Die Wucht der publizierten Dummheit

Eine tapsige DKPistin hat es mit 60 doch noch in den niedersächsischen Landtag geschafft. Und sie ist so glücklich, dass sie nun glaubt, es habe doch geklappt mit der proletarischen Revolution. Und weil die DDR für die DKP neben der Sowjetunion immer das leuchtende Vorbild war, hat Christel Wegner auch in einem Interview allen erzählt, was sie vor dreißig, vierzig Jahren gelernt hat: Die DDR war toll, die Stasi braucht man zur Verteidigung der revolutionären Errungenschaften und die Mauer war dazu da, Westdeutsche an Reisen in die DDR zu hindern.
Natürlich ist es reiner Zufall, dass solch krudes Zeug ausgerechnet jetzt auftaucht. Kurz vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg und in der Phase, in der es in Hessen darum geht, ob die SPD zusammen mit der LINKEN den furchtbaren Roland Koch zum Teufel jagt. Mit Christel Wegner hat noch nie jemand ein Interview machen wollen. Warum auch. Da ist natürlich ganz abwegig, dass Gregor Gysi die Kampagne gegen die LINKE mit dem Verdacht stört, der Verfassungsschutz habe die ganze Geschichte in Szene gesetzt, um die LINKE zu diskreditieren, Regierungsbildungen gegen die CDU unmöglich zu machen.
Oder könnte da doch was dran sein? Die Verfassungsschutzämter des Bundes und der Länder sind Inlandsgeheimdienste. Wie dereinst die Stasi in der DDR. Zum ganz normalen Handwerk von Geheimdiensten gehören Desinformationskampagnen. Und von Journalisten, die nebenberuflich für Geheimdienste arbeiten, hört man ja immer wieder mal. Ein bekanntes Beispiel ist Wilhelm Dietl, der Reportagen für den STERN schrieb und von 1982 bis 1992 für den BND spitzelte. Es kam heraus, weil die Stasi es wusste und es in Ost-Berlin in den Akten stand. Wie viele Journalisten immer noch auf der Honorarliste von BND oder Verfassungsschutz stehen, weiß die Öffentlichkeit natürlich nicht. Es sind ja schließlich GEHEIM-Dienste.
Es kann natürlich auch sein, dass gar kein Geheimdienst seine Finger im Spiel hatte. West-Berliner Journalisten leiden traditionell unter dem Frontstadt-Syndrom und haben schreckliche Angst vor allem, was links ist. Die legen mit diebischer Freude mal eine unbedarfte Altkommunistin aus der dritten Reihe rein und hauen dann mit der geballten Wucht der publizierten Dummheit drauf.
Der aufschreiber weiß jedenfalls ganz genau, wie man ein Interview führen müsste, um all die kruden Gedanken aus der übrig gebliebenen DKPistin heraus zu kitzeln, die so absurd sind, dass sich eigentlich sogar eine Distanzierung von selbst erledigt. Schließlich sind die intelligenten Mitglieder spätestens Mitte der 80er Jahre aus dieser Partei ausgetreten. Wer drin blieb, war entweder im Rentenalter oder etwas doof. Wie Christel Wegner halt...

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