Titel: Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte
Autor/in: Catherynne M. Valente
Verlag: Rowohlt
Originaltitel: The Girl Who Circumnavigated Fairyland in a Ship of Her Own Making
Seitenzahl: 320
Preis: 17,95 € (D)
ISBN: 978-3-499-21632-9
Klappentext:
Die 12-jährige September führt ein schrecklich langweiliges Leben in Nebraska, wo sie den lieben langen Tag nur gelb-rosa Teetassen abspülen und mit ihrem Hündchen spielen kann. Bis eines Tages der Grüne Wind auf seiner Leopardin der leichten Lüfte an ihr Fenster fliegt und sie zu einem großen Abenteuer ins Feenland einlädt. Tatsächlich wird Septembers Hilfe dringend gebraucht, denn im Feenland herrscht eine schreckliche Marquess, die nicht älter ist als September selbst. Sie verlangt von September, einen ganz besonderen Gegenstand aus dem gefährlichen Gespinstwald zu holen. Sonst will die Marquess das Feenland in einen langweiligen, phantasielosen Ort verwandeln und den Einwohnern das Leben zur Hölle machen – darunter auch Septembers neue Freunde, der bücherliebende Lindwurm A-bis-L und der blaue Dschinn Samstag. Mit viel Mut und noch mehr Herz stellt sich September ihrer schwierigen Aufgabe.
Was für ein schönes Cover. Was für ein schöner Klappentext. Ich will es lesen!
Ein verträumtes kleines Mädchen, das aus seinem langweiligen Leben gerissen und direkt in das wunderschöne Feenland befördert wird... kann es für fantasieliebende Bücherwürmer etwas Schöneres geben? Auf den ersten Blick natürlich nicht. September scheint bereits zu Beginn der Geschichte eine vielversprechende, mutige kleine Heldin zu sein, die zusammen mit uns in ein Reich entführt wird, wie es strahlender nicht sein kann. Witzige Wortspiele, schräge Figuren, sehr originelle Ideen, all das beschert uns die kreative Autorin, welche vor neuen Einfällen scheinbar nur so strotzt. Immer mehr Wesen lernen wir kennen, immer mehr seltsame Regeln des Feenlands, immer mehr von diesem und jenem... immer mehr... und mehr... und mehr ... und....
Zu viel! Tut mir leid, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mich ein Buch mal mit seinen märchenhaften Geschöpfen und außergewöhnlichen Handlungen überfordern kann, aber was Frau Valente hier schuf, endete bei mir oftmals in auswegloser Verwirrung. Das lag nicht nur an sinnlosen, beinahe absurden Dialogen, sondern auch an viel zu vielen Charakteren, die nicht wirklich eine wichtige Rolle spielten, sondern einfach mal erwähnt werden sollten. Mir schien es zu 75% des Buches so, als würde uns die werte Autorin nur beweisen wollen, was sie alles auf dem Kasten hat. Und hier noch was, ach ja und hier, das kann ich ja auch noch einbauen. Und während sie so schrieb, verfing sie sich zu oft in einem wirren Blahblah, dass ich mich trotz der ruhelosen Atmosphäre extrem langweilte.
Schön und gut, mag man da sagen, es gibt viele verwirrende Bücher und schließlich ist dieses Werk nunmal eine Mischung aus Alice im Wunderland und Der Zauberer von Oz (übrigen beides Geschichten, die ich sehr liebe), da kann es mal zu irren Szenen kommen. Und eigentlich spricht da auch nichts gegen, wenn man doch dazwischen nicht immer den Fokus verlieren würde. Ich beendete das Buch und kannte September kein bisschen besser - weshalb ich hier auch nichts zu ihrem Charakter sagen kann. Sie war in meinen Augen lediglich eine Marionette der Autorin, ohne Sinn und Verstand. So gab es neben ihr auch viele weitere Figuren, die nur nebenher liefen und keine weitere Aufgabe hatten als ihre bloße Existenz. Das macht keinen Spaß. Das Buch hätte mir sehr gut gefallen können, wenn man es nicht so vollgestopft und sich eher auf einen schönen Handlungsstrang konzentriert hätte.
Das Buch wurde überstrapaziert. Wenn man mal bedenkt, dass es noch zwei weitere Teile gibt, würde man doch glauben, dass die Autorin ihre vielen und dabei auch sehr schönen Ideen nicht alle in den ersten Roman quetschen muss. Wahrscheinlich kommen da auch noch viel mehr Einfälle, aber ich weiß nicht, ob ich Lust habe mir dies ein zweites Mal anzutun.
Fazit: Kreativität top, Umsetzung...naja, wenn man bedenkt, dass dieses Buch ab 10 Jahren empfohlen wird...eher flop.
Was soll man dazu noch sagen? Wunderschön und dann auch noch dem Original nachempfunden. Passt perfekt! Schade, dass mir die Geschichte nicht dermaßen gefallen hat.
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Die Autorin:
Catherynne M. Valente hat bereits zahlreiche Romane und Gedichtbände geschrieben und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Partner, zwei Hunden und einer riesigen Katze auf einer Insel vor der Küste von Maine.