Die zweite Mannschaft des FC Bayern steigt wohl aus der dritten Liga ab. Sieben Punkte Abstand bei nur noch neun Spielen trennen die „kleinen Bayern“ vom rettenden Ufer – Platz 17. Und an der Säbener Straße wird das im Managment öffentlich kleingeredet. Nerlinger spricht laut einem (sehr guten) Spox-Bericht davon, dass dies „kein Weltuntergangsszenario“ wäre. Nein, ein Weltuntergang wäre es nicht. Aber eine verdammte Schande. Und letztlich auch ein großes Problem, wenn nicht der sofortige Wiederaufstieg funktioniert. Wo sollen die guten Nachwuchsspieler ausgebildet werden? Wie Leverkusen durch halb Deutschland verleihen und damit direkte Konkurrenten stärken? Kann man mit ein paar Spielern durchaus machen (und hat beispielsweise bei Lahm damals gut funktioniert). Aber mit allen? Wer kann sich ernsthaft vorstellen, dass ein guter A-Jugendspieler, der ein Angebot von den „kleinen Bayern“ hat, bei der Regionalliga nicht doch arg ins Grübeln gerät. Auswärtsspiele bei 200 Zuschauern? Dann vielleicht doch lieber ein Drittligaklub, wo bei entsprechenden Gegnern Zigtausende im Stadion sind?
Der FCB verschenkt hier gerade massiv Potential. Auch wenn der aktuelle A-Jahrgang und die Talente aus der zweiten Mannschaft wohl nicht so toll – in der Breite – sind, um daraus zig Müllers, Badstubers und Schweinsteigers zu basteln, so muss den Bayern klar sein, dass die Klasse (dritte Liga) gehalten werden muss. Sollte das – und danach sieht es im Moment aus – muss der Verein hier massiv Geld in die Hand nehmen, gute Drittligaspieler einkaufen, bei anderen Vereinen auch an die (volljährigen) Nachwuchsspieler in den zweiten Mannschaften herangehen und der zweiten Mannschaft so den sofortigen Wiederaufstieg sichern. Auch wenn wir uns dadurch Spieler einkaufen, für die es für die erste Mannschaft vielleicht nicht reichen wird. Zum einen wird die finanzielle Entschädigung der Spieler deutlich über dem sonstigen Niveau einer zweiten Mannschaft liegen müssen. Zum anderen schaffen es ja vielleicht doch ein paar, gerade die Talente der anderen zweiten Mannschaften. Aber noch viel wichtiger: Durch den sofortigen Wiederaufstieg hätten wir mit der dritten Liga wieder die beste Bühne für die Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Der es sich dann doch wieder dreimal überlegt, irgendwo anders hin zu wechseln.