Die Wirtschaft ist frei

Ich glaube ich brauch nicht groß rumbrüllen, um hier meinen Standpunkt zum Thema "Frauenquote" darzulegen. Ich glaube auch nicht, dass ich die Forderung nach Gleichberechtigung in Wirtschaft und Politik für beide Geschlechter hier nochmal ausbreiten muss. Stattdessen möchte ich nochmal die Vorteile einer weiteren Verschleppung der gesetzlich festgelegten Frauenquote aufzählen:

1. Männer, die jetzt das 40. oder 50. Lebensjahr überschritten haben müssen sich weniger Sorgen machen über ihren beruflichen Aufstieg machen. Wenn auch in den kommenden Jahren oder sogar Jahrzehnten dank der freiwilligen Selbstverpflichtung die Unternehmensvorstände mit 3% Frauenanteil besetzt sind, dürfen sie sich sicher sein, dass die Hälfte ihrer Mitbewerber_innen gar nicht erst für den anvisierten Posten infrage kommt. Die Natur regelt das eben selbst!

2. Schusterin bleib bei deinen Leisten. Angesichts so selbstsicherer Mitbewerber und dem Wissen, dass Gremien, welche diese Kandidatinnen und Kandidaten auswählt vor allem aus Männern besteht werden die Kosten-Nutzenrechnungen weiterhin einfach ausfallen. Kind minus Karriere plus männlichem Karriere-Partner ist doch auch schon mal erfolgreicher als keine Karriere überhaupt.

3. Jemand hat mal gesagt: "Wahre Macht heißt, nicht lernen zu müssen." Wir diskutieren seit nunmehr 40 Jahren vor allem im westdeutschen Gebiet, ob wir einen Ausbau der Kinderbetreuung benötigen damit Frauen wieder mehr Kinder kriegen und die gleichen Karriere-Chancen erhalten wie Männer. Da viele Männer unterstützt von vielen Frauen sich weiterhin dagegen aussprechen, wird sich auch in der Besetzung der Vorstandsetagen nichts ändern. Und wenn sich nichts ändert, muss man sich nicht neu anpassen und auch nicht neu lernen. Und das heißt schließlich auch "Wissenseffizienz". Und Effizienz bedeutet wieder "weniger Geld ausgegeben". Haben wir langfristig wieder Geld gespart.

4. Hatte ich schon erwähnt, dass Unternehmen mit wenig Frauen in den Chefetagen weniger effektiv arbeiten als Unternehmen mit Frauen in Toppositionen? Ist doch gut! Denn wer mit Frauen höhere Gewinne machen möchte, muss sich doch bloß wieder überlegen, wie man diese Gewinne effektiv steuert. Entschuldigung. Er muss sich dann mit Ihr überlegen, wie man diese Gewinne effektiv steuert. Gut zu wissen, dass bei keinen Frauen im Vorstand Er mit seinem Manns-Kumpel die geringeren Gewinne steuern kann. So läuft man nicht Gefahr, einer von beiden Männern zu sein, die da ganz biologisch natürlich ausgebootet werden. Das geht auch viel leichter von sich. So allein unter Männern.

5. Beim Einführen einer Quote könnte man auch etwas falsch machen oder die "Marktkräfte" so verzerren, dass man am Ende Gefahr läuft, seinen eigenen Posten zu verlieren. Und überhaupt! Menschen, bloß weil sie Menschen sind an Entscheidungen paritätisch teilhaben zu lassen kann gefährlich sein! – Auch wenn mir spontan kein Beispiel einfällt, wo das in den letzten zweitausend Jahren langfristig negative Folgen für unsere Entwicklung als Gesellschaft hatte.

Aber wenn ich das finde, trage ich das sehr gern nach!


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