Eigentlich ist der Golfsport eine tolle Freizeitbeschäftigung. Man ist an der frischen Luft, kann mit Freunden eine Runde über 18 Loch gehen, oder gar bei Turnieren neue Freunde gewinnen.
“Aber halt nur eigentlich!”
Man steht am Morgen auf, die Sonne strahlt und man freut sich auf eine lockere Runde Golf. Aber irgendwie kommt es oft anders. Man steht an Tee 1 und der Drive landet in der Mitte des Fairway´s. Alles ist toll und man geht zum Annäherungsschlag ran und dann …. hackt man ins Fairway und der Ball trudelt 2 Meter. Und so geht es dann weiter und weiter. Keine Annäherung funktioniert und nach 6 Bahnen denkt man nur noch: Hoffentlich klappt es beim nächsten Schlag! Aber nein, es zieht sich wie ein roter Faden durch Spiel. Am nächsten Tag schlägt man am Tee 1 eine Lady und dafür klappt auf einmal die Annäherung Loch für Loch, die 24 Stunden vorher nicht lief. Die nächsten Drives landen rechts und links im Rough. Und schon wieder zieht sich dieser dumme rote Faden durch die Runde. Man schwört sich am nächsten Wochenende geht es auf die Driving Range vor der Runde und die Drives werden geübt.
Ihr ahnt schon was am nächsten Wochenende passiert. Man steht wieder an Tee 1, hämmert den Drive 50 Meter vor die Fahne auf´s Fairway. Plötzlich denkt man an seine vorletzte Runde (siehe oben) und bekommt das große Zittern. Aber nein, man pitcht den Ball über genau 50 Meter “tot” an die Fahne. Ein Putt und das Birdie kommt auf die Scorekarte. Leicht “schwebend”, sich festhaltend am Trolley, begibt man sich zum Tee 2. Ein monstermäßiges Par 5 wartet am Abschlag. Wieder zaubert man einen tollen Drive auf´s Fairway, der Transportschlag landet gut 100 Meter vor dem Grün. Jetzt noch mal so eine Annäherung wie an der 1 und dann ist das nächste Birdie möglich. “Bloß nicht nachdenken, einfach schwingen und “Daumen drücken”. Der Sweet-Spot trifft den Ball, dieser steigt in die Höhe und landet 2 Meter neben der Fahne auf dem Grün. Puh, das ist ja noch mal gut gegangen, denkt man sich und schlendert mit Putter und Pitchmarke “bewaffnet aufs Grün. Man makiert den Ball, reinigt die “kleine weiße Sau” und richtet das runde Ding zum Loch aus. Irgendwie spürt man die Erregung und dann …. der Ball rollt genau in Richtung Loch und bleibt 20 cm vor dem Loch liegen. Die Halsschlagader schwillt an, man ärgert sich innerlich über die Dusseligkeit, bleibt aber nach außen cool! Den Par Putt legt man deutlich und selbstbewusst ab. OK, an einem Par 5 mit einem Par runter zu gehen ist OK, oder!?
Auf dem Weg zum Hole 3, nicht mehr ganz so hoch “schwebend”, freut man sich eigentlich auf den nächsten Drive. Mit Driver, Tee und Ball begibt man sich auf den Abschlag, teet den Ball auf und dann …. nichts! Der Ball fliegt und fliegt in Richtung Fairway und Grün und landet “geschmeidig” auf dem Rasen, weit weg vom Rough. Mensch jetzt hat man schon wieder eine gute Ausgangslage für ein Birdie. Also Eisen gegriffen und dann rauf auf´s Grün. Gleiche Bewegung wie bei den anderen Schwüngen und der Ball fliegt in hohen Bogen auf das Grün. Eigentlich ist alles im Lot und man stellt seinen Trolley schon auf den Weg zur Vier ab. Ok es sind noch 4 Meter bis zum Loch, aber das Grün geizt mit Breaks, also sollte machbar sein – also das Par meine ich! Nur nicht wieder zu kurz putten und dann … rollt der erste Putt 1,5 Meter hinter dem Loch. OK, eine Chance hat man eigentlich noch. Sollte eigentlich kein Problem sein! Also schickt man den Ball wieder auf den Weg und was passiert – 20 cm vor dem Loch bleibt die “kleine weiße Sau” wieder “kleben”.
“Eigentlich war es bis jetzt eine gute Runde, aber …”
Der rote Faden kommt wieder aus dem Bag und man “zaubert” immer mal wieder ein 3-Putt oder gar 4-Putt aufs Grün. Egal was man denkt falsch zu machen, man macht es beim nächsten Putt nicht besser. Nach 3 weiteren Löchern sucht man die Erklärung in Form von Ausreden und weiß ganz genau: Nur ich selbst bin an diesem Putt schuld! Nach 18 Loch kommt man niedergeschlagen ins Clubhaus und das erste was man zu den Freunden auf der Terrasse sagt ist:
“Eigentlich war es eine gute Runde, aber ….!”
Man könnte für die Worte in diesem Beitrag die Überschrift “Die Leiden des Golfer” nehmen. Und ich bin mir sicher, egal wie lange man Golf spielt genau diese Situationen kommen immer wieder, eigentlich!Aber ohne wenn und aber sage ich Euch, bleibt dran, denn der Golfsport gibt einem so viel zurück. Denkt nur an den letzten 7 Meter Putt vor ein paar Wochen, den ihr versenkt habt. Oder den longest Drive an der 8 im letzten Monat. Genau das sind die Augenblicke, für die sich die Stunden auf dem Golfplatz lohnen! ;-)
Aber das immer wieder eigenartige Dinge auf dem Golfplatz passieren, das beweist das folgende, nicht ganz ernst gemeinte Video von mir!
Euer Stephan
PS. eigentlich = kennzeichnet einen meist halbherzigen, nicht überzeugenden Einwand, weist auf eine ursprüngliche, aber schon aufgegebene Absicht hin (Quelle: Duden)