Noch bis zum 14. Januar läuft die multisensorische Ausstellung „Bibliothek der Gerüche“. Die japanische Künstlerin Hisako Inoue nimmt die BesucherInnen mit auf eine Geruchsreise. Und zwar zwischen die duftenden Seiten alter Bücher. Wir haben der Kuratorin dieser Ausstellung, Anne Marr, fünf Fragen über ihre Arbeit in der Villa Stuck gestellt.
– Liebe Anne, wie kam es zum Namen der Ausstellung?
Hisako Inoue bezieht sich in ihrer Arbeit auf Kōdō, die japanische Duftzeremonie. Diese lautet wörtlich übersetzt „Lauschen auf den Duft“ – diesen synästhetischen Ansatz wollte ich auch im Titel der Ausstellung zum Ausdruck bringen. Zudem vereint der Titel ganz pragmatisch die Komponenten „Geruch“ und „Buch“ – und darum geht’s ja in der Ausstellung.
– Mein Lieblingsplatz in der Villa Stuck ist…
… bei schönem Wetter auf der Terrasse.
– So kam es dazu, dass ich die Ausstellung in der Villa Stuck kuratiert habe:
2014 habe ich Hisako Inoue während einer Japanreise kennengelernt und sie hat mich für ihre geruchsbasierte Kunst begeistert. Dazu haben wir uns auf Anhieb sehr gut verstanden. 2016 kam sie dann mit einem Stipendium des Internationalen Künstlerhauses der Villa Waldberta für drei Monate nach München. In dieser Zeit haben wir begonnen, die Ausstellung zu konzipieren.
– Der schönste Moment während der Vorbereitung:
Der lustigste Moment war, als mich eine alte Dame gefragt hat, ob sich unter der Glasglocke tatsächlich Käse befindet.
– Drei Gründe, warum man sich die Ausstellung auf keinen Fall entgehen lassen sollte:
1. Weil man zum bewussten Riechen angeregt wird und ansonsten unser Geruchssinn eher vernachlässigt wird. 2. Um sich durch die Gerüche zu einer Reise in die eigenen Erinnerungen anregen zu lassen. Und 3. Um ganzheitliche Sinneserfahrungen zu sammeln.
Bilder außer Beitragsbild: Sebastian Gabriel