Als Kind las ich ein Zeitlang Enid Blytons’ „Fünf Freunde“ Bücher, später dann „Die drei ???“ und wiederum später quasi deren deutschen Ableger „TKKG„.
„The Academy“ ist in vieler Hinsicht die Clone Wars Version dieser Jugend-Krimi Serien und daher bin ich der Meinung, dass diese Folge auch bei Kindern im Alter von rund 10 Jahren (oder vielleicht auch etwas älter) recht gut ankommen wird. Da meine Kinder noch nicht so gut Englisch sprechen, konnte ich es jedoch nicht selbst verfizieren.
Dave Filoni spricht in seinem Kommantar zu dieser Folge selbst von einer „Harry Potter Folge“ (und meiner Meinung nach hat die Musik in der Szene, als die vier Protagonisten mit dem „geborgten“ Gleiter herumkurven auch durchaus etwas Potter-artiges).
„The Academy“ ist die Fortsetzung der vorhergehende Folge („Corruption“), auch wenn es keinen wirklich sehr engen Konnex zu den Geschehnissen eine Woche zuvor gibt, außer dass der Jedi Rat auf Bitten Padmes Ahsoka entsendet, um der jungen Elite von Mandalore zu erklären, dass Korruption etwas Schlechtes ist.
Ferner erfahren wir, dass seit Obi-Wans Aktionen in der Mandalore Trilogie in der zweiten Staffel auf Mandalore das Tagen von Waffen verboten ist, etwas, das den Jedi Meister sicher amüsiert hätte.
Was nun speziell Ahsoka dazu befleißigt sich zu diesem Thema zu äußern lassen wir mal dahingestellt und das was sie ihren „Schülern“ so erklärt sind dann auch großteils Plattitüden, sog, „no-na“ Aussagen, wie man bei uns sagt. Umso erstaunlicher ist, dass die Schüler dann auch tatsächlich von Ahsokas’ Lehre schwer beeindruckt und doch weitgehend überrascht sind, dass es so etwas wie Korruption gibt und dass man etwas dagegen tun sollte. Für Jugendliche, die immerhin schon alt genug sind Wimperntusche zu verwenden (die Mädchen, nicht die Burschen!) ein durchaus recht naives Weltbild, wenn man mich fragt.
Ahsoka als Lehrerin
Witzig und wieder einmal die Liebe zum Detail beweisend finde ich in diesem Zusammenhang, den einen Jungen, der gelangweilt in der letzten Bank sitzt und mit seinem Stift spielt, während Ahsoka ihre Weisheiten von sich gibt.
Aber auch abgesehen von den vier jungen Helden weist diese Folge bekannte Elemente von Jugend-Krimis auf: so schleichen sich die Schüler z.B. nachts in ein versperrtes Lagerhaus, zunächst will niemand auf ihre Warnungen hören und Satine selbst verhält sich zu Beginn äußerst verdächtig, wohl um beim (jugendlichen) Zuseher den Eindruck zu erwecken, dass sie etwas mit der Korruption zu tun hat. Und schließlich sind auch die vier Protagonisten selbst, wie aus dem Lehrbuch für Jugendliteratur entfleucht: da ist Korkie, der coole Anführer mit den großen Plänen, Soniee das Cyperpunk-Girl, das sich überall hineinhacken kann, Lagos, die heiße Blonde, die…, nun ja heiß ist und Amis, der gutmütige Tollpatsch, der immer Hunger hat.
Die Musterschüler
Soniee - das Cyberpunk Girl
Er hat immer Hunger
Abgesehen von der „jugendlichen“ Handlung weist diese Folge meiner Meinung nach zwei große Schwächen auf:
Da ist zunächst der „CSI Effekt“. Damit meine ich jene Situationen in vielen Fernsehserien, in denen eine der Hauptfiguren aus einem verwackelten, unscharfen, bei Nacht aufgenommen Bild aus einer Überwachungskamera, die allerhöchstens eines Auflösung von 640×480 Pixeln hervorbringt, durch simples Anwenden eines Filters plötzlich die Gravur im Ring einer Person sichtbar machen kann, die sich weit weg von der Kamera in einer dunklen Ecke aufgehalten hat. Eine solche Szene gibt es auch in dieser Folge und sie ist genauso unglaubwürdig, wie in den diversen Krimiserien.
Und dann ist da die Behauptung, dass die Mando Wachen gelernt haben, sich gegen Jedi-Gedantentricks zu schützen. Abgesehen davon, dass ich bisher immer der Meinung war, dass man gegen so etwas entweder immun ist, oder es somit gar nicht möglich ist, eine solche Fähigkeit zu trainieren, frage ich mich, WIE die Wachen dies trainiert haben sollten. Ließen sie sich mal kurz einen Jedi einfliegen, der so lange mit ihren Gedanken spielte, bis sie einen Weg fanden sich dagegen zu schützen?
Der Premier Minister und der Padawan
Insgeamt ist diese Folge doch deutlich besser, als ihr Vorgänger (was zugegebenermaßen keine große Kunst ist) und er stimmt auch, dass sie mir zunehmend besser gefiel, als ich sie mir mehrmals anschaute. Trotzdem muss ich leider sagen, dass die dritte Staffel von CW verglichen mit dem selben Zeitpunkt in den Jahren zuvor (d.h. nach sechs Folgen) mit ABSTAND schwächer ist als ihre Vorgänger!
Was es sonst noch zu berichten gibt:
- Almec hat violette Augen, das ist mir bisher nicht aufgefallen
- Der Kerl war mir schon in der zweiten Staffel äußerst suspekt. Ich will mich jetzt nicht groß brüsten („ich hab’s ja schon immer gewusst“), aber für mich war der schon immer verdächtig!
- Die Schultaschen der Mado Kids sehen aus wie Babysärge – nicht sehr ergonomisch
- Am Beginn küsst Anakin Satines’ Hand, etwas das nicht mal Obi-Wan getan hat.
- Satine hat in ihrem Büro zwei Aquarien und als eines davon zerstört wird sieht man am Boden die toten Fische liegen (ein weiteres Beispiel für die Detailverliebtheit der Serie).
- Darüber hinaus hat Satine offenbar keine gutes Händchen in der Wahl ihrer Untergebenen (oder sie ist einfach eine lausige Chefin), da sich alle, denen sie vertraut irgendwann gegen sie wenden.
- Ahsoka foltert Almec und es scheint ihr Spaß zu machen.
- Schließlich finde ich, dass die junge Togruta langsam, nun ja, „weiblicher“ wird, wenn ihr wisst was ich meine. Vielleicht auch ein Grund warum sie ihr Schlauchtop in ein paar Folgen, gegen eine etwas weniger offenherzige Kleidung tauschen wird.
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.