Auf Büchermarkt findet man wieder einmal die zehn besten Krimis für den nächsten Monat. Hier einmal die Liste für euch:
1. (1) Don Winslow: Tage der Toten.Suhrkamp
USA/Mexiko/Mittelamerika: Dreißig Jahre Drogenkrieg, Antikommunismus, Mord, Folter, Armut und imperiale Gewalt. Don Winslows Epos um US-Drogenfahnder Art Keller und seine keineswegs private Fehde mit den Barreras aus Guadalajara ist das „Krieg und Frieden“ unserer Tage. Epochal, grandios, erschütternd.
2. (-) Zoran Drvenkar: DU. Ullstein
Berlin/Norwegen: Du. So wird jeder im Roman angeredet: der Serienkiller, der Gangster, die fünf sechzehnjährigen Mädchen, die im Haus eines ihrer Väter auf ein Drogenreservoir stoßen, und der tote Vater selbst. So angesprochen, haben sie Teil am blutig-schrillen Kosmos des Erzählers. Très noir.
3. (5) David Peace: Tokio, besetzte Stadt. Liebeskind
Tokio 1948: Als Amtsarzt, vorgeblich im Auftrag der US-Besatzungsbehörden, impft er die Angestellten einer Bank: von 16 Vergifteten überleben 4. Nach Polizeifolter geständig verurteilt: Aquarellmaler Hirasawa. Peace auf neuem Weg: 12 Zeugen, 12 Wahrheiten über Kriegs- und Nachkriegsverbrechen, Biologische Waffen, Besatzung. Meisterhaft.
4. (4) Nii Parkes: Die Spur des Bienenfressers. Metro im Unionsverlag
Accra/Sonokrom: Yaw Poku, traditioneller Jäger, und Kayo, in England ausgebildeter Tatortanalytiker. Zwei Ermittler, zwei Kulturen, zwei Lösungen. Ohne die Mätresse des Ministers wäre im Dorf Sonokrom nur ein Stück Fleisch vergammelt, jetzt ist es Mord im unzivilisierten Hinterland Ghanas. Satirisch, poetisch, ein Kleinod.
5. (-) Heinrich Steinfest: Batmans Schönheit. Piper
Wien: Krimi und literarische Engelserscheinung, Apotheose eines Krebses namens Batman und – vorläufig - letzter Fall des einarmigen chinesischen Detektivs Cheng aus Wien. Cheng rettet Red und Red rettet ein Kind, heißt eigentlich Ernest Hemingway und ist ein sanfter Mann. Kryptosurrealistisches Mentaltraining.
6. (9) Thomas Willmann: Das finstere Tal. Liebeskind
Deutsches Gebirgstal/Wilder Westen: Greider dringt in das abgelegene Hochtal vor, wo die Brenners mächtig sind. Den Winter über malt er ein Gruppenbild. Am Ende werden alle Porträtierten tot sein. Eine Gewaltgeschichte – jedes Komma 19. Jahrhundert. Alpin-Western und Blutheimat-Roman. Tolles Stück.
7. (-) Anne Holt: Gotteszahl. Piper
Oslo/Bergen: Mit bloßen Füßen steht das Kind im Schnee und singt – und bemerkt die heranrollende Straßenbahn nicht. Ähnlich ahnungslos ist die Polizei. Erst spät begreift sie, dass Hassmörder Homosexuelle ausrotten. Das entdecken Kriminologin Inger Johanne und Mann, aber verhindern können sie das Morden nicht.
8. (3) Jenny Siler: Verschärftes Verhör. Fischer
Afghanistan/Vietnam/Marokko/Spanien: Geheimdienstler gieren überall nach Information. Der junge Jamal behauptet, in Madrid einen iranischen Ex-Mitgefangenen gesehen zu haben. Kat hat Jamal in Bagram verhört, jetzt zieht sie los, ihn zu finden. Oder hilft sie, ihn umzubringen? Silers US-Empire: ein Weltmeer der Gewalt.
9. (-) Oliver Bottini: Das verborgene Netz. Scherz
Freiburg/Berlin: Nach dem Entzug darf Louise Bonì wieder arbeiten. Ein Routinefall im Halbdunkel eines Berliner Hotelflurs: Mann zusammengeschlagen, der Frau bedrohte. Im 5. Fall Bonìs geht es um Licht und saubere Energie, die Allgegenwart der Spione und gierige Frauen. Leise Paranoia-Induktion.
10. (-) Martin Booth: The American. Rowohlt
Eine kleine Stadt in Italien: Hier lebt in einem turmähnlichen Gebäude Signor Farfalla, der Schmetterlingsmaler. Ganz im Geheimen – und doch nicht so geheim: Sonst gäbe es dieses Buch nicht. Farfalla redet. So erfahren wir nach und nach, warum er auf der Hut lebt: Er ist ein Ästhet besonderer Art.
