Fast jede Metropole der Welt hat ihre eigene Fashion Week (dt.: “Modewoche”) und somit auch ihre eigenen Fashion Shows. Fakt ist, dass die erste Fashion Week im Jahre 1943 während des zweiten Weltkrieges in New York stattgefunden hat. In der damaligen Zeit wurde die Fashion Week lediglich als „Press Week“ bezeichnet. Diese Veranstaltung wurde von der bekannten amerikanischen Modejournalistin Eleanor Lambert veranlasst – mit Bravur. Im Allgemeinem bietet die Fashion Week den großen und berühmten Modedesignern der Welt die Gelegenheit ihre neusten Kollektionen und Fashion-Trends vor einem gehobenen Publikum, wie beispielsweise Pressevertretern, Einkäufern, Prominenten etc., zu präsentieren. In den Großstädten finden die Fashion Weeks in der Regel zweimal im Jahr statt, so dass die Herbst- und Winterkollektion sowie die Frühjahrs- und Sommerkollektion vorgeführt werden können.
Es stellt sich jedoch die Frage, welche Fashion Weeks zu den einflussreichsten der Welt zählen? Was sind die Erfolgsrezepte für den Bekanntheitsgrad und welche Arten von Fashion-Shows gibt es überhaupt?
Der Ablauf einer Fashion Week
Die meisten bekannten Modeschauen von bedeutenden und großen Designern der Welt, wie zum Beispiel Roberto Cavalli, dauern meistens ca. 10 – 15 Minuten. Es ist wichtig zu wissen, dass der Ablauf aller Modeschauen nicht immer normiert ist. Dennoch halten sich die meisten Designer an eine bestimmte Standardabfolge für ihre Fashion Shows, die wie folgt aussieht:
Die Fashion Show des ausgewählten Designers wird mit dem sog. Eröffnungsmodell gestartet, bei dem die anderen Modelle hintereinander folgen. Jedes Model bzw. Mannequin kann je nach Anzahl der Outfits des Designers ein oder zwei Outfits dem Publikum vorzeigen. Während hinter der Bühne die Hölle los ist, wird auf dem Laufsteg den Models kein Funken von dem Stress angemerkt.
Es gibt drei Laufstile die ein Model auf dem Laufsteg laufen kann: Prêt-à-porter, Haute Couture und die sportliche Variante. Zum Ende der Fashion Show wird zu allerletzt das Braut-Modell bei den berühmten Couturiers vorgeführt und anschließend werden vor dem applaudierenden Publikum alle Modelle durch die Mannequins und Models nochmal hintereinander im Schnelldurchlauf gezeigt.
The Big Four – Die einflussreichsten Fashion Weeks
In erster Linie ist die einflussreichste und wichtigste Modeveranstaltung die New Yorker Fashion Week in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die zweitwichtigste Modeveranstaltung der Welt ist nach New York die Pariser Fashion Week in Frankreich. Des Weiteren ist auf dem dritten Platz die Londoner und auf dem vierten Platz die Mailänder Fashion Week. Diese vier einflussreichsten Modemetropolen werden auch in der Modebranche als „The Big Four“ bezeichnet. Die Mailänder Fashion Week ist jedoch für die Herrenmode von großer Bedeutung und somit auch das bedeutendste Veranstaltungszentrum für die Herren unter uns. Die Pariser Modewoche hingegen ist traditionell für die Damenmode am wichtigsten.
Die New Yorker Fashion Week – die erste Weltklasse
Die New Yorker Fashion Week ist weltweit die bedeutendste Modeveranstaltung und eine Weltklasse für sich, welche sowohl Männermode als auch Damenmode präsentiert. Bevor jedoch die europäischen Modewochen in Paris, London und Mailand beginnen, eröffnet jedes Jahr die New Yorker Fashion Week die Modewoche für die oben genannten Modezentren. Einige Designer wie zum Beispiel Marc Jacobs, Jill Stuart und Ralph Lauren machen die New Yorker Modewoche zu einem der größten und wichtigsten Modeereignisse des Jahres.
Die Pariser Fashion Week – Die unbegrenzten und exklusivsten Damenmoden
Die Modewoche in Paris ist die zweiteinflussreichste Modeveranstaltung der Welt. Diese Fashion Shows bergen eine mystische und zugleich traditionelle Modekombination. Der erste und berühmte Designer des 19. Jahrhunderts in der heutigen Modemetropole Paris war Charles Frederick Worth. Er war zudem der Begründer der Haute Couture (dt. „gehobene Schneiderei“). Durch seine eröffneten Modehäuser in Paris, ließ er auch durch Mannequins seine extravaganten Kleider vorführen. Dies war ein Durchbruch der Modegeschichte, denn Charles Frederick Worth erfand auch somit die „Modenschau“ so wie wir sie in der heutigen Zeit kennen und lieben.
Exkurs: Was wird unter Haute Couture und Prêt-à-porter verstanden?
Der Begriff „Haute Couture“ kommt aus dem Französischen und wird übersetzt als die „gehobene Schneidekunst“. Hierunter ist eine Modekreation zu verstehen, die extravagant und individuell vom Designer hergestellt wird. Hierbei werden erstklassige Materialien verwendet, die in Handarbeit maßgeschneidert wird. Umso hochwertiger die Materialien, desto höher liegt der Preis. In den renommierten Modeboutiquen liegen diese Arten von Kleidungen in der obersten Preisklasse.
Das Gegenteil von Haute Couture ist die sog. Prêt-à-porter-Mode Der Begriff stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „bereit zum Tragen“. Hierunter versteht man Kleidungen, die nicht nur für Models und dem Laufsteg geschnitten worden sind, sondern auch Kleidungen, die es auch in jedem beliebigen Modeladen von der Stange zu kaufen sind. Der Begründer dieser Moderichtung ist der berühmte Pierre Cardin. Diese Art von Modebekleidung liegt im Grunde in der durchschnittlichen Preisklasse.
Die Londoner Fashion Week – Hier hängt die Queen ab
Die Londoner Fashion Week ist unter anderem ein Highlight in Großbritannien, welches jedes Jahr im Februar und September veranstaltet wird. Vertreten wird die Modemesse durch die zwei bedeutendsten Sponsoren Mercedes-Benz und das weltweite Friseurunternehmen Toni & Guy. Der aktuelle Veranstaltungsort ist momentan das berühmt und berüchtigte Somerset House, welches sich zentral in London befindet. Auch Männer profitieren in der Modemetropole von London, denn seit 2012 werden auch Herrenmodekollektionen für die Männerwelt vorgeführt. Diese Veranstaltung wird nicht innerhalb der London Fashion Week präsentiert, sondern in der sog. „London Collections Men“.
Die Mailänder Fashion Week – Italien in moderner und traditioneller Ar
Im Gegensatz zu den drei oben genannten Fashion Weeks findet die Mailänder Fashion Week (auf ital. „Settimana della moda di Milano“) viermal im Jahr statt, welche innerhalb einer Woche die Damen- und Herrenmode berühmter Designer vorstellt. Die Damenmode, auch als Milano Moda Donna bezeichnet, wird jedes Jahr gegen Ende Februar und Anfang September präsentiert. Die Herrenmode, welche auch als Milano Moda Uomo verstanden wird, wird im Januar und Juni dem auserwählten Publikum vorgestellt. Die Organisation dieser Fashion Week übernimmt der italienische Modeverband Camera nazionale della moda italiana (CNMI). Die größten und bekanntesten Designer sind unter anderem Giorgio Armani, Versace, Laura Biagiotti oder auch Roberto Cavalli.