Eigentlich bin ich ja Autofahrerin und komme daher eher wenig zum Lesen, wenn ich unterwegs bin. Da ich aber heute außerplanmäßig zu einem Ort musste, an dem es in Sachen Parkplätze nun eher bescheiden aussieht, bin ich mit den Öffentlichen unterwegs. Und das ist immer wieder ein Erlebnis!
Optimistisch habe ich also den eBook-Reader in die Tasche gesteckt und freute mich auf eine ca. 30 Minuten entspannte und lesereiche Busfahrt. Wie naiv ich aber auch bin...
Kaum im Bus gesessen, habe ich den Reader rausgeholt und mich meinem aktuellen Buch "Kirschroter Sommer" von Carina Bartsch gewidmet. Ich habe ca. das 1. Drittel bisher gelesen und finde es ganz gut. Es liest sich leicht und unkompliziert weg. So dachte ich also, dass ich locker einige Seiten schaffe und erfahre, wie es zwischen Emely und Elyas weitergeht. Weit gefehlt.
Schon an der nächsten Station stieg ein Mann mit augenscheinlich gutem Hunger ein und quetschte sich irgendwas von "Ganz schön eng hier" neben mich auf den Sitz. "Aja, lesen ist eine gute Idee. Ich habe auch mein Buch dabei. Lesen Sie gern und was denn so?". Äääähm, ich lese gern, ja. Und am liebsten ohne Störung. Freundlich nickend widme ich mich also wieder meinem Buch und tauche in die Welt der Protagonisten ein. Das hält den sehr kommunikativen Herrn neben mir aber nicht ab Konversation zu pflegen. "Ist ja ganz praktisch so ein Eh-Bock-Leser, ne?! Was man damit alles machen kann...". Hmm ja, ist praktisch. Da kann man mit LESEN! In diesem Moment bete ich zum hochheiligen Gott der ambitionierten Leser und Buchsüchtigen, dass ich endlich erfahren darf, welche verbalen Schlachten Emely und Elyas sich weiterhin leisten. "Hatte ich auch mal überlegt, so ein Ding zu kaufen, aber ich habe keinen Computer oder PC, wie das jung'sche Volk so sagt. Bringt ja dann nix, ne?!". Kurz überlege ich vorzutäuschen, dass ich ganz dringend ins obere Stockwerk des Busses verschwinden muss, weil mir unten immer schlecht wird. Ob glaubwürdig oder nicht: Ich bin verzweifelt.
Gut, denke ich, ganz ruhig bleiben. Der steigt bestimmt gleich aus und dann kannst du endlich lesen.
"Fahren Sie auch bis zur Endhaltestelle? Ist ja noch ein Stück, ne?!". Verdammt! Auch das noch.
Noch als ich überlege, den Herrn ruuuuuuuhig und freuuuuuundlich darauf hinzuweisen, dass ich sowas von gern lesen wollen würde, bestimmt er: "So, jetzt mal Schluss mit dem Gequassel. Zum Lesen braucht man Konzentration, ne?!".
Büchergott im Himmel, ich muss nachher nochmal Bus fahren. Bitte sende mir Kraft, dies zu überstehen und ENDLICH lesen zu können.
Eure Buchsüchtige
Optimistisch habe ich also den eBook-Reader in die Tasche gesteckt und freute mich auf eine ca. 30 Minuten entspannte und lesereiche Busfahrt. Wie naiv ich aber auch bin...
Kaum im Bus gesessen, habe ich den Reader rausgeholt und mich meinem aktuellen Buch "Kirschroter Sommer" von Carina Bartsch gewidmet. Ich habe ca. das 1. Drittel bisher gelesen und finde es ganz gut. Es liest sich leicht und unkompliziert weg. So dachte ich also, dass ich locker einige Seiten schaffe und erfahre, wie es zwischen Emely und Elyas weitergeht. Weit gefehlt.
Schon an der nächsten Station stieg ein Mann mit augenscheinlich gutem Hunger ein und quetschte sich irgendwas von "Ganz schön eng hier" neben mich auf den Sitz. "Aja, lesen ist eine gute Idee. Ich habe auch mein Buch dabei. Lesen Sie gern und was denn so?". Äääähm, ich lese gern, ja. Und am liebsten ohne Störung. Freundlich nickend widme ich mich also wieder meinem Buch und tauche in die Welt der Protagonisten ein. Das hält den sehr kommunikativen Herrn neben mir aber nicht ab Konversation zu pflegen. "Ist ja ganz praktisch so ein Eh-Bock-Leser, ne?! Was man damit alles machen kann...". Hmm ja, ist praktisch. Da kann man mit LESEN! In diesem Moment bete ich zum hochheiligen Gott der ambitionierten Leser und Buchsüchtigen, dass ich endlich erfahren darf, welche verbalen Schlachten Emely und Elyas sich weiterhin leisten. "Hatte ich auch mal überlegt, so ein Ding zu kaufen, aber ich habe keinen Computer oder PC, wie das jung'sche Volk so sagt. Bringt ja dann nix, ne?!". Kurz überlege ich vorzutäuschen, dass ich ganz dringend ins obere Stockwerk des Busses verschwinden muss, weil mir unten immer schlecht wird. Ob glaubwürdig oder nicht: Ich bin verzweifelt.
Gut, denke ich, ganz ruhig bleiben. Der steigt bestimmt gleich aus und dann kannst du endlich lesen.
"Fahren Sie auch bis zur Endhaltestelle? Ist ja noch ein Stück, ne?!". Verdammt! Auch das noch.
Noch als ich überlege, den Herrn ruuuuuuuhig und freuuuuuundlich darauf hinzuweisen, dass ich sowas von gern lesen wollen würde, bestimmt er: "So, jetzt mal Schluss mit dem Gequassel. Zum Lesen braucht man Konzentration, ne?!".
Büchergott im Himmel, ich muss nachher nochmal Bus fahren. Bitte sende mir Kraft, dies zu überstehen und ENDLICH lesen zu können.
Eure Buchsüchtige