Die Liste ist übernommen von Büchermarkt.de
1. (1) Don Winslow: Tage der Toten.Suhrkamp
USA/Mexiko/Mittelamerika: Dreißig Jahre Drogenkrieg, Antikommunismus, Mord, Folter, Armut und imperiale Gewalt. Don Winslows Epos um US-Drogenfahnder Art Keller und seine keineswegs private Fehde mit den Barreras aus Guadalajara ist das „Krieg und Frieden“ unserer Tage. Epochal, grandios, erschütternd.
2. (-) Zoran Drvenkar: DU. Ullstein
Berlin/Norwegen: Du. So wird jeder im Roman angeredet: der Serienkiller, der Gangster, die fünf sechzehnjährigen Mädchen, die im Haus eines ihrer Väter auf ein Drogenreservoir stoßen, und der tote Vater selbst. So angesprochen, haben sie Teil am blutig-schrillen Kosmos des Erzählers. Très noir.
3. (5) David Peace: Tokio, besetzte Stadt. Liebeskind
Tokio 1948: Als Amtsarzt, vorgeblich im Auftrag der US-Besatzungsbehörden, impft er die Angestellten einer Bank: von 16 Vergifteten überleben 4. Nach Polizeifolter geständig verurteilt: Aquarellmaler Hirasawa. Peace auf neuem Weg: 12 Zeugen, 12 Wahrheiten über Kriegs- und Nachkriegsverbrechen, Biologische Waffen, Besatzung. Meisterhaft.
4. (4) Nii Parkes: Die Spur des Bienenfressers. Metro im Unionsverlag
Accra/Sonokrom: Yaw Poku, traditioneller Jäger, und Kayo, in England ausgebildeter Tatortanalytiker. Zwei Ermittler, zwei Kulturen, zwei Lösungen. Ohne die Mätresse des Ministers wäre im Dorf Sonokrom nur ein Stück Fleisch vergammelt, jetzt ist es Mord im unzivilisierten Hinterland Ghanas. Satirisch, poetisch, ein Kleinod.
5. (-) Heinrich Steinfest: Batmans Schönheit. Piper
Wien: Krimi und literarische Engelserscheinung, Apotheose eines Krebses namens Batman und – vorläufig - letzter Fall des einarmigen chinesischen Detektivs Cheng aus Wien. Cheng rettet Red und Red rettet ein Kind, heißt eigentlich Ernest Hemingway und ist ein sanfter Mann. Kryptosurrealistisches Mentaltraining.
6. (9) Thomas Willmann: Das finstere Tal. Liebeskind
Deutsches Gebirgstal/Wilder Westen: Greider dringt in das abgelegene Hochtal vor, wo die Brenners mächtig sind. Den Winter über malt er ein Gruppenbild. Am Ende werden alle Porträtierten tot sein. Eine Gewaltgeschichte – jedes Komma 19. Jahrhundert. Alpin-Western und Blutheimat-Roman. Tolles Stück.
7. (-) Anne Holt: Gotteszahl. Piper
Oslo/Bergen: Mit bloßen Füßen steht das Kind im Schnee und singt – und bemerkt die heranrollende Straßenbahn nicht. Ähnlich ahnungslos ist die Polizei. Erst spät begreift sie, dass Hassmörder Homosexuelle ausrotten. Das entdecken Kriminologin Inger Johanne und Mann, aber verhindern können sie das Morden nicht.
8. (3) Jenny Siler: Verschärftes Verhör. Fischer
Afghanistan/Vietnam/Marokko/Spanien: Geheimdienstler gieren überall nach Information. Der junge Jamal behauptet, in Madrid einen iranischen Ex-Mitgefangenen gesehen zu haben. Kat hat Jamal in Bagram verhört, jetzt zieht sie los, ihn zu finden. Oder hilft sie, ihn umzubringen? Silers US-Empire: ein Weltmeer der Gewalt.
9. (-) Oliver Bottini: Das verborgene Netz. Scherz
Freiburg/Berlin: Nach dem Entzug darf Louise Bonì wieder arbeiten. Ein Routinefall im Halbdunkel eines Berliner Hotelflurs: Mann zusammengeschlagen, der Frau bedrohte. Im 5. Fall Bonìs geht es um Licht und saubere Energie, die Allgegenwart der Spione und gierige Frauen. Leise Paranoia-Induktion.
10. (-) Martin Booth: The American. Rowohlt
Eine kleine Stadt in Italien: Hier lebt in einem turmähnlichen Gebäude Signor Farfalla, der Schmetterlingsmaler. Ganz im Geheimen – und doch nicht so geheim: Sonst gäbe es dieses Buch nicht. Farfalla redet. So erfahren wir nach und nach, warum er auf der Hut lebt: Er ist ein Ästhet besonderer Art.
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