgang Schumann, Dr. Cornelia Mallebrein und Ludwig Pesch sowie Dr. Albrecht Frenz. Der Preis ist nach dem im Jahre 1913 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichneten Dichter Rabindranath Tagore, Kolkata (Kalkutta), benannt worden, der alle Literaturgattungen – vom Gedicht bis zum Drama - einsetzte, um humanistische Perspektiven des Bildes vom Menschen und seiner Welt zu vermitteln. Rabindranath Tagore genießt im deutschsprachigen Raum großes Ansehen als Philosoph; Schriftsteller und Dichter. Er besuchte Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg und wurde mit großem Enthusiasmus begrüßt. Er ist der Verfasser und Komponist der indischen Nationalhymne, die nach der Bildung der Nationalen Befreiungsbewegung erstmals offiziell im Jahre 1942 in Hamburg gespielt und später als Nationalhymne des unabhängigen Indien bestätigt wurde.

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